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Produktion der Zukunft: Bundesminister Leichtfried und Stadtrat Ehmann besuchten die TU Graz

12.01.2017 | TU Graz news | Universität | Forschung

Von Susanne Eigner

Eine weltweit einmalige Schleifmaschine als Praxisbeispiel für Industrie 4.0, ein Metall-3D-Drucker, die neue Lehr- und Forschungsfabrik und viele weitere Aspekte von Smart Production standen beim heutigen Besuch von Infrastrukturminister Jörg Leichtfried und Wissenschaftsstadtrat Michael Ehmann an der TU Graz im Mittelpunkt.

Lokalaugenschein an der TU Graz zum Thema Smart Production Graz: Infrastrukturminister Jörg Leichtfried und Wissenschaftsstadtrat Michael Ehmann mit Franz Haas und Rektor Harald Kainz von der TU Graz. © Foto Melbinger/Paulitsch - TU Graz
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Produktion als Zusammenspiel von Mensch und Maschine: An der TU Graz wurden Bundesminister Jörg Leichtfried und Stadtrat Michael Ehmann heute, Donnerstag, 12. Jänner 2017, von Rektor Harald Kainz und Forschungsvizerektor Horst Bischof am Campus Neue Technik der TU Graz zu einem Streifzug durch das Forschungsthema Smart Production begrüßt.

Infrastrukturminister Jörg Leichtfried: „Ich will unser Land so herrichten, dass die Betriebe und die Arbeitskräfte von Industrie 4.0 profitieren. Wir werden die Digitalisierung nützen, um gute Arbeitsplätze nach Österreich zu holen. Damit uns das gelingt, braucht es einen Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand. Die TU Graz ist ein wichtiger Partner und eines unserer Aushängeschilder, wenn es darum geht, die Produktion der Zukunft zu erforschen.“ Das Infrastrukturministerium förderte die TU Graz in den vergangenen Jahren mit über 50 Millionen Euro.

Stadtrat Michael Ehmann, in der Grazer Stadtregierung für Wissenschaft zuständig: „Für die Weiterentwicklung unserer Stadt und für den Grazer Arbeitsmarkt braucht es innovative Forschungseinrichtungen, wie sie an der TU Graz verankert sind. Denn die Spitzenforschung der TU Graz hat Graz in den vergangenen Jahrzehnten zu einem hochwertigen Forschungsstandort gemacht – und damit zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort. Es freut mich ganz besonders, dass unser steirischer Minister Jörg Leichtfried die TU Graz so gut unterstützt und damit den Grazer Innovationsgeist fördert, der wirklich großartig ausgeprägt ist. Er hilft damit vor allem, den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Graz zu stärken und zu sichern.“

Rektor Harald Kainz führt aus: „Die innovativsten Köpfe der TU Graz erforschen fachübergreifend die smarten Produktionssysteme der Zukunft. Wesentlich impulsgebend für Forschung, Lehre und Partnerunternehmen der Industrie wird unsere neue Forschungs- und Lehrfabrik smartfactory@tugraz sein, die wir Mitte 2017 auf 300 Quadratmetern mit modernster Infrastruktur eröffnen werden.“

Eckpunkte von Smart Production Graz

Selbststeuernd, hochflexibel, benutzerfreundlich und nachhaltig soll sie sein, die Produktion der Zukunft. „Smart“, weil das Produktionssystem intelligent mit dem Menschen interagiert. Ein herausfordernder, komplexer Prozess, der nicht ohne vorbereitende und begleitende Forschungsleistung realisierbar ist. Die TU Graz bündelt einen ganzen Strauß an Aktivitäten und Forschungsthemen unter dem Namen „Smart Production Graz“ und investiert seit 2012 intensiv in Themen der smarten Produktion von morgen, wie an nachfolgenden fünf aktuellen Beispielen deutlich wird:

smartfactory@tugraz: Neue Forschungs- und Lehrfabrik

Mitte 2017 fällt der Startschuss für die neue Forschungs- und Lehrfabrik smartfactory@tugraz, die derzeit am Campus Inffeldgasse der TU Graz am Institut für Fertigungstechnik unter der Federführung von Rudolf Pichler entsteht. smartfactory@tugraz wird die zentrale Infrastruktureinrichtung der TU Graz in Forschung und Lehre sowie für Partnerunternehmen der Industrie zur Erforschung komplexer Produktionssysteme sein. Auf rund 300 Quadratmetern stehen modernste Fertigungstechnologien wie additive und lasergestützte Fertigung, Collaborative Robotik oder Hybridtechnologien ebenso zur Verfügung wie modernste Kommunikationstechniken, vernetzte i-4.0 Umgebungen oder Big Data Analytics.

