Nachhaltige Personen- und Gütermobilität - fakultätsweite Initiative

Das Themengebiet „Nachhaltigkeit“ gewinnt aufgrund steigender legislativer Anforderungen seitens der Politik, wachsender gesellschaftlicher Bedenken bezüglich des Klimawandels sowie neuer Erkenntnisse aus der Wissenschaft immer mehr an Bedeutung. Insbesondere die Personen- und Gütermobilität spielt hierbei eine besondere Rolle, da diese einen Hauptemittenten von Treibhausgasemissionen darstellt.

Das Ziel der Fakultätsinitiative ist es, durch institutsübergreifende Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung dieser Emissionen zu leisten. Die Kollaboration der Institute mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten ermöglicht dabei nicht nur eine Betrachtung der Mobilität (beispielsweise durch Stärkung des Schienen-Güterverkehrs) an sich, sondern auch die Miteinbeziehung neuer Technologien (z.B. ganzheitliche Simulationsmodelle), neuer Geschäftsmodelle und der Gesellschaft.

Das Institut für Innovation und Industrie Management fokussiert sich im Rahmen dieses Forschungsvorhabens auf Industrienetzwerke, die auch verstärkt vor der Herausforderung einer zunehmenden Unsicherheit und Komplexität in einer globalisierten Geschäftswelt stehen, da in diesen Entscheidungen der CO2-Ausstoß bzw. Nachhaltigkeit im Allgemeinen eine oftmals untergeordnete Rolle spielen. Somit wird eines der Forschungsschwerpunkte des Instituts, die Agilität, um die Thematik der Nachhaltigkeit erweitert, um die zentrale Fragestellung „Wie soll der Güterverkehr, bzw. das Industrienetzwerk selbst, aussehen, wenn Faktoren der ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit sowie der Agilität eines Unternehmens berücksichtigt werden?“ beantworten zu können. Zur Beantwortung dieser Leitfrage wird das Projekt in folgende drei Phasen gegliedert:

Analyse

Innerhalb der ersten Phase wird die Logistik in verteilten Industrienetzwerken analysiert. Ziel hierbei ist nicht nur die Identifikation relevanter Nachhaltigkeitsfaktoren und deren Bewertungsmethoden in Logistiknetzwerken, sondern auch eine Schwachstellenanalyse existierender Planungsmethoden von Logistiknetzwerken. Außerdem wird die Agilität als Zielgröße der Gestaltung der Logistik und in der Gestaltung von verteilten Industrienetzwerken untersucht.

Bewertung und Potentialabschätzung

Zunächst werden die in der Analysephase identifizierten Nachhaltigkeitsfaktoren bewertet. Anschließend erfolgt eine Potentialabschätzung der Wirkzusammenhänge agiler und nachhaltiger Logistik in verteilten Industrienetzwerken. Zum Abschluss der zweiten Phase wird eine Auswertung der Nachhaltigkeitsfaktoren und der Agilitätsstellhebel der Logistik auf verteilte Industrienetzwerke durchgeführt.

Konzept für nachhaltige und agile Logistik in verteilten Industrienetzwerken

In der letzten Phase erfolgt zunächst die Entwicklung eines Vorgehensmodells zur Gestaltung der Logistik für verteilte Industrienetzwerke mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Agilität unter Berücksichtigung erforderlicher Prozesse, eingesetzter Technologien, usw.. Abschließend werden Simulationsmodelle erstellt, um einerseits industrielle Einsatzszenarien zu visualisieren und anderseits das entwickelte Modell gleichzeitig zu validieren.

Das Institut für Innovation und Industrie Management leistet somit im Rahmen der Fakultätsinitiative einen Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffemissionen, hervorgerufen durch den Güterverkehr, unter Berücksichtigung von Marktunsicherheiten.

Kontakt
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Atacan Ketenci
Tel: +43 316 873 7090                               Mail: atacan.ketenci@tugraz.at