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RCPE Pilot Plant: Highspeed-Medikamentenproduktion

17.06.2021 | Planet research | FoE Human & Biotechnology | FoE Mobility & Production | Forschungsinfrastruktur

Von Birgit Baustädter

In der Grazer Inffeldgasse 13 ist auf wenigen Quadratmetern aufgebaut, was in großen Produktionsstätten ganze Fabrikhallen füllen würde: eine Produktionsanlage für Medikamente.

Johannes Khinast in der RCPE Pilot Plant. © Lunghammer – TU Graz

Die Anlage ist voll funktionstüchtig und dient der Forschung an Highspeed-Produktionsmethoden für pharmazeutische Produkte, wie Johannes Khinast, Leiter des Instituts für Prozess- und Partikeltechnik an der TU Graz und des Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE), erklärt: „Von der Rezeptur bis zur fertigen Tablette braucht es zwischen einem halben und einem ganzen Jahr. Wir erforschen Wege, wie das wesentlich schneller funktionieren kann.“ Dies sei vor allem derzeit brisant, weil zwar bereits Impfstoffe gegen das grassierende Coronavirus zugelassen sind, aber eben auch lange Produktionsdauern haben. „Es ist zentral, dass wir neben hochwirksamen Vakzinen gleichzeitig auf effektive Medikamente setzen, für alle, die nicht geimpft werden können oder wollen.“ Gearbeitet wird hier mit allen namhaften Pharmaunternehmen, die allesamt Interesse an rascher Produktion haben: „Uns ist noch keiner entkommen.“

Der Weg von der Rezeptur zur fertigen Tablette startet im Mischer (ganz hinten im Bild zu sehen), der die Wirkstoffe präzise wiegt und mischt. © Lunghammer – TU Graz

Herzstück der Anlage ist der Granulator, der die Wirkstoffmischung mit Wasser versetzt und zu grobkörnigem Granulat verarbeitet. © Lunghammer – TU Graz

Im nächsten Schritt wird das Granulat wieder getrocknet, mit Hilfs- und Zusatzstoffen gemischt und präzise gewogen. © Lunghammer – TU Graz

Zum Schluss werden die Tabletten gepresst. Die Anlage erkennt selbstständig fehlerhaft gepresste Tabletten und sortiert sie aus. Während der Arbeit in der Pilot Plant muss Atemschutz getragen werden. „Wir können in der Anlage Stoffe bis zur Gefahrenklasse III verarbeiten“, erklärt Khinast. Zum Vergleich: Gefahrenklasse IV beinhaltet bereits hochreaktive Substanzen wie Chemotherapeutika oder Hormone. © Lunghammer – TU Graz

Dieses Forschungsprojekt ist im Field of Expertise „Mobility & Production“ verankert, einem von fünf strategischen Schwerpunktfeldern der TU Graz.
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