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Bachelorstudium Biomedical Engineering

Sie möchten wissen wie eine Herz-Lungen-Maschine funktioniert oder wie Prothesen im 3D-Drucker entstehen? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen der Medizintechnik erhalten Sie im Bachelorstudium „Biomedical Engineering“. Sie kombinieren Wissen aus Technik, Medizin und Naturwissenschaften und gestalten damit technische Lösungen für die Medizin der Zukunft.

Eckdaten

  • Studiendauer: 6 Semester
  • ECTS-Anrechnungspunkte: 180
  • Abschluss: Bachelor of Science (BSc)
  • Unterrichtssprache: Deutsch,
    einzelne Lehrveranstaltungen in Englisch.

Das Studium

Im Bachelorstudium „Biomedical Engineering“ erhalten Sie eine umfangreiche Grundlagenausbildung in den Bereichen Technik, Medizin und Naturwissenschaften. Die Kombination dieser Bereiche macht die Einzigartigkeit des Studiums aus: Sie erhalten ingenieurwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Kenntnisse, ein biologisch-medizinisches Basiswissen sowie Grundlagen der Informatik. Auch Sicherheitsaspekte und notwendige Regeln im Zusammenhang mit Medizintechnik stehen auf Ihrem Lehrplan. Zusätzlich tauchen Sie tiefer in die biomedizinische Technik ein und bekommen einen Ausblick auf die Spezialisierungen im Masterstudium „Biomedical Engineering“.

Den Studierenden steht eine erstklassige Forschungsinfrastruktur zur Verfügung. Dazu zählen z. B. ein hochmoderner 3T-Magnetresonanztomograph (3T-MRT) oder Geräte für die Hirnforschung wie z. B. EEG, Nahinfrarotspektroskopie oder fMRI. Auch ein modern ausgestattetes Biomechaniklabor für mikro- und makroskopische Untersuchungen von Geweben und ein Labor für zelluläre Elektrophysiologie kann von den Studierenden genutzt werden.

Schon im Zuge des Studiums bekommen Sie einen guten Einblick in die Praxis: Sie erfahren in zahlreichen Vorlesungen, wie Aufgabenstellungen in der Praxis bearbeitet werden so z. B. im Bereich der Medizingerätesicherheit oder bei bildgebenden Diagnoseverfahren. Darüber hinaus vertreten „Biomedical Engineering“-nahe Institute verschiedene Bereiche des Lehrplans auch im „realen“ Wirtschaftsleben. Im Zuge der Bachelorarbeit haben Sie dann auch schon die Möglichkeit, experimentell zu arbeiten, zu programmieren oder den Aufbau spezifischer Hardware kennen zu lernen.

Biomedical Engineering studieren

Inhaltliche Schwerpunkte

Sie vertiefen sich in folgende Pflichtfächer:

Medizin und Naturwissenschaften: Sie erlernen die Grundlagen der Physik sowie der Allgemeinen und Organischen Chemie. Weiters beschäftigen Sie sich mit der menschlichen Anatomie und Physiologie und lernen diese bei der Entwicklung technischer Systeme zu berücksichtigen. Eine Einführung erhalten Sie auch in die Bereiche Biochemie, Molekular- und Zellbiologie.

Mathematik: Sie erhalten Fähigkeiten zu Grundbegriffen und Methoden der Mathematik und beschäftigen sich unter anderem mit Folgen und Reihen, Differential- und Integralrechnung, Funktionen, Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik.

Elektrotechnik: Sie lernen grundlegende Phänomene der Elektrotechnik zu verstehen und zu beschreiben sowie einfache elektrische Schaltungen zu berechnen. Sie werden mit der Analyse und Dimensionierung von Schaltungen vertraut und erwerben grundlegende Kenntnisse der Messtechnik. Darüber hinaus befassen Sie sich mit Systemen und Signalverarbeitung.

Mechanik: Sie erlangen Kenntnisse in den Bereichen Statik, Dynamik und Biomechanik um biomedizinisch relevante Problemstellungen zu lösen. Des Weiteren beschäftigen Sie sich mit grundlegenden für die Biologie relevanten physikalischen Theorien und Themen wie z.B. Diffusion oder Elektrodynamik.

Computer Science: Sie vertiefen Ihr Wissen zum Aufbau und zur Funktionsweise von Computersystemen und erlangen grundlegende Kenntnisse in der Programmierung und im Bereich Data Science. Weiters bekommen Sie eine Einführung in das wissenschaftliche Rechnen unter Verwendung der Softwareumgebung MATLAB/Simulink und befassen sich mit Begriffen und Methoden aus dem Bereich Maschinelles Lernen.

Biomedical Engineering: Sie befassen sich mit allgemeinen und spezifischen Aspekten des Fachbereichs wie mit diagnostischen und therapeutischen Verfahren, Biomedizinischen Messungen sowie mit Grundprinzipien der Bioinformatik. Auch die Grundlagen der medizinischen Bildgebung stehen in diesem Modul im Fokus.

Softskills und Bachelorarbeit: Sie erhalten Einblick in bioethische Fragestellungen und lernen unterschiedliche Ethikkonzepte zu reflektieren und berücksichtigen. Im Rahmen der Bachelorarbeit werden Sie dabei unterstützt, Literaturrecherchen durchzuführen, ein Thema kritisch zu analysieren und eine wissenschaftlich strukturierte Publikation zu erstellen.

