Der Wasserbau trägt schwarz!

Em. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Baurat h.c. Günther Heigerth

11. Dezember 1937 – 9. November 2025

Mit tiefer Anteilnahme und großem Bedauern geben wir bekannt, dass Herr Em. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Baurat h.c. Günther Heigerth am 9. November 2025 friedlich eingeschlafen ist.

Mit ihm verlieren wir einen herzensguten, vielseitig interessierten und hoch geschätzten Menschen – musisch, naturwissenschaftlich geprägt und stets neugierig auf Neues.

Günther Heigerth wurde 1937 in Wien geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Salzburg absolvierte er parallel eine Klavierausbildung am Mozarteum, bevor er an der Technischen Hochschule Wien Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Wasserbau studierte. 1963 schloss er sein Studium ab, 1971 promovierte er mit der Arbeit „Drossel- und Differentialwasserschlösser von Regelkraftwerken mit freier Betriebsführung“ zum Doktor der technischen Wissenschaften. Seine berufliche Laufbahn begann er bei den Tauernkraftwerken AG (Verbund), wo er maßgeblich an der hydraulischen Planung und Ausführung leistungsstarker Hochdruck-Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke beteiligt war. Sein profundes Wissen, seine Sorgfalt und seine Leidenschaft für praxisnahe technische Lösungen machten ihn zu einem gefragten Experten im Bereich der Wasserkraft.

1989 folgte er dem Ruf an die Technische Universität Graz auf den Lehrstuhl für Konstruktiven Wasserbau und Wasserwirtschaft als Nachfolger von Prof. Helmut Simmler. Dort prägte er Forschung und Lehre über viele Jahre. Er war bekannt für seinen unermüdlichen Forschergeist und seine Überzeugung, dass im Ingenieurwesen stets die beste und zugleich praktikabelste Lösung anzustreben sei – nie zufrieden mit dem Naheliegenden, wenn sich etwas noch verbessern ließ. Neben seiner universitären Tätigkeit engagierte sich Günther Heigerth in außergewöhnlichem Maße in Fachgremien und Verbänden.

Er war Mitglied der Staubeckenkommission, Vorsitzender der Viktor-Kaplan-Gesellschaft und bis zu seinem 70. Lebensjahr als Experte, Sachverständiger und Referent für Wasserbau tätig. Von 1992 bis 2007 stand er als Präsident dem Österreichischen Nationalkomitee für Talsperren (ATCOLD) vor, organisierte zahlreiche Schulungen für Talsperrenwärter und -verantwortliche und vertrat die österreichische Fachwelt in der International Commission on Large Dams (ICOLD). Von 2008 bis 2012 war er zudem Präsident des European Club of ICOLD und förderte in dieser Funktion den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit im Talsperrenwesen auf europäischer Ebene.

Für sein Lebenswerk wurde ihm 1974 das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen, und 2010 erhielt er den Berufstitel Baurat h.c.. 2012 wurde ihm die Goldene Ehrennadel des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV) überreicht. Diese Auszeichnungen spiegeln die hohe Wertschätzung wider, die ihm sowohl von der Wissenschaft als auch von der Praxis entgegengebracht wurde.

Günther Heigerth hinterlässt eine bedeutende Lücke in der Fachwelt. Er wird nicht nur für seine wissenschaftlichen Beiträge und sein Engagement in internationalen Organisationen in Erinnerung bleiben, sondern auch für seine unermüdliche Leidenschaft für den Wasserbau und seine prägende Rolle in der Ausbildung zukünftiger Generationen von Wasserbauingenieur:Innen.

Sein Tod ist ein großer Verlust für die wissenschaftliche Gemeinschaft, die Technik und die vielen Menschen, die das Privileg hatten, mit ihm zu arbeiten. Sein Wirken als Ingenieur, Hochschullehrer, Kollege und Freund wird unvergessen bleiben.

Wir werden sein Andenken in Ehren halten und ihm stets dankbar sein für seinen außerordentlichen Beitrag zu Wissenschaft und Gesellschaft.

In tiefer Trauer,

das Team des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft

Jeden Donnerstag!

Vortragsreihe Donnerstag 17 Uhr - WS 2025/26
 

Vortragsreihe der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften jeweils Donnerstag 17 Uhr c.t. Hörsaal L, Lessingstraße 25/I

Das Programm der Veranstaltungsreihe ist hier verfügbar.

Die meisten Veranstaltungen sind auch online verfügbar. 

Donnerstagvortrag mit Christian Fink

RAMON -
Rückhaltebecken Alarmierung
Monitoring, Präventive Instrumente zum
Hochwasserschutz und im Katastrophenfall

Donnerstag, 13. November 2025, 17.00 c.t.
Hörsaal L
TU Graz, Lessingstrasse 25

Der Vortrag wird via Livestream übertragen - wenn Sie online dabei sein möchten, scannen Sie einfach den QR Code.

Abschiedsvorlesung Gerald Zenz

Bauwerke für Generationen:
Wasserkraft als Garant für Sicherheit und Versorgung

Freitag, 14. November 2025, 14.00 s.t.
Aula der Technischen Universität Graz
Rechbauerstraße 12, 1. Stock, 8010 Graz

Anmeldung erbeten bis 7. November 2025 unter: alumni.tugraz.at/termine

 


Excellence Masterstipendium für Studierende im Bereich Geotechnical and Hydraulic Engineering

ATCOLD vergibt gemeinsam mit der TU Graz ein Stipendium für talentierte und leistungsbereite Studierende des Masterstudiums Geotechnical and Hydraulic Engineering aus Südamerika, Afrika und Asien für die maximale Dauer von zwei Jahren.

Weiterführende Informationen


Kontakt
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Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft
Stremayrgasse 10/II
8010 Graz

Tel.: +43 (0) 316 873-8361
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