Christoph Aistleitner lässt die Welt der Mathematik aufhorchen: Er ist wichtigen Informationen über die geheimnisumwobenen Primzahlen auf der Spur. Dafür gab es den Förderungspreis des Landes Steiermark.
Christoph Aistleitner, Mathematiker an der TU Graz, liefert neue Einblicke in die Welt der Primzahlen.
Schon seit Jahrtausenden sind Mathematikerinnen und Mathematiker von Primzahlen fasziniert, also jenen Zahlen die sich nicht ohne Rest durch andere Zahlen teilen lassen (wie etwa 2,3,5 und 7 – hingegen sind 4 und 6 keine Primzahlen). Jede ganze Zahl lässt sich auf eindeutige Weise als Produkt von Primzahlen schreiben – die Primzahlen sind also gewissermaßen die Bausteine, aus denen alle anderen Zahlen gemacht sind.
Die sogenannte Riemannsche ζ-Funktion (sprich: zeta-Funktion) enthält viele wichtige Informationen über die Primzahlen (wichtig vor allem für Mathematikerinnen und Mathematiker). Die Riemannsche Vermutung, die etwas darüber aussagt, an welchen Stellen die zeta -Funktion den Wert Null annimmt, gilt seit über hundert Jahren als das wichtigste ungelöste Problem der Mathematik. Obwohl viele der besten Köpfe der Mathematik an dieser Vermutung arbeiten und das Clay Mathematics Institute für die Lösung ein Preisgeld von einer Million Dollar ausgeschrieben hat, scheint eine Lösung nicht absehbar zu sein.
Einen Schritt weiter mit „undurchführbarer“ Methodik
Einen wichtigen neuen Beitrag über das Verhalten der Riemannschen zeta-Funktion liefert die vom Land Steiermark mit dem Förderungspreis 2017 ausgezeichnete Arbeit von Christoph Aistleitner vom Institut für Analysis und Zahlentheorie der TU Graz. Seine Ergebnisse geben zwar nicht preis, an welchen Stellen die Funktion den Wert Null hat, aber Auskunft darüber, wie oft die Funktion außergewöhnlich große Werte annimmt. Diese Ergebnisse wurden in den Mathematischen Annalen, einer der führenden mathematischen Fachzeitschriften, publiziert. International für Aufsehen gesorgt hat diese Veröffentlichung, weil die von Aistleitner verwendete Methodik in der Fachwelt bis dahin als „undurchführbar“ galt. Der Förderungspreis des Landes Steiermark ist mit 12.000 Euro dotiert.
In Planet Research, dem Format für Forschungsgeschichten der TU Graz, gibt Christoph Aistleitner detaillierteren Einblick in sein Forschungsgebiet.
Information
Biografische Skizze von Christoph Aistleitner
* 1982 in Linz Studium der Technischen Mathematik an der TU Wien, Doktorat an der TU Graz Projektmitarbeiter und Assistent | TU Graz und JKU Linz zahlreiche mehrmonatige Forschungsaufenthalte im Ausland Schrödinger-Stipendiat des FWF (Sydney/Australien und Kobe/Japan) aktuell Associate Professor an der TU Graz zahlreiche Auszeichnungen, darunter Preis der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft, Hlawka-Preis der ÖAW, START-Preis des FWF, Kardinal-Innitzer Preis
Kontakt
Christoph AISTLEITNER Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. TU Graz | Institut für Analysis und Zahlentheorie Tel.: +43 316 873 7127 E-Mail: aistleitner@math.tugraz.at
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