Österreichische Studierende stehen im Finale des größten Cybersecurity-Wettbewerbs der Welt

Das österreichische Team KuK Hofhackerei tritt vom 7. bis 10. August im Finale des DEFCON „Capture the Flag“-Contests in Las Vegas an, dem weltweit wichtigsten Wettbewerb in der Cybersecurity-Szene. Das Team gehört damit zu den zwölf besten ethischen Hacking-Teams der Welt. In der Vorausscheidung, bei der über 1.300 Teams weltweit teilnahmen, sicherte sich KuK Hofhackerei in einem 48-stündigen Wettbewerb den sechsten Rang und damit einen Platz im Finale. Es ist das erste Mal seit 2012, dass sich ein österreichisches Team für die Endrunde des DEFCON „Capture the Flag“-Contests (DEFCON CTF) qualifizieren konnte. Dieser Erfolg unterstreicht das hohe Niveau der Lehre im Bereich IT-Sicherheit an österreichischen Universitäten.
Überwiegend Bachelor- und Masterstudierende
KuK Hofhackerei besteht aus rund 40 Mitgliedern, von denen die meisten Bachelor- und Masterstudierende der TU Graz, TU Wien, Universität Wien, Johannes Kepler Universität Linz und der FH St. Pölten sind. Ergänzt wird das Team durch einige PhD-Studierende sowie IT-Sicherheitsprofis aus der Praxis, unter anderem vom KI-basierten IT-Observability- und Security-Unternehmen Dynatrace. Das Team trifft sich regelmäßig an der TU Graz und der TU Wien, um gemeinsam an Sicherheitsaufgaben zu arbeiten und sich auf Wettbewerbe vorzubereiten.
Bei Capture-the-Flag-Wettbewerben erhalten Teams Aufgabenstellungen aus verschiedenen Bereichen der IT-Sicherheit, etwa Web-Exploitation, Kryptografie, Reverse Engineering oder Systemanalyse. Ziel ist es, Schwachstellen von IT-Systemen zu finden und auszunutzen. Bei der Vorausscheidung für das Finale in Las Vegas umfassten die Aufgaben unter anderem das Hacken von Webseiten, das Brechen unsicherer oder nicht standardmäßiger Kryptografie sowie das Reverse Engineering von Programmen, um deren Schwachstellen zu erkennen und auszunutzen.
„An der TU Graz bieten wir Studierenden mehr als 20 Lehrveranstaltungen für eine umfangreiche Spezialisierung im Bereich Cybersicherheit. Es freut uns sehr, dass sich die Studierenden zum Team KuK Hofhackerei zusammengeschlossen haben und ihr Wissen so außerordentlich erfolgreich im weltweiten Wettbewerb anwenden. Es gibt seit mehr als zehn Jahren ein CTF-Team an der TU Graz und die Qualifikation für das Finale des DEFCON CTF ist ein absolutes Highlight“, sagt Stefan Mangard, Leiter des Institute of Information Security an der TU Graz.
Vorbereitung auf das Finale
Unterstützt wird das Team bei den Vorbereitungen für das DEFCON-CTF-Finale durch die Universitäten, Fachhochschulen und Sponsoren aus der Industrie. Im Gegensatz zu den meisten CTF-Wettbewerben, die online stattfinden, treten die Finalisten vor Ort in Las Vegas in speziell eingerichteten Räumen mit eigener IT-Infrastruktur gegeneinander an. Zurzeit bereitet sich die KuK Hofhackerei intensiv auf das Finale vor. „Wir schreiben spezielle Tools und Programme, die im Wettbewerb zum Einsatz kommen könnten“, sagt Sebastian Felix, Masterstudent an der TU Graz und Mitglied von KuK Hofhackerei. „Zwar kennen wir die Aufgaben im Vorfeld nicht, aber durch diese Vorbereitung müssen wir während des Wettbewerbs nicht bei Null mit dem Programmieren anfangen, sondern können bestehenden Code umschreiben oder ergänzen.“
„Großartiger Erfolg zeugt von starker Gemeinschaft“
„Dass sich unser österreichisches Team KuK Hofhackerei gegen Mitbewerber aus 40 Nationen behaupten und ins Finale in Las Vegas einziehen konnte, ist bereits ein großartiger Erfolg“, sagt Sok-Kheng Taing, Mitgründerin des Softwareunternehmens Dynatrace, das von Linz aus zum Weltmarktführer bei KI-basierter IT-Observability und IT-Security aufgestiegen ist und die KuK Hofhackerei als Sponsor unterstützt. „Die Kräfte zu bündeln und die besten Talente von fünf Universitäten und Fachhochschulen gemeinsam antreten zu lassen, ist vorbildlich und zeugt von starker Gemeinschaft. So kann sich ein vergleichsweise kleines Land wie Österreich auch international ins Rampenlicht bringen.“