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Neues IoT-Leitprojekt mit TU Graz-Beteiligung

02.02.2018 | TU Graz news | Forschung

Von Birgit Baustädter

Im Leitprojekt „IoT4CPS“ wird die österreichische Hightech-Industrie mit Forschungseinrichtungen und Universitäten neue Sicherheitskonzepte für das Internet der Dinge entwickeln.

Im Projekt IoT4CPS geht es um zentral um die Sicherheit von Internet of Things-Geräten.

Mit 1. Dezember 2017 erfolgte der Startschuss für das neue österreichweite Leitprojekt „Trustworthy IoT for CPS“, in dem Methoden, Leitlinien und Werkzeuge entwickelt werden, um die heute überall aufkommenden komplexen und vernetzten cyber-physikalischen Systeme sicher und vertrauenswürdig zu gestalten. In dem Projekt arbeiten 17 Partner der österreichischen Industrie- und Forschungslandschaft zusammen, mit dem Ziel das Potenzial cyber-physikalischer Systemanwendungen voll auszuschöpfen - darunter auch die TU Graz.

Am 1. Februar lud das Projektkonsortium zum öffentlich zugänglichen interaktiven Kick-Off-Workshop an die TU Wien. Interessierte Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen waren herzlich eingeladen, sich in die Diskussion einzubringen. Alle Informationen finden Sie auf der Projekt-Website: www.iot4cps.at

Vernetzte Fahrzeuge und Produktion im Fokus

Vernetzte Systeme, wie zum Beispiel bei autonomen Fahrzeugen oder in der vernetzten Produktion, eröffnen neue Möglichkeiten zur Erhöhung der Produktqualität oder der Reduktion der Entwicklungs- und Betriebskosten bzw. der Einführung neuer Produkte und Geschäftsmodelle. Daher ist die rechtzeitige, intensive Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex von enormer Bedeutung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Automobilzulieferindustrie.

Gleichzeitig stellt die zunehmende Vernetzung in cyber-physikalischen Systemen besondere Anforderungen an die Robustheit, Sicherheit und Verlässlichkeit. Bereits ein kleiner Fehler zum Beispiel Ausfall oder Manipulation eines Sensors kann in solchen Systemen zu schwerwiegenden Folgen führen - etwa, dass ein Hindernis nicht mehr erkannt wird. Daher sind spezielle, hoch integrierte Sicherheitskonzepte erforderlich. Gleichzeitig muss das Thema Sicherheit aber auch in allen Phasen der Produktentwicklung (also vom Entwurf, über die Produktion bis hin zum laufenden Betrieb) sowie über alle Ebenen der Systemintegration vom Halbleiterchip, über Steuerungskomponenten bis hin zum fertigen Fahrzeug und der umgebenden Infrastruktur betrachtet und adressiert werden. Darum bündelt das Projekt IoT4CPS die österreichische Kompetenz im Bereich autonomes Fahren sowie der Sicherheitsforschung für cyber-physikalische Systeme. Auch zwei Institute der TU Graz werden ihr umfassendes Expertenwissen in das Projekt einbringen.

Institut für Technische Informatik

In IoT-Systemen, wie etwa vernetzten autonomen Fahrzeugen, müssen viele Steuergeräte von verschiedenen Herstellern sicher zusammenarbeiten. Das Gesamtsystem ist dabei gerade so sicher wie sein schwächstes Glied. Dadurch gerät zuverlässige Entwicklung und Konfiguration jedes einzelnen Steuergeräts mit individuellen Sicherheitsschlüsseln bei Produktion und später Wartung zu einer komplexen Aufgabe. Diese muss einerseits über das ganze Zuliefernetzwerk konsistent durchgeführt werden und andererseits ohne zentrale Steuerungsstelle auskommen. Das Institut für Technische Informatik forscht daher an Systemarchitektur, Entwicklungsmethoden und technischen Werkzeugen für die individuelle, vertrauenswürdige Konfiguration von IoT-Geräten.

Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie

Das Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie setzt sich in erster Linie mit dem Thema Schutz vor Fremdzugriff auseinander. Konkret wird man sich mit Gegenmaßnahmen für so genannte Side-Channel-Attacken auf die Hardware von IoT-Geräten beschäftigen. Dabei nutzen Angreifende Eigenschaften wie Stromverbrauch oder das Zeitverhalten, um sich über Umwege Informationen über und Zugang zu einem Computersystem zu erschleichen. Darüber hinaus werden am Institut im Rahmen des Projekts kryptografische Verfahren analysiert, verbessert und neu entwickelt.

Dieses Forschungsprojekt ist im Field of Expertise Information, Communication & Computing angesiedelt, einem der fünf Stärkefelder der TU Graz.

Information

Das Projekt wird vom AIT koordiniert. Projektkonsortium: AVL List GmbH, Donau-Universität Krems, Infineon Technologies Austria AG, JKU Linz, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, Nokia Solutions and Networks Österreich GmbH, NXP Semiconductors Austria GmbH, SBA Research GmbH, Salzburg Research Forschungsgesellschaft, Software Competence Center Hagenberg GmbH, Siemens AG Österreich, TTTech Computertechnik AG, TU Graz, TU Wien, X-Net Services GmbH. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogrammes „IKT der Zukunft“ vom bmvit und der FFG gefördert.

Kontakt

Christian KREINER & Kay RÖMER
Dipl.-Ing. Dr.techn. & Univ.-Prof. Dipl.-Inform. Dr.sc.ETH
Institut für Technische Informatik
Tel.: +43 316 873 6408 & 6400
christian.kreinernoSpam@tugraz.at & roemernoSpam@tugraz.at

Stefan MANGARD
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.
Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikatoinstechnologie
Tel.: +43 316 873 5531
stefan.mangardnoSpam@iaik.tugraz.at