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TU Graz/

Beeindruckende Arbeiten auf Top-Level


von Werner Schandor veröffentlicht am 09.07.2025

Beeindruckende Arbeiten auf Top-Level

Mit 155 Einreichungen konnte der Wettbewerb des Forums „Technik und Gesellschaft“ 2025 einen neuen Rekord verzeichnen. Die Qualität der ausgezeichneten Arbeiten war wie gewohnt auf höchstem Niveau.
Gruppenbild von 15 Personen von einer Preisverleihung. Die sieben Personen in der ersten Reihe halten ein Zertifikat in den Händen und lächeln freudig in die Kamera.
Die Gewinner*innen des diesjährigen Förderpreises mit der Jury. Bildquelle: alumniTUGraz 1887 / Clemens Nestroy

Insgesamt 18.000 Euro in drei Kategorien – Masterarbeiten, Dissertationen und „Ingenieurinnen gestalten“ – schüttete das Forum Technik und Gesellschaft des Alumni-Vereins alumniTUGraz 1887 heuer aus. Sieben Master-Absolvent*innen und fünf promovierte Techniker*innen konnten ihre Ergebnisse bei der Endrunde am 25. Juni an der TU Graz präsentieren. Die Jury zeichnete schließlich, unterstützt vom Publikumsvoting, acht besonders beeindruckende Arbeiten aus.

Zwei erste Preise bei den Masterarbeiten

Der dritte Preis für Masterarbeiten ging an Sophie Schellander: Mit Messreihen im 7T-Magnetresonanztomographen der Uniklinik Utrecht belegte sie die Korrelation verschiedener Handgesten mit spezifischen Aktivitätsmustern in der Hirnrinde. Die Erkenntnisse könnten in bestehende Brain-Computer-Interfaces einfließen, die vollständig gelähmte Personen bei der Interaktion mit ihrem Umfeld unterstützen.
Zwei Masterarbeiten erhielten ex aequo den ersten Preis: Betroffene von Erkrankungen des Sprachapparats können oft nur eintönig oder mithilfe eines „elektrischen Kehlkopfs“ völlig modulationslos sprechen. Benedikt Mayrhofer demonstrierte in seiner Arbeit auf überzeugende Weise, wie sich mittels KI die Modulation pathologischer Sprache über Ausgabegeräte deutlich verbessern lässt.
Und Johanna Pirchner beeindruckte die Jury mit einer innovativen Methode zur genetischen Anpassung des Bakteriums Cupriavidus necator, das CO2 in Biopolymere – nutzbar auch als Tierfutterenzym – verstoffwechseln kann. Damit rückt die vielversprechende industrielle Nutzung dieses Organismus ein Stück näher.

Ingenieurinnen gestalten

Mit Biokunststoffen auf Algenbasis beschäftigte sich Cornelia Ott: Sie untersuchte, ob sich Alginate als Ersatz für herkömmliche, in vielen Bauten eingesetzte Schallschutzfolien aus PVC eignen, und erhielt dafür einen der beiden Preise „Ingenieurinnen gestalten“ zugesprochen. Der andere ging an FH-Joanneum-Absolventin Bernadette Wernle, die in ihrer Masterarbeit unter dem Vorzeichen der Nutzer*innenfreundlichkeit erprobte, ob sich einfache Mixed-Reality-Spiele für die Pflegearbeit mit Demenzkranken eignen.

Die besten Dissertationen

Man könnte die Feinstoffbelastung durch Pkw drastisch reduzieren, wenn man jene 10 Prozent der veralteten Pkw aus dem Verkehr zöge, die für 80 Prozent der Feinstaubemissionen verantwortlich sind. Markus Knoll erhielt den 3. Preis für Dissertationen für sein portables Abgasmesssystem, das die Feinstaubemissionen von Fahrzeugen im fließenden Stadtverkehr verlässlich erfassen kann.
Der 2. Preis ging an den Medizininformatiker Malte Rolf-Pissarczyk: Er hat während seines Forschungsaufenthalts an der Stanford University eine Methode der Material- und Computermodellierung entwickelt, die das Monitoring von Patient*innen mit Aortendissektion (Aufspaltung der Wandschichten der Aorta) unterstützt und erleichtert.
And the winner is: Andreas-Nizar Granitzer befasste sich in seiner Dissertation mit der Finite-Elemente-Berechnung von Baupfählen, die im Erdreich zur Absicherung von Windkraftanlagen oder Wohnbauten etc. verankert werden. Bisher war deren numerische Berechnung mit erheblichem Aufwand verbunden. Granitzers neuartige, ressourcenschonende Methode wird nun in die weltweit eingesetzte Geotechniksoftware „Plaxis 3D“ integriert. Der Forscher erhielt dafür bereits einen „Award of Excellence“ des Wissenschaftsministeriums. Und nun auch den 1. Preis für Dissertationen des Forums Technik und Gesellschaft.

Weitere Informationen zum Förderpreis

Diesen Beitrag und weitere Artikel zum Schmökern finden Sie in TU Graz people #93, dem Magazin für TU Graz-Mitarbeitende und Interessierte.