25.05.2025
Das veröffentlichte Paper von Alexander Konrad et al. zeigt, wie dynamische PV-Einspeisebegrenzungen den Ausbau von PV bei geringer Abregelung ermöglichen.
Das schnelle Wachstum von Photovoltaikanlagen (PV) in Österreichs Mittel- und Niederspannungsnetzen hat die Herausforderungen beim Netzzugang verschärft – technische Grenzen führen zunehmend zu Einschränkungen bei der vollen Einspeisung. Dies hat Diskussionen über PV-Einspeisebegrenzungen und deren Auswirkungen auf erzeugte und abgeregelte PV-Energie ausgelöst. Gleichzeitig bleibt der PV-Ausbau entscheidend für das Erreichen zukünftiger Klimaziele. Es mangelt jedoch an belastbaren Methoden, um die Auswirkungen von PV-Einspeisebegrenzungen in Optimierungsmodellen zu quantifizieren – insbesondere in Bezug auf abgeregelte Energie, maximal installierbare PV-Leistung und gesamte Energieproduktion.
Um diese Lücke zu schließen, haben wir eine mathematische Formulierung dynamischer PV-Einspeisebegrenzungen entwickelt und in ein Optimierungsmodell integriert. Dieser Ansatz erlaubt eine umfassende Bewertung der Auswirkungen auf das PV-Integrationspotenzial und die Abregelung, validiert durch Fallstudien an vier repräsentativen realen Mittel- und Niederspannungsnetzen in Österreich. Analysiert wurden maximaler PV-Ausbau, Energieerzeugung und Abregelung unter Einspeisebeschränkungen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bis zu 32 % zusätzliche PV-Leistung innerhalb der bestehenden Infrastruktur integrieren lassen – bei vergleichsweise geringer Abregelung von nur 2 %. Damit liefert die Studie konkrete Handlungsempfehlungen für Netzbetreiber und Entscheidungsträger zur Vereinbarkeit von Erneuerbaren-Ausbau und Netzstabilität.
Der komplette Artikel ist als Open Access verfügbar:
-
A. Konrad, R. Gaugl, C. Maier, S. Wogrin (2025).
Implementing dynamic power feed-in limitations of photovoltaic systems in distribution grids for generation expansion planning.
Energy Strategy Reviews
https://doi.org/10.1016/j.esr.2025.101760