Lead-Projekt „Verlässlichkeit im Internet der Dinge“


Milliarden von miniaturisierten Computern, die drahtlos miteinander kommunizieren und als winzige Systeme in alle möglichen Gegenstände integriert sind, ergeben das Internet der Dinge (engl. Internet of Things oder abgekürzt IoT). Insgesamt ist das Internet der Dinge schwer zu schützen, weil es aus unzähligen einzelnen Geräten besteht – und jedes davon das Gesamtsystem verwundbar macht. Im ersten Lead-Projekt der TU Graz erarbeitet eine interdisziplinäre Gruppe das nötige Know-how, mit dem sich die Risiken dieses neuen Meganetzes minimieren lassen. Ein zentraler Schwerpunkt liegt dabei auf den smarten Komponenten von Produktionsketten und der Gewährleistung von deren Sicherheit und Verlässlichkeit auch unter schwierigsten Bedingungen.

Big Data analysieren


Smarter Produktionssysteme erfordern den professionellen Umgang mit Big Data. Erfahrene Data Scientists können aus gesammelten Daten entscheidende Wettbewerbsvorteile für die Industrie generieren. Mit einer neu geschaffenen FFG-Stiftungsprofessur an der TU Graz gemeinsam mit dem Know-Center und Industriepartnern wird die große Relevanz von Data Science für die Industrie und die smarte Produktion untermauert. Derzeit läuft das Berufungsverfahren.

Leistungsstarke Infrastruktur für die Produktionsforschung


Mit einer Forschungsschleifmaschine im Wert von einer Million Euro am Institut für Fertigungstechnik der TU Graz fand die Motorenentwicklung und Produktionstechnik am Forschungsstandort Steiermark 2016 eine wertvolle Ergänzung. Die rund 40 Tonnen schwere Anlage wurde vom niederösterreichischen Unternehmen GST konzipiert und mit Hilfe einiger Zulieferbetriebe – darunter die langjährige TU Graz-Partnerfirma Siemens und die österreichischen Unternehmen Lubot und Framag – gebaut und in Betrieb genommen. Mit modernster Antriebs- und Sensortechnologie ausgestattet wird die Anlage vom Team rund um Institutsleiter Franz Haas als Praxisbeispiel für Industrie 4.0 in der Produktionsforschung eingesetzt. Eine andere leistungsstarke Maschine des Instituts: eine Laserschmelzanlage. Ein Laserstrahl schmilzt feines Metallpulver selektiv auf und verbindet es mit anderen Pulverpartikeln – so entstehen Schicht für Schicht, wie aus dem Drucker, Metallbauteile in beliebiger dreidimensionaler Form. Diese und weitere Maschinen des Instituts kommen auch in der Lehre zum Einsatz und stehen Partnern aus der Industrie für Kooperationen und Dienstleistungen offen.

K1-Zentrum Pro2Future

Produkte und Produktionssysteme mit menschenähnlichen, kognitiven Fähigkeiten wie Wahrnehmen, Verstehen, Interpretieren, Lernen, Schlussfolgern und dementsprechendem Handeln auszustatten ist der Kernbereich des neuen COMET K1-Zentrums Pro2Future mit Sitz in Linz, an dem die TU Graz beteiligt ist. Das Ziel des Kompetenzzentrums ist es, eine nächste Generation von industriellen Informations- und Kommunikationstechnologien und kognitiven Produkten und Industriesystemen zu schaffen.
Smart Production Graz ist an der TU Graz im Field of Expertise „Mobility & Production" verankert, einem von fünf strategischen Schwerpunktfeldern.

Kontakt

Barbara GIGLER
Pressesprecherin der TU Graz
Tel.: +43 316 873 6006
Mobil: +43 664 60 873 6006
E-Mail:
barbara.gigler@tugraz.at

Lokalaugenschein an der TU Graz zum Thema Smart Production Graz: Infrastrukturminister Jörg Leichtfried und Wissenschaftsstadtrat Michael Ehmann mit Franz Haas und Rektor Harald Kainz von der TU Graz. © Foto Melbinger/Paulitsch - TU Graz
Leichtfried und Ehmann lassen sich die weltweit einmalige Industrie 4.0 Forschungsschleifmaschine der TU Graz erklären. © Foto Melbinger/Paulitsch - TU Graz
Auch eine leistungsstarke Laserschmelzanlage für den dreidimensionalen Druck von Metallbauteilen stand beim Besuch von Leichtfried und Ehmann an der TU Graz am Programm. © Foto Melbinger/Paulitsch - TU Graz
Gruppenfoto vor der Forschungsschleifmaschine: Jörg Edler und Franz Haas, beide vom Institut für Fertigungstechnik der TU Graz, Minister Jörg Leichtfried, Rudolf Pichler, ebenfalls TU Graz, Stadtrat Michael Ehmann, Rektor Harald Kainz und Vizerektor Horst Bischof. © Foto Melbinger/Paulitsch - TU Graz