Ende August fand in Rio de Janeiro die zwölfte Konferenz der International Heavy Haul Association IHHA statt (https://ihhario2023.com/, https://ihha.net/). Dabei kamen Vertreter*innen der Schwerlastbahnen, der einschlägigen Industrie und Universitäten aus aller Welt zusammen, um relevante Themen zu diskutieren und sich untereinander zu auszutauschen. Peter Veit, Stefan Marschnig und ich durften jeweils mit einem Vortrag und anschließender Diskussion einen inhaltlichen Beitrag leisten. Für mich war es besonders erfreulich zu sehen, welchen Stellenwert Österreich im Bereich der Bahnindustrie international hat. Das zeigte sich sowohl durch die große Anzahl der östererichischen Teilnehmer*innen (vielfach als Vortragende), als auch durch die starke Präsenz heimischer Firmen.
Anschließend nutzte ich die Möglichkeit, Dienstreisen mit privaten Aufenthalten zu kombinieren, um Rio noch ein paar Tage länger zu genießen. Dazu gehörten natürlich die Besichtigung der Christus-Statue, ein Ausflug auf den Zuckerhut und schöne Stunden an den Traumstränden Copacabana und Ipanema. Auch die andere Seite von Rio, abseits der schönen heilen Welt, konnte ich während einer Tour durch Rios größte Favela (Favela Rocinha) kennen lernen.
Stefan Offenbacher
Als etablierter europäischer Treffpunkt der Eisenbahnfahrzeugproduzenten und -betreiber sowie Forschern wird die Tagung „Moderne Schienenfahrzeuge“ in der Zeit vom 17.-19. September 2023 in ihrer mittlerweile 48. Ausführung abgehalten werden.
Neben einem spannenden Programm über Themen wie Digitalisierung im Güterverkehr, innovative Antriebs- und Bremssysteme sowie Rad/Schiene-Interaktion finden parallele Produktausstellungen statt, welche die Vorträge sinnvoll ergänzen.
Wir laden Sie somit herzlich ein, sich Mitte September in der Messe Graz einzufinden und sich mit internationalen ExpertInnen aus Industrie und Forschung auszutauschen! Weitere Informationen zur Anmeldung und der Tagungs-App erhalten Sie hier.
Anfang August organisierte die Junge ÖVG einen Wissensaustausch am Grazer Hauptbahnhof, wo, neben TeilnehmerInnen aus ganz Österreich, auch ein paar von uns dabei waren. Zuerst stand ein Workshop zum Thema „Junge Menschen für die Mobilitätsbranche begeistern“ am Programm. Im Zuge dieses Workshops wurden gemeinsam spannende Themen ausgearbeitet und diskutiert. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit einen tieferen Einblick hinter die Kulissen des Grazer Hauptbahnhofs zu bekommen. Wir warfen einen Blick in die Dispositionsleitstelle und die Schnellreparaturhalle und besuchten die Werkstätte. Vermutlich das Highlight des Nachmittags für viele war die Fahrt mit einer Vectron. Dabei hatten einige die Möglichkeit selbst im Lokführerstand Platz zu nehmen und einige Meter mit der Lokomotive zu fahren. Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen gab es noch einmal die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.
Damit Stopfmaschinen die Gleise beim Neubau und bei der Instandhaltung in Höhe und Lage exakt ausrichten können, muss vor dem Stopfeinsatz (in der Regel ein paar Wochen) die Ist-Lage des Gleises exakt vermessen und die Differenz zur Soll-Lage ermittelt werden. Das erfolgt bei den ÖBB standarmäßig mit dem Messwagen „EM-SAT“. Durch ein lasergestütztes Verfahren in Kombination mit Bezugsmessungen zu Messbolzen, welche an den Oberleitungsmasten angebracht sind, wird die aktuelle Gleisgeometrie präzeise ermittelt. Noch auf der Maschine werden Korrekturewerte berechnet, welche als Vorgabe für die Stopfmaschine dienen. Bei einer Messkampagne auf der Rudolfsbahn im Bereich Wald am Schoberpass–Kalwang konnte ich den Messtrupp begleiten und viel über dieses Messsystem und die Arbeit in der Praxis lernen.
Stefan Offenbacher
Anfang Juli hatten wir die großartige Möglichkeit, gemeinsam mit dem Institut für Eisenbahnwesen-Infrastrukturdesign und dem Institut für Betriebsfestigkeit und Schienenfahrzeugtechnik, eine Exkursion zu Plasser & Theurer zu unternehmen. Nach einer verspäteten Ankunft in Linz wurden wir freundlich empfangen und in einem kurzen Vortrag konnten wir mehr über die Geschichte und die Tätigkeiten des Unternehmens erfahren. Das anschließende Mittagessen hat uns für die Führung durch das Werk am Nachmittag gestärkt. Während der Führung konnten wir Schritt für Schritt verfolgen, wie die Gleisbaumaschinen entstehen. Die Heimfahrt nach Graz konnte schließlich ohne Verspätung absolviert werden.
