Antennenmesskammer


Allgemeines

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Unsere 5 m x 5 m x 4,5 m große Antennenmesskammer - ein reflexionsfreier Raum - besitzt 2 unabhängige, als Feldsonden dienende, Antennen, die an 2 rotierenden Scheiben befestigt sind und mit einer Positionsgenauigkeit von 0,1 ° bewegt werden können. Das Vorhandensein von 2 unabhängigen Antennen erlaubt es, einerseits Mehrwegeausbreitung (MIMO, Diversität) nachzubilden. Auf diese Weise sind sogenannte "over-the-air" (OTA) Messungen möglich, wie sie zum Beispiel zur Ermittlung der gesamten abgestrahlten Leistung oder gesamten isotropen Sensitivität notwendig sind. Andererseits können damit auch Emissions- und Immissionsmessungen von Schaltungen und Systemen durchgeführt werden. Zum Beispiel sendet eine der beiden Antennen ein starkes Störsignal aus, während die andere Nebenaussendungen der untersuchten Schaltung, die durch die einfallende Störstrahlung hervorgerufen wird, mißt.
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Die Kammer bietet eine Schirmdämpfung größer als 100 dB innerhalb des Frequenzbereichs 400 MHz bis 18 GHz. Die breitbandigen Antennen weisen eine Frequenzbereich von 400 MHz bis 6 GHz auf. Es sind aber auch noch andere Antennen für höhere Frequenzen verfügbar.

MIMO-OTA Messsystem

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Das MIMO-OTA Messsystem erweitert unsere Antennenmesskammer um die Fähigkeit, breitbandige Messungen durchführen zu können. In der Standardkonfiguration können 2x2 MIMO-Systeme bis zu einer Frequenz von 6 GHz charakterisiert werden. Eine Erweiterung, die höhere Frequenzen unterstützt, ist vorbereitet. Die Signalerzeugung erfolgt entweder mit einem MIMO-Fading Vektorsignalgenerator oder mit breitbandigen Basisband-Funktionsgeneratoren, die wiederum vektorielle Mischer anspeisen. Die Signalaufzeichnung geschieht mittels breitbandigen Signalanalysatoren, wobei die notwendige Phasenkohärenz zwischen diesen Analysatoren durch eigene Messungen erreicht wird. Die MIMO-OTA Leistungsfähigkeit wird off-line auf einem PC berechnet.
Bei der Implementierung dieses Messsytem ist auf eine Erweiterbarkeit des unterstützten Frequenzbereichs geachtet worden. Dafür stehen drei lokale Oszillatoren (für die Frequenzbereiche 100 kHz - 20 GHz, 1 GHz - 43 GHz und 60 GHz - 90 GHz) zur Verfügung, um die notwendige Auf- und Abwärtsmischung des Basisband- bzw. des Hochfrequenzsignals durchzuführen.

Messungen zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV)

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In der Antennenmesskammer können auch vorbereitende Konformitätstests durchgeführt werden. Im gesamten Frequenzbereich von 400 MHz bis 6 GHz kann das zu testende Objekt auf Ausstrahlung in jede beliebige Richtung untersucht werden. Messungen unter 400 MHz werden gemeinsam mit dem Institut für Elektronik unter Verwendung einer diesem Institut gehörenden TEM-Zelle durchgeführt.
Kontakt
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Institut für Hochfrequenztechnik

Inffeldgasse 12/I
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