Das war das DUH Lab 2024 - Exploring Tomorrow

Konferenzbericht

Im Juni 2023 feierte das hochschulübergreifende Konferenzformat DUH Lab sein Debüt. Vom 28. bis 29. Februar 2024 fand nun die zweite Ausgabe des Labs statt, diesmal in organisatorischer Zusammenarbeit mit und gehostet von der Universität Wien. Das Leitthema der Konferenz lautete "Exploring Tomorrow", unter dem ein innovativer Marktplatz für Softwareentwicklung entstand, der interuniversitäre Synergien und daraus resultierende Projekte in den Mittelpunkt stellte.

Der Marktplatz, als Bottom-up-Initiative gestartet, zielte darauf ab, universitätsübergreifende Kooperationen in der Softwareentwicklung zu fördern. Das zweitägige Programm bot Input und Praxiserfahrungen zu Kooperationen und über 20 verschiedenen Projekte im Bereich der "Student Life Cycle Administration" (Studien- und Lehrverwaltung) eine Bühne. Bereits vor der Veranstaltung hatten Teilnehmende verschiedener Universitäten die Projekte auf einer eigens dafür eingerichtete Arbeits- und Projektplattform im u:wiki der Universität Wien eingereicht und vorgestellt, mit dem Ziel, über eine gemeinsame Abstimmung am Ende der Konferenz eines dieser Projekte als Piloten in die Umsetzung zu bringen.

2 Tage – über 20 Projekte

 

Eben diese Projekte, wie „Digitales Onboarding von Studierenden“, „Berufungsmanagement“, „KI 4 Self-Study & Lernziele“, „AHESN Future: Public Money“ und „KI-gestützte Serviceplattform für Studierende“ wurden vor Ort auf einer Projektwall zur Abstimmung aufgehängt. Jede Universität hatte bis zum Frühstück des zweiten Konferenztages Zeit, gemeinsam und diesmal inneruniversitär zu überlegen, wie sie ihre 20 Klebepunkte auf die Projekte verteilen würden. Interessant waren die unterschiedlichen internen Abstimmungsschemata, die sich von Universität zu Universität unterschieden. Einige traten der Aufgabe zielgerichtet und zuversichtlich entgegen, während andere einen strategischen Zugang wählten und beim Abendessen die feinen Unterschiede in der Umsetzung der Projekte diskutierten.

 Am Ende des ersten Tages wurden die 11 Projekte, die den meisten Zuspruch erhielten, für die Open Spaces an Tag zwei ausgewählt.

c Robert Six

Gemeinsame Herausforderungen gemeinsam angehen

 

Die Herausforderungen der akademischen Hochschulbildung betreffen alle, unabhängig von der Größe oder Ressourcenausstattung der Bildungseinrichtung. „Es tut gut, mir meine Probleme von anderen anhören zu lassen“ äußerte ein Teilnehmender beim Aperitif im Arkadenhof und fasste damit die allgemeine Stimmung treffend zusammen. Dass interuniversitäre Vernetzung und Kooperation bei der Bewältigung dieser eine bedeutende Rolle spielen wurde bereits zu Beginn der Veranstaltung durch Keynotes von Sabine Koch (BMBWF) sowie Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer Ronald Maier hervorgehoben: „Die Mühlen großer Institutionen mahlen langsam, aber sie mahlen“, betonte er und rief auf, dieses DUH Lab zu nutzen, um die Kooperationsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft über Landesgrenzen hinaus zu stärken und zu erweitern. In dieselbe Kerbe fuhr ZID-Leiter Johann Wilfling von der Universität Klagenfurt mit dem Wunsch „die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zusammenzubringen“ und fasste damit gleichzeitig die Grundmotivation zur Entstehung des DUH Labs „Exploring Tomorrow“ zusammen.

 

Diskursive Runden im Open Space

 

Der zweite Konferenztag begann mit letzten Abstimmungen beim Kaffee und einem genüsslichen Bissen ins Jourgebäck. Die Aufregung galt nicht nur den elf Projekten, für die Open Spaces stattfinden würden, sondern auch der Auswahl des Pilotprojekts für die Umsetzung. Im Zentrum der Open Spaces stand die Befüllung eines Harvester Sheet, das dazu diente, den Projektscope zu klären und ideale Kooperationspartner*innen zu finden.

Welche Ergebnisse sollen innerhalb des Projekts erreicht werden? Was ist nach Umsetzung des Projektes in der Welt anders? Gibt es weitere Informationen oder Anmerkungen zum Projektscope, die für das Projekt wichtig sein könnten? Welche detaillierten Ziele werden verfolgt, wer sind potentielle Projektpartner*innen und welche Erwartungen werden an diese gestellt? Fragen wie diese wurden in Kleingruppen auf diskursive und kreative Art und Weise bearbeitet.

Themen wie die "Mindset"-Ebene der Umsetzung wurden ebenfalls intensiv besprochen, um auch die eigenen Anforderungen, die Kompromissfähigkeit der Organisation und die erwarteten Ressourcen einzuholen und zu klären. Mut und Vertrauen waren wiederkehrende Schlagworte an beiden Konferenztagen, als Grundlage für das interuniversitäre und kollaborative Mindset, das zur Lösung offener Fragen in der Softwareentwicklung österreichischer Universitäten notwendig sei.

Der ideale Raum

 

Am Ende von Tag 2 wurde nochmals abgestimmt und  „Curriculum Management System“ von den Teilnehmer*innen als Pilotprojekt ausgewählt. Die Teilnehmer*innen bescheinigtem diesem Projekt die größte Notwendigkeit und Potential in Sachen Umsetzung. Das Pilotprojekt erhielt ein Unterstützungspaket, darunter ein Angebot für einen Design Sprint, Lean Coffees und Umsetzungscoaching.

Aus dieser Veranstaltung ging jedoch nicht nur ein „Gewinnerprojekt“ hervor. Mit „Exploring Tomorrow“ wurde ein entscheidender Meilenstein in der Förderung der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit und damit ein Gewinn für alle anwesenden Hochschulen erreicht. Die gemeinsame Arbeit an den Projekten setzt sich über die Arbeits- und Projektplattform fort. Die Zukunft bleibt spannend, denn das DUH Lab hat nicht nur konkrete Projekte hervorgebracht, sondern auch ein kollaboratives Mindset bei allen Teilnehmenden implementiert und aktiviert.

„Dafür ist das DUH Lab der ideale Raum“ um es mit den Worten einer Teilnehmerin auszudrücken.

c Robert Schöller