Im Rahmen der gründerzeitlichen Stadterweiterung im 19. Jahrhundert wurde der Vorgarten zu einem Symbol und wichtigen Bestandteil des bürgerlichen Bauens und Lebens in Graz. Neben seiner Funktion als Nahtstelle zwischen öffentlichem Straßenraum und privatem Wohnraum war er zugleich Visitenkarte der Hausbesitzer*innen. Der Vorgarten galt nicht nur als wesentliches Element des Fassadenbildes, sondern prägt bis heute ganze Straßenzüge und Stadtviertel. Dadurch kommt dem innerstädtischen Vorgarten ein besonderer Stellenwert für die Gestaltung des öffentlichen Freiraums sowie für das Mikroklima der Stadt zu.
Das Buch „Vorgärten. Innenhöfe. Graz. Von der Gründerzeit zur Stadtökologie der Zukunft“ von den Herausgeberinnen Gertraud Prügger und Claudia Beiser ist im Clio-Verlag erschienen und bietet neben fachlichen Beiträgen auch Gestaltungstipps und praktische Hinweise für Nutzer*innen von Vorgärten und Innenhöfen. Sanela Pansinger, Stadtplanerin und Stadtforscherin, erläutert die Relevanz des Themas und die Entstehungsgeschichte des Buches. Petra Kubin stellt in ihrer Dissertation das Potenzial der gründerzeitlichen Innenhöfe in den Mittelpunkt und beschreibt deren Entwicklung und Nutzung als wertvolle städtische Grünflächen. Elisabeth Mitterfellner thematisiert in ihrer Masterarbeit die gründerzeitlichen Vorgärten von Graz als verbindende Fragmente des öffentlichen Raums und zeigt Synergieeffekte auf.
Bei der Buchpräsentation diskutieren die beiden Absolventinnen gemeinsam mit Gertraud Prügger und weiteren Gästen die Bedeutung dieser oftmals marginalisierten Flächen für eine adaptive und klimarelevante Zukunft. Wir freuen uns auf eine anregende Gesprächsrunde.
TU Graz | Institut für Städtebau
17. November 2025, 17:00 - 19:00
Hauptbibliothek der TU Graz, Lesesaal im 4.OG.; Technikerstraße 4, 8010 Graz
Abhaltungssprache: Deutsch
Lena RIBIC
TU Graz | Institut für Städtebau
lena.ribic@tugraz.at
Tel.: +43 316 873 6286