Wahlmodul Biomedical Engineering: Sie können aus verschiedenen weiterführenden und vertiefenden Lehrveranstaltungen aus dem interdisziplinären Fachbereich Biomedical Engineering wählen.

Studienberatung: Check what you expect!

Was kommt in den ersten Semestern auf mich zu? Wie viel Praxis kann ich erwarten? Und was kann ich eigentlich alles mit meinem Studium machen, wenn ich fertig bin? Check what you expect!

Studierende und Lehrende nehmen sich Zeit für all deine Fragen und du lernst beim Termin vor Ort schon die TU Graz kennen. Bei jedem Termin können bis zu 10 Personen teilnehmen.

Zur Terminbuchung

Kontakt: lsenoSpam@tugraz.at

Ich studiere Biomedical Engineering, weil ich technische Dinge wie Programmieren lerne und gleichzeitig in die Welt der Medizin eintauche.

Viele wissen erst einmal nicht, was ich studiere, wenn ich es ihnen zum ersten Mal erzähle. Aber sobald die Begriffe Krankenhaustechnik und Medizinische Geräte fallen, ist alles klar. An Biomedical Engineering gefällt mir besonders die ausgeprägte technische Seite mit Programmieren und Elektrotechnik. Gleichzeitig kann ich mich aber auch eingehend mit Anatomie, Biologie und Chemie auseinandersetzen.

Biomedical Engineering in Forschung und Wirtschaft

Wir leben in einer immer älter werdenden Gesellschaft – dies verlangt neue Lösungen für eine sichere, kostengünstige und effiziente Gesundheitsversorgung sowie neue innovative Medizinprodukte.

Viele Fortschritte im Bereich Biomedical Engineering können durch neue technische Methoden und naturwissenschaftliche Verfahren realisiert werden. Zum Beispiel ermöglichen neue Materialien den Einsatz von selbstauflösenden Implantaten oder minimalinvasive Operationen können mit bildgesteuerten Techniken durchgeführt werden.

Die Entwicklung von Methoden und Geräten für eine nichtinvasive Biosignalmessung ermöglicht z. B. Diabetes-Patientinnen und -Patienten ihren Blutzuckerwert mittels Biosensor zu messen und digital auszuwerten. Auch der Einsatz schneller Verfahren für medizinische Bildgebung liefern einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Wesentliche Erkenntnisse liefert z. B. auch ein aktuelles Forschungsprojekt der TU Graz im Bereich der Biomechanik. Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich intensiv mit der Mechanik, Modellbildung und Simulation von Aortendissektionen. Ziel dieses Projekts ist es, chronische und akute Einrisse der Aortenwand besser zu verstehen und Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnose, der Behandlung und dem Management von Patientinnen und Patienten mit Aortendissektionen zu unterstützen.

Videointerview zum Studium

Was mir an Biomedical Engineering besonders gefällt, sind die Vielfältigkeit des Studiums und die abwechslungsreichen Vorlesungen. In den Laborübungen kann ich Gelerntes anwenden und praktische Erfahrung sammeln.

Ich freue mich schon auf das spätere Berufsleben; ich möchte im Bereich Krankenhaustechnik arbeiten.

Zulassung zum Studium

Zulassungsfristen

Wintersemester 2024/25

Zulassungsfrist: 8. Juli bis 5. September 2024

Sommersemester 2025

Zulassungsfrist: 7. Jänner bis 5. Februar 2025

Information und Beratung

Kontaktieren Sie studynoSpam@tugraz.at

Perspektiven nach dem Bachelor

Berufsfelder

Absolventinnen und Absolventen qualifizieren sich für das Masterstudium Biomedical Engineering oder können nach Abschluss des Bachelorstudiums in den Beruf einsteigen.

Biomedical Engineers finden in der Industrie, Forschung und Entwicklung ein breites Betätigungsfeld und arbeiten zum Beispiel

  • als Geräteherstellerinnen bzw. Gerätehersteller für Medizinprodukte,
  • bei der Servicierung, Wartung und Prüfung von Medizinprodukten,
  • als technische Sicherheitsbeauftragte bzw. technischer Sicherheitsbeauftragter (TSB) und Medizinprodukteberaterin bzw. Medizinprodukteberater,
  • bei der Entwicklung von Methoden und Werkzeugen für Forschung, Entwicklung und Produktion im Bereich Biotech- und Pharmaindustrie,
  • als Berechnungsingenieurin bzw. Berechnungsingenieur zur Entwicklung und Optimierung von diversen Implantaten wie z. B. Stents,
  • als Softwareentwicklerin bzw. Softwareentwickler für Medizinprodukte,
  • bei der Entwicklung und Produktion von Medikamenten,
  • bei der Entwicklung von neuen Diagnoseverfahren und Therapien oder
  • bei Zulassungsbehörden.

Mögliche Berufe im Krankenhauswesen und Gesundheitssektor sind zum Beispiel

  • Risikomanagerin bzw. Risikomanager,
  • Qualitätsmanagerin bzw. Qualitätsmanager und
  • Sicherheitstechnikerinnen bzw. Sicherheitstechniker.

Weiterführendes Masterstudium

Mit Abschluss des Bachelorstudiums können Sie folgende Masterstudien ohne Auflagen weiterstudieren:

Infos zu anderen weiterführenden Masterstudien mit Auflagen finden Sie auf der Seite des jeweiligen Masterstudiums.

Darüber hinaus bietet der Bachelorabschluss die Chance, sich international für Masterstudien zu bewerben.