Martina Köberl
Die Steirerin Martina Köberl absolvierte das Masterstudium Molekulare Mikrobiologie und das Doktoratsstudium Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie an der TU Graz, und ist derzeit Erwin Schrödinger Stipendiatin und Postdoc in der Gruppe von Gabriele Berg am Institut für Umweltbiotechnologie der TU Graz. Im Rahmen ihres Stipendiums verbrachte sie ein Jahr in der Gruppe von Janet K. Jansson am Pacific Northwest National Laboratory in den USA, welches nun auch als Kooperationspartner im neuen Projekt mit eingebunden sein wird. In ihrer Dissertation (2013) an der TU Graz beschäftigte sie sich bereits mit dem Einfluss von im Boden und in der Pflanzenwurzel vorkommenden Bakterien (Rhizobakterien) auf die Produktion von Pflanzeninhaltsstoffen, die phytotherapeutisch genutzt werden können.Ziel ihres Firnberg-Projektes "Analyse von Metabolom- und Mikrobiomdiversifizierung" ist es herauszufinden, ob und wie das chemische Profil einer Pflanze mittels Pflanzen-assoziierter Mikroorganismen gesteuert werden kann. Um die Zusammenhänge zwischen der Mikrobengemeinschaft (Pflanzenmikrobiom) und des Pflanzenstoffwechsels (Metabolom) zu studieren, hat Martina Köberl zwei weltweit angebaute Asteraceae Arzneipflanzen als Modellpflanzen ausgewählt, die sich durch einen besonders reichen Stoffwechsel an phytotherapeutisch wirksamen chemischen Verbindungen auszeichnen. Im Forschungsprojekt wird Martina Köberl neue "meta-omics"-Technologien einsetzen, um Pflanzen mit ihren Mikroorganismen aus natürlichen Ökosystemen sowie aus spezifisch entwickelten Laborsystemen zu analysieren. Zudem möchte Martina Köberl ein Modell zur Vorhersage der Metabolitproduktion entwickeln. Damit könnten zukünftig Pflanzen als Bioressource für therapeutisch und biotechnologisch relevante Inhaltsstoffe besser und gezielter genutzt werden.
Kostadinka Lapkova
Die Bulgarin Kostadinka Lapkova absolvierte ihr Masterstudium in Mathematik an der Universität Sofia in Bulgarien. Im Anschluss promovierte sie zwischen 2007 und 2012 im Bereich der Zahlentheorie an der Central European University und dem Alfréd Rényi Institute of Mathematics der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest, Ungarn. Die Mutter einer dreijährigen Tochter erhielt für das Jahr 2014 einen "Back-to-Research" Grant der Universität Wien und lebt mit ihrer Familie seit über vier Jahren in der Hauptstadt Österreichs. Bis September 2016 arbeitet sie noch als Postdoc am Alfréd Rényi Institute of Mathematics in Budapest."Graz mit seinen zwei an der TU Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz beheimateten Forschungsgruppen ist wahrscheinlich das wichtigste Zentrum für Zahlentheorie in Österreich. Bei meiner Antragsstellung wurde ich von Professor Christian Elsholtz und Professor Robert Tichy vom Institut für Analysis und Zahlentheorie an der TU Graz unterstützt, die meine Forschungsinteressen teilen. Ich habe Graz auch schon einige Male besucht und fühle mich hier sehr wohl", sagt Kostadinka Lapkova.
Ihr Projekt im Rahmen der Firnberg-Stelle "k-freie Polynomwerte und Anzahl der Teiler von Polynomwerten" beschäftigt sich mit zwei klassischen Problemen der analytischen Zahlentheorie. Das erste Problem behandelt die Anzahl der potenzfreien Werte von Polynomen in zwei Variablen, insbesondere auch, wenn die Variablen selber nur Primzahlwerte annehmen. In vielen Algorithmen der modernen Kryptographie benötigt man quadratfreie Werte. Im zweiten Problem wird Kostadinka Lapkova die durchschnittliche Anzahl der Teiler von Polynomen studieren. Bisher hat man nur für lineare und quadratische Polynome Ergebnisse, die den vermuteten Ergebnissen entsprechen. Teilerprobleme dieser Art haben einen wichtigen Beitrag zum Beispiel bei dem aktuellen wichtigen Resultat zu endlichen Primzahllücken geliefert.