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Καλημέρα!
Ende April habe ich mein gewohntes Arbeitsumfeld an der TU Graz verlassen, um einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt an der Nationalen Technischen Universität Athen (NTUA) anzutreten. Ziel dieses Aufenthalts ist es, mein Habilitationsvorhaben im Bereich der experimentellen Aerodynamik und numerischen Strömungssimulation weiter voranzubringen. In beiden Bereichen ergeben sich wertvolle Synergien mit der Arbeitsgruppe von Professor Demetri Bouris, mit der ich während meines Aufenthalts eng zusammenarbeite.
Im Mittelpunkt meiner Forschung stehen Fragestellungen der Gebäude- und Umweltaerodynamik. Untersucht wird anhand von Experimenten im Windkanal der NTUA, wie sich Vegetation an verschiedenen Stellen auf der Außenseite von Bauwerken auf die Ventilationseffizienz im Gebäude auswirkt. Mithilfe numerischer Strömungssimulationen werden die komplexen Wechselwirkungen zwischen Vegetation und Umströmung des Bauwerks detailliert analysiert. Darüber hinaus widme ich mich auch analytischen Arbeiten zur Modellierung atmosphärischer Grenzschichtströmungen. Ziel all dieser Untersuchungen ist es, die Strömung im urbanen Raum besser zu verstehen und die Effizienz natürlicher Belüftungskonzepte zu steigern.

Neben den wissenschaftlichen Aktivitäten bietet mir der Aufenthalt auch die Gelegenheit, die griechische Lebensweise intensiver kennenzulernen. Die herzliche Aufnahme im Team und der fachliche Austausch schaffen ein inspirierendes Arbeitsumfeld. Dabei werden die täglichen Herausforderungen der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Griechenland bei gemeinsamen Abendessen diskutiert – oft zu Uhrzeiten, zu denen ich in Österreich längst schlafen würde. Hier ticken die Uhren einfach anders.
Dieser Aufenthalt ist für mich fachlich wie persönlich eine große Bereicherung.
In der verbleibenden Freizeit erkunde ich gemeinsam mit meiner Frau die kulturellen Schätze Athens, genieße die Vielfalt der mediterranen Küche und die atemberaubende Ägäis. Besonders faszinierend ist es, wie Geschichte und Gegenwart in dieser Stadt aufeinandertreffen – sei es beim Spaziergang durch die historischen Gassen des Stadtteils Plaka, beim Besuch antiker Stätten wie der Akropolis oder der Street-Art und künstlerischen Szene im Viertel Exarchia. Dieser Aufenthalt ist für mich fachlich wie persönlich eine große Bereicherung.
Θερμές ευχές
Christoph Irrenfried


Diesen Beitrag und weitere Artikel zum Schmökern finden Sie in TU Graz people #93, dem Magazin für TU Graz-Mitarbeitende und Interessierte.