Horst Bischof, Rektor der TU Graz
Im Deutschen ist der Begriff „Intelligenz“ eng mit menschlicher kognitiver Leistungsfähigkeit verknüpft. In Verbindung mit „Künstlicher Intelligenz“ assoziieren viele daher Bewusstsein, Verstehen oder Intentionalität – also Formen des Denkens im menschlichen Sinne. Diese Zuschreibungen sind jedoch irreführend: AI-Anwendungen besitzen solche Fähigkeiten nicht, sondern führen algorithmische Prozesse aus.
Im Englischen ist der Begriff „intelligence“ hingegen weiter gefasst und schließt auch Formen analytischer, militärischer oder strategischer Informationsverarbeitung ein – wie etwa in der Bezeichnung Central Intelligence Agency (CIA). Diese Bedeutungsebene beschreibt die Funktionsweise heutiger AI-Anwendungen wesentlich präziser, weshalb der Terminus „Artificial Intelligence“ in diesem Kontext als treffender bewertet wird.
Die TU Graz unterstützt und fördert den verantwortungsvollen Einsatz von KI-gestützten Tools in Lehre, Forschung und Verwaltung. Die AI-TU-Regel bildet die Grundlage für den sicheren Umgang und sind in den Infoboxen zusammengefasst.
Darüber hinaus orientiert sich die TU Graz an folgenden Rahmenbedingungen:
Prüfen Sie, ob es sich bei den eingegebenen Informationen um personenbezogene oder vertrauliche Daten handelt.
Kontrollfrage „personenbezogen“:
Handelt es sich um personenbezogene Daten oder um nicht öffentlich zugängliche Daten Dritter, die ohne entsprechende Einwilligung verwendet werden?
Kontrollfrage „vertraulich“:
Wäre eine freie Verfügbarkeit dieser Daten im Internet problematisch, oder handelt es sich um vertrauliche Informationen, z.B. ein Geschäftsgeheimnis?
AI sollte stets als unterstützendes Werkzeug verstanden werden und nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage. Dies gilt insbesondere bei rechtlich, medizinisch oder finanziell relevanten Fragestellungen. Die Verantwortung für die Nutzung der generierten Antworten verbleibt bei den Anwender*innen.
Prüfen Sie vor der Weitergabe von AI-generierten Ergebnissen, ob diese ausschließlich für Ihre persönliche Nutzung bestimmt sind (in diesem Fall ist die Nutzung weitgehend unbedenklich) oder ob ein externer Bezug besteht (dann sind gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen erforderlich). Wenn Sie die Ergebnisse nicht eigenständig überarbeitet oder neu formuliert haben, sind Sie verpflichtet, die Nutzung von AI entsprechend zu kennzeichnen.
Vor der Weiterverwendung von AI-generierten Informationen sollten Sie deren inhaltliche Richtigkeit sorgfältig prüfen. Nur Sie als Autor*in können die Verantwortung übernehmen und die Ergebnisse kritisch bewerten - beispielsweise hinsichtlich Verzerrungen („Bias“), falscher Informationen („Halluzinationen“) oder sonstiger Fehler.
AI studieren
AI in der Weiterbildung
Life Long Learning ist unsere Bildungsschnittstelle in die Wirtschaft und bietet ein Kompetenzentwicklungsprogramme rund um AI für Absolvent*innen und Unternehmen:
AI Angebote (offen und kostenlos)
Das Vizerektorat für Lehre der TU Graz informiert und unterstützt seine Lehrenden zum Einsatz von KI über Leitlinien und zahlreiche Angebote. Diese finden Lehrende und Studierende gesammelt unter: KI in der Lehre
Artificial Intelligence ist integraler Bestandteil nahezu aller Forschungsaktivitäten an der TU Graz und zugleich ein eigenständiges Forschungsfeld.
Strategisch spiegeln sich die Forschungsschwerpunkte im Bereich AI sowohl in den breit angelegten Fields of Expertise (FoEs) – etwa im FoE Information, Communication & Computing – als auch in den spezialisierten Research Centers (RCs), beispielsweise dem RC GraML (Graz Center for Machine Learning), sowie in den COMET Kompetenzzentren, beispielsweise dem Know-Center oder Pro2Future („Products and Production Systems of the Future“), wider.
Forschung zu AI reicht dabei an der TU Graz von der Grundlagenforschung – wie beispielsweise als Partner des Cluster of Excellence Bilateral AI –, über anwendungsorientierte Forschung im Rahmen hochkompetitiver nationaler und europäischer Programme bis hin zu innovativen, spezialisierten Start-ups, die aus diesem Umfeld hervorgehen.
Für eine innovative und hochwertige Forschung mit AI schafft die TU Graz Rahmenbedingungen und unterstützt Forschende mit verschiedenen Angeboten:
Die TU Graz unterstützt und fördert den verantwortungsvollen Einsatz von AI-gestützten Tools in Lehre, Forschung und Verwaltung. Um in der Forschung weiterhin kompetitiv zu bleiben ist es wichtig, dass Forschende an der TU Graz die neuen Möglichkeiten von AI in ihrem Forschungsprozess aktiv nutzen. In der Lehre entscheiden Lehrende individuell über den Einsatz von AI in ihren Lehrveranstaltungen.
Details finden sich respektive in der Leitlinie zum Einsatz von KI-gestützten Tools in der Lehre, sowie dem AI Leitfaden für die Forschung (demnächst verfügbar).
Die Strategie zu AI der TU Graz ist integraler Bestandteil der Digitalisierungs- und IT-Strategie und wird mit entsprechenden Maßnahmen umgesetzt. Diese Integration ist laufend in Arbeit.
Die Verwendung von AI-Tools hängt von den Vorgaben der jeweiligen Lehrveranstaltung ab. Lehrende müssen vor Semesterbeginn über die Zulässigkeit informieren. Rechtschreibprüfung und Übersetzungen sind grundsätzlich erlaubt.
Details finden Lehrende in der Leitlinie zum Einsatz von KI in der Lehresowie hier: Gestaltung von Leistungsüberprüfungen vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit KI-gestützter Tools.
Ja, nach den AI-TU-Prinzipien soll AI-Unterstützung grundsätzlich transparent gemacht und gegebenenfalls angemessen gekennzeichnet werden. Die Verwendung und die Kennzeichnungspflichten von AI sind in den entsprechenden Leitlinien näher beschrieben bzw. geregelt.
Für die TU Graz sind neben der EU-KI-Verordnung (EU AI-ACT) und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auch nationale Gesetze sowie universitäre Vorgaben einschlägig.
Achten Sie bei der Eingabe personenbezogener Daten in AI-Anwendungen zuerst auf die Möglichkeit einer Anonymisierung der Information. Ist das nicht möglich, sind ausschließlich pseudonymisierte Daten (= Austausch durch fiktive Daten) zu verwenden. Es gilt der Datenminimierungsgrundsatz: Nur Daten, die unbedingt erforderlich sind, dürfen verarbeitet werden.
Neben den frei zugänglichen Angeboten der TU Graz können Mitarbeitende spezielle Tools und Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen: