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06.02.2024 |

Von Rene Prieler

Rene Prieler vom Institut für Wärmetechnik forscht für seine Habilitation drei Monate lang an der ETH Zürich. Hier gibt er uns Einblick in seinen Aufenthalt in der Schweiz.

Ausblick auf Zürich vom Käferberg in Richtung Zürichsee und Innerschweizer Alpen. Bildquelle: Rene Prieler

 

Grüezi mitenand,

bereits zu Jahresbeginn habe ich mich auf den Weg gemacht zu einem der teuersten, aber auch schönsten Flecken der Erde, nach Zürich! Hier habe ich mich für die nächsten drei Monate der Gruppe Holzbau und Brandschutz um Andrea Frangi und Michael Klippel an der ETH Zürich angeschlossen, um die Arbeit an meiner Habilitation voranzutreiben.
Im Zuge der Kooperation mit dem IBS (Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung) in Linz beschäftige ich mich mit der Modellierung der Fluid/Solid-Interaktion bei hohen Temperaturen im Brandfall, aber auch in industriellen Prozessen. Sprich: Was passiert im Brandfall mit den Wänden, Türen etc. und wie lange schützen diese Bauteile Mensch und Tier vor den hohen Temperaturen und giftigen Rauchgasen?

Die Schweizer Mentalität konnte ich schon zu Beginn meines Aufenthaltes kennenlernen, denn es wurde gleich mit Vollgas losgelegt (...)

Was auf den ersten Blick wie ein simples Wärmetransportproblem aussieht, wird jedoch entscheidend von chemischen Umwandlungsprozessen im betrachteten Festkörper, dem Stofftransport und Deformationen, beeinflusst. Durch die Versuche am „FireSim“-Ofen der ETH Zürich werden Bauteile aus Holz definierten Temperaturkurven ausgesetzt und aufgrund der gemessenen Daten werden der Wärme- und Stofftransport in der porösen Struktur sowie das Versagen einzelner Schichten bestimmt. Aus den Messdaten sollen numerische Modelle zur virtuellen Abbildung der Transportvorgänge sowie der Interaktion mit der heißen Gasphase (Verbrennung) und der Deformation erstellt werden. Die numerischen Modelle erweitern damit die Möglichkeiten zur Abschätzung von Brandfolgen auf die umliegenden Strukturen und tragen zur Entwicklung neuer Brandschutzelemente bei.
Die Schweizer Mentalität konnte ich schon zu Beginn meines Aufenthaltes kennenlernen, denn es wurde gleich mit Vollgas losgelegt und der FireSim-Ofen angeworfen. Zwischen den ersten Versuchen konnte ich mir auch einen Überblick über den ETH Campus Hönggerberg verschaffen. Dabei ging es auch mal auf den nahen Käferberg, von wo aus man einen fantastischen Ausblick auf Zürich und den Zürichsee genießen kann. Aber auch bei einem Ausflug ins Zentrum von Zürich, wo vor allem große Bankhäuser und Nobelboutiquen ansässig sind (Stichwort Bahnhofstrasse), konnte ich schon erste Eindrücke vom Leben in der Schweiz gewinnen. Eine kleine Stärkung gab es dann beim Probieren der „Schoggi“ in der Lindt-&-Sprüngli-Schokoladenmanufaktur.

Leider ließ das Wetter in den ersten Wochen noch keinen Ausflug in die berühmten Schweizer Alpen zum Skifahren zu. Diesen Traum werde ich mir aber sicher noch erfüllen können.

Liebe Grüße aus Zürich,
Rene Prieler
(Institut für Wärmetechnik)

 

Ein Mann in Schutzausrüstung macht einen Versuch am „FireSim“-Ofen, es raucht.

Erste Rauchentwicklung beim Abbrandversuch von Holzbauteilen. Bildquelle: Rene Prieler

 

Blick über einen See. Im Hintergrund sieht man eine Stadt. Im Vordergrund eine Statue.

Blick über den Zürichsee Richtung Opernhaus. Bildquelle: Rene Prieler

Information

Diesen Beitrag und weitere Artikel zum Schmökern finden Sie in TU Graz people #87, dem Magazin für TU Graz-Mitarbeitende und Interessierte.