EUROPAS ENERGIEZUKUNFT
Sicher, leistbar, sauber!?

Unsere Welt befindet sich im Wandel und vor allem Europa steht diesbezüglich vor enormen Herausforderungen. Im August 2023 wurden die Verhandlungen der BRICS-Staaten u.a. zur Einführung einer neuen goldbasierten Währung intensiviert und über 40 weitere Staaten der Welt haben ihr Interesse an einer Mitwirkung geäußert. Es ist aktuell noch schwer abzuschätzen, wie sich dieser Prozess weiterentwickeln wird und vor allem welche Konsequenzen sich daraus für die weltweiten Energie- und Rohstoffmärkte und somit für Europa ergeben werden. Im September 2023 wurde auf Einladung der United Nations in New York zur aktuellen Entwicklung der Sustainable Development Goals (SDG) beraten. Im Hinblick auf die Reduktion der Treibhausgasemissionen zeigte sich einmal mehr die Schwierigkeit, weltweit möglichst gerechte und verbindliche Zielsetzungen und Maßnahmen insbesondere mit den größten Emittentenländern der Welt zu vereinbaren und umzusetzen. Für Europa steht aktuell der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine im Vordergrund, wobei sich die Situation für die europäische Energieversorgung durch die Sprengung einer der zentralsten europäischen Erdgasinfrastruktur (Nord Stream 1&2) im September 2022 verschärft hat. Als Konsequenz ergab sich u.a. im letzten Winter eine für Europa seit langem nicht mehr dagewesene sehr unsichere Situation im Hinblick auf die Erdgas- und Stromversorgung. Diese Entwicklungen haben darüber hinaus zu massiven Preissteigerungen im gesamten Energiebereich geführt, welche die europäische Bevölkerung und Volkswirtschaften bis heute enorm belasten und die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas gefährden.

Europa und die europäische Energiewirtschaft hat es über viele Jahrzehnte gut gemeistert die (sich oftmals diametral gegenüberstehenden) klassischen energiewirtschaftlichen Zielsetzungen einer sicheren, leistbaren und sauberen Energieversorgung für Gesellschaft und Wirtschaft zu erreichen. Vor dem Hintergrund der skizzierten globalen Entwicklungen stellt sich allerdings die zentrale Frage, wie sich die europäische Energiewirtschaft weiterentwickeln sollte? Obwohl Europa seit jeher über geringe Energie- und Rohstoffreserven verfügt, ist die Frage der Energieversorgungssicherheit aktueller denn je und beschäftigt die Menschen als auch Wirtschaft gleichermaßen. Neben technischen Aspekten einer sicheren Energieversorgung rückt aber auch die Frage der Leistbarkeit der Energie stärker in den Vordergrund und erste Effekte der aktuell und künftig auch zu erwartenden hohen Energiepreise machen sich intensiv bemerkbar. Aus Sicht des Umweltschutzes stellt sich die Frage, ob und wie die aktuellen Zielsetzungen zu erreichen sind, aber auch wie die in Europa für die Errichtung der erforderlichen Energieinfrastrukturen umweltrelevanten und sozialen Fragen adressiert werden können. Europa muss sich diesen Fragen proaktiv widmen und offen sowie faktenbasiert Lösungsansätze erarbeiten. Von entscheidender Bedeutung ist aber auch, dass zur Realisierung der dazu auf allen Ebenen notwendigen Innovationen auch genügend (junge) Menschen entsprechend qualifiziert und ausgebildet werden.

Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, NGOs, Verbände sowie Politik und Verwaltung sind daher aufgefordert, entsprechende Beiträge im Sinne einer gedeihlichen Entwicklung der europäischen Energiewirtschaft und Gesellschaft zu leisten und diese werden im Rahmen des Symposiums präsentiert und intensiv diskutiert.

Kontakt
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Assoc.Prof. Udo Bachhiesl

Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation
Inffeldgasse 18
8010 Graz

Tel.: +43 316 873 7903
Fax: +43 316 873 107903

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Die Veranstaltung entspricht den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings.