APG Masterplan 2030 – Marktsimulationen

Im Jahr 2009 veröffentlichte der österreichische Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) einen Masterplan für die Netzentwicklung bis zum Jahr 2020. Aufgrund von einschneidenden Veränderungen in der europäischen Elektrizitätswirtschaft, wie beispielsweise der Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland und der Schweiz, der steigende Anteil erneuerbarer Energien wie PV und Wind, musste dieser Plan angepasst werden. Im Jahr 2012 wurde deshalb ein neuer Masterplan 2030 formuliert und veröffentlicht (vgl. APG 2013). Obwohl es sich hierbei um einen österreichischen Netzentwicklungsplan handelt, müssen dennoch auch die umliegenden europäischen Elektrizitätssysteme berücksichtigt werden. Deshalb wurden Simulationen mittels dem Simulationsmodell ATLANTIS durchgeführt.

Vor dem Durchführen der Simulationen mussten die weltweiten Rahmenbedingungen sowie die europäischen Entwicklungsziele und gesetzlichen Vorgaben eingehend untersucht werden. Basierend auf diesen Untersuchungen wurden verschiedene Szenarien entwickelt und die Markt- und Lastflussberechnungen für einen Basisfall wurden simuliert. Jedes simulierte Monat wurde in vier Lastfälle unterteilt (Starklast, Starklast mit hohem Einsatz von Pumpspeicherkraftwerken, Schwachlast, Schwachlast mit hohem Einsatz von Pumpspeicherkraftwerken), woraus sich 48 Lastflussberechnungen pro Jahr ergeben. Zu Beginn eines jeden Jahres wird überprüft, ob die Deckung der Spitzenlast für die Sommer- und Winterperiode gewährleistet ist. Folglich werden für jedes Jahr insgesamt 50 Lastflussberechnungen durchgeführt; das sind 1.000 Lastflussberechnungen für den Zeitraum 2011 bis 2030. Darüber hinaus wurden ausgewählte Extremfallberechnungen für die Jahre 2015, 2020, 2025 und 2030 durchgeführt. Ein Beispiel für einen solchen Extremfall wäre „kalter Winter“, mit wenig Erzeugung aus Wasserkraft im Alpenraum, geringe Windenergie in Nordeuropa und einer hohen Nachfrage in Österreich. Die Simulationen zeigen, dass künftige Netzüberlastungen bei ausgewählten 220 kV Leitungen auftreten könnten, und dass die neuen/geplanten 380-kV-Freileitungen „Steiermarkleitung“ und „Salzburgleitung“ die Situation deutlich verbessern könnten.
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