TU Graz/ TU Graz/ Services/ News+Stories/

ET Interview: Katrin Friedl

19.08.2019 |

Katrin Friedl arbeitet am Institut für Elektrische Anlagen und Netze und lehrt im Elektrotechnikstudium. Sie fühlt sich bei der Arbeit am Computer ebenso wohl wie im Labor oder direkt in der elektrischen Anlage vor Ort.

© TU Graz

Beschreiben Sie Ihr Fachgebiet in wenigen Sätzen.

Katrin Friedl: Ich beschäftige mich damit, wie elektrische Anlagen ihre Umgebung beeinflussen. So interessieren mich die Wirkung von Erdungsanlagen und die elektrischen und magnetischen Felder von Freileitungen oder Umspannwerken, aber auch die Schutzmaßnahmen in Niederspannungsanlagen, die Menschen vor den Gefahren des elektrischen Stroms schützen.

Was ist für Sie das Besondere an der Elektrotechnik, und was begeistert Sie an Ihrem Fachgebiet?

Katrin Friedl: Elektrotechnik vereint vieles, das fasziniert mich. Wir arbeiten am Computer an Simulationen, wir überlegen uns theoretische Modelle, wir testen im Labor und wir arbeiten direkt in den Anlagen. Ich finde es sehr beeindruckend, in einem Umspannwerk vor einem Transformator oder einem anderen großen Gerät zu stehen, das schlussendlich deshalb reibungslos funktioniert, weil sich viele Leute Gedanken darüber gemacht haben, wie sie denn das System immer weiter verbessern können. Durch den technischen Fortschritt gibt es für uns außerdem immer wieder neue Herausforderungen, wie jene der volatilen Windkraft- oder Solarkraftwerke. Diese bieten immer wieder neue Herausforderungen im Netzbetrieb, denen wir mit unseren Ideen begegnen.

Was möchten Sie Ihren Studierenden mitgeben?

Katrin Friedl: Mir ist es wichtig, Grundlagenwissen zu vermitteln und eigenständiges Denken zu lehren. Meine Studierenden sollen schlichtweg lernen, komplexe Lösungsmöglichkeiten selbst zu finden. Das ist für das spätere Berufsleben meiner Meinung nach unbezahlbar.

In welchen Bereichen arbeiten Ihre ehemaligen Studierenden heute insbesondere?

Katrin Friedl: Absolventinnen und Absolventen, die sich auf elektrische Anlagen und Netze spezialisiert haben, arbeiten heute bei Energieversorgungsunternehmen, bei Behörden, in Ingenieurbüros,  bei Geräteherstellern oder bei außeruniversitären Forschungsinstituten wie z. B. Austrian Institute of Technology – AIT. Einige von ihnen starten an der Universität auch eine akademische Laufbahn in Forschung und Lehre.

Was waren Ihre ersten Berührungspunkte mit der TU Graz?

Katrin Friedl: Mein „erstes Mal“ war während meines Diplomstudiums an der TU Wien, im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur Hochspannungstechnik, weil das Wiener Labor nicht verfügbar war. Nach dem Studium ging ich in die Industrie und beschäftigte mich mit den Feldern von Freileitungen und der Netzplanung. Beruflich wollte ich schließlich doch mehr fachlich arbeiten, privat passte es gerade gut, und so kam eins zum anderen und ich begann als Doktorandin und Universitätsassistentin an die TU Graz. Danach arbeitete ich bei der Austrian Power Grid AG und wurde zudem Geschäftsführerin der Stiftung Elektroschutz (ESF Vienna), die die Elektrizitätsanwendung mithilfe der Wissenschaft noch sicherer machen möchte. Seit Anfang 2019 habe ich eine Laufbahnstelle an der TU Graz.

Was gefällt Ihnen an der TU Graz und an Graz besonders?

Katrin Friedl: Das universitäre Umfeld ist für mich etwas ganz Besonderes: Ich habe mit jungen Leuten zu tun und kann ihnen etwas beibringen, während ich in der Industrie hauptsächlich fachlich und organisatorisch gearbeitet habe. Ich forsche und lehre sehr gerne und vertiefe mich in Themengebiete, dafür bleibt auf der Universität einfach mehr Zeit als in der Industrie. An der TU Graz herrscht ein tolles Gemeinschaftsgefühl und Arbeitsklima. Wir wollen hier alle gute Forschung und gute Lehre machen und ziehen dafür an einem Strang. Das spürt man an der TU Graz – ich fühle mich hier richtig wohl. Und Graz ist eine tolle Stadt zum Leben, besonders als Familie.

Wie verbringen Sie Ihre Zeit außerhalb des Hörsaals?

Katrin Friedl: Die gehört meinem Mann und meinen beiden Kindern. Gemeinsam genießen wir die Freizeitmöglichkeiten und die Lebensqualität von Graz. Und wenn es sich ausgeht, mache ich Sport und treffe mich mit Freunden.

Information

Elektrotechnik studieren an der TU Graz:
Bachelorstudium Elektrotechnik
Bachelorstudium Elektrotechnik-Toningenieur
Mehr zur Forschung und Lehre am Institut für Elektrische Anlagen und Netze.

Jedes Jahr starten etwa 2000 Anfängerinnen und Anfänger ihr Studium an der TU Graz. Hier gibt's Infos zu
Beratung und Tipps zum Studienstart
Leben und studieren in Graz
Online Vorbereitungskurse für einen gelungenen Start ins Studium
Booklet für Studienanfängerinnen und -anfänger