ERC Grants: Willkommen in der Champions League der Grundlagenforschung
 
				    Sie sind hoch kompetitiv, hoch angesehen und hoch dotiert: die Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC), die ausschließlich nach den Kriterien wissenschaftlicher Qualität vergeben werden. Der ERC bietet vier zentrale Förderprogramme für Forscher*innen in unterschiedlichen Karrierestufen an: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants sowie Synergy Grants. Mit seinem zusätzlichen Programm für Proof of Concept Grants hilft der ERC den Geförderten, die Lücke zwischen ihrer bahnbrechenden Forschung und den frühen Phasen ihrer Kommerzialisierung zu schließen.
An die TU Graz wurden bereits 19 ERC Grants vergeben, das entspricht einem Fördervolumen von 30 Millionen Euro. Davon gingen zwölf ERC Starting Grants, drei ERC Consolidator Grants, ein Synergy Grant sowie drei ERC Proof of Concept Grants an TU Graz-Forschende. „Die ERC Grants gehören zu den renommiertesten Förderpreisen in Europa, ich bin daher außerordentlich stolz auf unsere ERC-Preisträger*innen – ihre geförderten Projekte unterstreichen die hohe Qualität der Grundlagenforschung in unseren Stärkefeldern“, betont Andrea Höglinger, Vizerektorin für Forschung der TU Graz.
Alle ERC-Preisträger*innen der TU Graz im Überblick.
Thomas Pock gehörte mit Stefan Freunberger zu den ersten beiden Forschern, die im Jahr 2015 einen ERC Grant an die TU Graz holten. „Der ERC Starting Grant war ein entscheidender Meilenstein meiner Karriere und hat mir ermöglicht, eine eigene Forschungsgruppe mit einem starken Team aufzubauen.“ Heute leitet Thomas Pock das Institute of Visual Computing an der TU Graz. „An der TU Graz hat der Grant meiner Stimme mehr Gewicht verliehen und meine Arbeit sichtbarer gemacht. Gleichzeitig hat er mir internationale Kooperationen eröffnet und die Freiheit gegeben, meine Forschungsideen konsequent zu verfolgen“, resümiert der Forscher heute.
Gerald Pichler vom F&T-Haus unterstützt seit Jahren TU Graz-Forschende bei der Bewerbung eines ERC-Antrags: „In der Regel braucht es mehr als einen Anlauf, um einen ERC Grant einzuheimsen“, erklärt er, Forschende sollten sich von einer negativen Rückmeldung nicht entmutigen lassen, denn: „Die ERC Grants sind die Champions League in der Grundlagenforschung.“ Pichler rät allen Interessierten daher, dem TU Graz ERC-Club beizutreten. Im ERC-Club treffen sich Grant Holder und zukünftige Grantees zweimal jährlich zu einem Austausch in einladender Atmosphäre. Erfolgreiche Forschende teilen dabei offen ihre Geschichten und Erfahrungen auf dem Weg zur erfolgreichen Einwerbung der ERC Grants. Das nächste ERC-Club-Treffen findet am 24. November statt, Interessierte melden sich bitte vorab bei Gerald Pichler (gerald.pichler@tugraz.at). Für alle ERC-Bewerber*innen, die in der letzten Evaluierungsphase auch zum Interview eingeladen werden, werden vom F&T-Haus individuelle ERC-Interviewtrainings in mehreren Runden angeboten: Dabei erhalten sie von erfahrenen Evaluator*innen, Panel-Members und erfolgreichen Grant Holdern kritisches Feedback und Tipps zu ihrer Präsentation.
TU Graz-Wissenschafter Gerhard Holzapfel hat bereits zahlreiche Preise in seiner langjährigen Karriere verliehen bekommen, im Dezember des vergangenen Jahres erhielt er einen ERC Synergy Grant: „Der ERC Synergy Grant ist wahrscheinlich der höchstdotierte Forschungspreis, der derzeit in Europa vergeben wird, und stellt sicherlich einen Höhepunkt meiner akademischen Karriere dar“, betont der Forscher. „Der Grant gibt mir die Möglichkeit, mit zwei führenden Wissenschaftern an einem hochaktuellen Thema zu arbeiten: der Bestimmung der mechanischen Eigenschaften von lebendem Gewebe. Dies ist eine einmalige Chance, biomechanische Computersimulationen zuverlässiger und breiter anwendbar zu machen, ohne mir ständig Sorgen um die Finanzierung machen zu müssen.“ Der ERC fördert Holzapfels sechsjähriges Forschungsvorhaben, das er gemeinsam mit zwei Forschern der ETH Zürich und der TU Hamburg-Harburg eingereicht hat, mit insgesamt 10 Millionen Euro, rund 4,2 Millionen gehen davon an das Institut für Biomechanik der TU Graz.
Auch in den nächsten Monaten können wieder Anträge für ERC Grants eingebracht werden – nutzen auch Sie als Forschende*r Ihre Chance, denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Worauf muss ich bei einer Antragstellung eines ERC Grants achten? Wie läuft eine Bewerbung ab? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um eine erfolgreiche ERC-Bewerbung gibt Gernot Müller-Putz im Interview.
Dieser Artikel widmet sich den ERC Grants an der TU Graz. Lesen Sie außerdem in der „TU Graz people“-Coverstory: den Beitrag „Glaubt an eure Ideen!“ sowie den Artikel „Vom Antrag zur Förderung: Ihr Weg mit dem F&T-Haus“.
Diesen Beitrag und weitere Artikel zum Schmökern finden Sie in TU Graz people #94, dem Magazin für TU Graz-Mitarbeitende und Interessierte.
 
     
     
    
