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25.10.2023 |

Von Yukun Ma

Betreff: Praktikum an der TU Graz

Yukun Ma berichtet von ihrem Praktikum bei der OE Lehr- und Lerntechnologien der TU Graz.

An: Meine Freund*innen in China and Wales

Hallo!

Stellt euch vor, ich habe ein Praktikum an der TU Graz gemacht! Wie kam es dazu? Mein Mann Shaoheng Guan erhielt ein Jobangebot von der TU Graz und arbeitet jetzt an der Universität als Projektassistent am Institut für Theoretische Physik – Computational Physics.

Zwei Tage nach unserer Ankunft in Graz besuchten wir bereits das Welcome Center der TU Graz. Die Mitarbeiter*innen waren sehr freundlich und gaben uns hilfreiche Tipps für das Leben und Arbeiten hier in Graz. Sie gaben mir auch die Kontaktdaten von Armanda Pilinger vom Dual Career Service und meinten, dass sie mir bezüglich Jobfragen helfen kann. Armanda empfahl mir ein fantastisches Praktikum bei TU Graz Lehr- und Lerntechnologien (LLT), das genau auf mich zugeschnitten war, es ging um die Erstellung von Online-Kursen und die Übersetzung von Untertiteln ins Chinesische.

Ich bin dankbar für die Gelegenheit, die mir geboten wurde. Ich war hauptsächlich in das Projekt „Energie 0“ am LLT eingebunden. Obwohl ich vorher bereits ähnliche Aufgaben erledigt hatte, führten die unterschiedlichen Arten der Standardisierung und Professionalität zu einer deutlichen Verbesserung meiner Arbeit und ermöglichten es mir, Videos zu schneiden und zu untertiteln, eigenständig Fortschrittsberichte zu präsentieren und projektbezogene Anliegen während unserer wöchentlichen Treffen anzusprechen. Meine Kolleg*innen sind freundlich und hilfsbereit und haben mir viel beigebracht – Videos aufnehmen, schneiden, Ton bearbeiten, Untertitel optimieren und mehr. Sie haben mich großzügig durch Projektaufnahmen geführt und mir den Geräteeinsatz erklärt, wodurch ich die dynamischen Studioaufnahmen lieben gelernt habe. Professor Lothar Fickert, der Vortragende im Video, ist humorvoll und sein rigoroser Ansatz ist beeindruckend.  Unsere Zusammenarbeit beim Optimieren der englischen Untertitel erforderte tägliche Treffen, um die Änderungen zu überprüfen. Er ging noch einen Schritt weiter und fügte den Untertiteln anschauliche Illustrationen bei, um sicherzustellen, dass ich alles verstehe. Interessanterweise fiel die arbeitsreichste Zeit mit der bevorstehenden Videoauslieferung zusammen, was gleichermaßen ein Gefühl der Geschäftigkeit und Freude vermittelte. Von dieser Arbeit profitiere nicht nur ich, sie hat auch eine tiefgreifende Bedeutung. Offene Bildungsressourcen ermöglichen es mehr Menschen, sich auf Hochschulniveau weiterzubilden. Die Verbindung von Medientechnik und Bildung erweitert die Möglichkeiten der Hochschulbildung.

Die Umgebung ist wunderschön, vielfältig und inklusiv. Bevor ich herkam, machte ich mir Sorgen, ob ich mich ohne Deutschkenntnisse verständigen können würde, aber Englisch genügt. Die Lebens- und Arbeitsphilosophie unterscheidet sich allerdings grundlegend von der Chinas. In meiner Heimatstadt in der Provinz Hebei bestimmt die Arbeit das Leben, mit fließenden Übergängen und häufigen Überstunden. Das ist zwar effizient, löst aber auch Stress aus. Es ist zwar verständlich, denn ein sich schnell entwickelndes Land erfordert den Einsatz aller. Aber in Österreich ist die Arbeit Teil des Lebens und sie bleibt in der Arbeit. Ich liebe diesen Rhythmus, mit klaren Grenzen kann ich während der Arbeitszeit konzentriert arbeiten. Ich liebe das Gefühl der Organisiertheit hier!

Mittlerweile ist mein Praktikum vorbei. Im kommenden Monat möchte ich weitere Möglichkeiten prüfen und die Chancen auf eine feste Stelle hier ausloten. In dieser kurzen Zeitspanne von einem Monat habe ich einen Sinn fürs Wesentliche entdeckt und meine Neugierde wurde geweckt.

Liebe Grüße

Yukun Ma

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Diesen Beitrag und weitere Artikel zum Schmökern finden Sie in TU Graz people #86, dem Magazin für TU Graz-Mitarbeitende und Interessierte.