Ende Juni konnte ich bei einem nächtlichen Stopfeinsatz auf der Weststrecke im Bereich des Bahnhofs Redl-Zipf eine Stopfmaschine der neuesten Generation begleiten. Die „Unimat 09-8x4-4S BR-Dynamic E³“, vorgestellt auf der Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) 2022, vereinigt die Arbeitsschritte Nivellieren-Heben-Richten-Stopfen, dynamische Gleisstabilisation und Schotterbewirtschaftung in einer einzelnen Maschine und kann sowohl Gleise als auch Weichen bearbeiten. Zusätzlich ist die Maschine mit neusten Messystemen ausgestattet, welche unter anderem wertvolle Informationen über den Zustand des bearbeiteten Abschnitts erfassen. Die Analyse dieser neuartigen Messdaten erfolgt im Zuge einer Forschungskooperation maßgeblich an unserem Institut.
Stefan Offenbacher
Im Mai 2023 machte das gesamte Institut einen gemeinsamen Ausflug in das österreichische Freilichtmuseum in Stübing. Bei einer exzellenten Führung durch das Museum erfuhren wir viele interessante Details zu den historischen Gebäuden, welche das Leben und den Alltag der bäuerlichen Bevölkerung von früher zeigen. Die ausgestellten Objekte stammen aus den Bundesländern sowie aus Südtirol und wir konnten sie sowohl von außen als auch innen betrachten. Ausklingen ließen wir den Nachmittag dann bei einer gemeinsamen Jause im lokalen Gasthaus.
Der ÖVG-Arbeitskreis Eisenbahntechnik (Fahrweg) veranstaltet im Mai 2023 seinen mittlerweile 24. Internationalen Kongress. Diesmal werden in den drei Themenblöcken Technologie, Effizienz und Umwelt Möglichkeiten zur Steigerung von Kapazität und Verfügbarkeit vorgestellt und diskutiert. Berichte von Beispielen samt Erfahrungen aus der praktischen Umsetzung von Projekten aus aller Welt ergänzen die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Alle Vorträge werden mehrsprachig simultan übersetzt.
Zusätzlich bieten wir dem Fachkräftenachwuchs die Chance, in einem eigenen Block Ihre aktuellen Arbeiten zu präsentieren.
Außerdem bietet eine Vorführung am Salzburger Hauptbahnhof einen Überblick über die neuesten Technologien zur Steigerung der Effizienz unter Einbeziehung der Umweltaspekte.
Im Zuge des EU-geförderten Forschungsprojekts “In2Track3" begleitete ich in der Nähe von Kristianstad, Schweden, zwei nächtliche Gleisinstandhaltungsarbeiten.
Dabei kam eine mit modernster Technik ausgestattete Stopfmaschine zum Einsatz, die selbständig die absolute Gleislage messen und entsprechende Korrekturwerte für die exakte Ausrichtung des Gleisrosts berechnen kann. Zusätzlich erfassen hochsensible Sensoren an den Stopfeinheiten umfassende Daten, die wir am Institut im Anschluss analysieren. Dadurch erlangen wir spannende Erkenntnisse über den vorherrschenden Schotterzustand und die erfolgte Schotterverdichtung, womit Grundlagen für Optimierungen in der Planung und Ausführungen von Stopfarbeiten gelegt werden.
Stefan Offenbacher
Beim Intelligent Rail Summit 2022 in Konstanz (Deutschland) bekam ich nicht nur die Möglichkeit den TeilnehmerInnen einen Einblick in das Forschungsprojekt „Langzeitverhalten von besohlten Betonschwellen auf unterschiedlicher Schotterbettstärke“ zu geben, sondern nutzte die Tagung auch für tiefergehende fachliche Gespräche und um mich mit ExpertInnen aus diversen europäischen Ländern zu vernetzen.
Ursula Ehrhart
Im November 2022 konnte ich bei der Transport Research Arena in Lissabon Einblicke in die Forschung aller Verkehrssysteme (Schiene, Straße, Flugzeug, Schiffsfahrt) gewinnen.
Bei über 2000 Teilnehmenden und zahlreichen Ausstellenden boten sich zahlreiche Möglichkeiten zum Networken. Highlights sind auf YouTube einsehbar. Mein persönliches Highlight war wohl der dritte Platz bei der TRA VISIONS Young Researcher (und die Stadt Lissabon). Details zu meinem und den tollen Projekten meiner MitbewerberInnen findet ihr hier.
Markus Loidolt
Im Zuge eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit Plasser & Theurer, ÖBB und SBB begleitete ich einen nächtlichen Stopfeinsatz am Bahnhof Wolhusen. Dabei wurde die Soll-Gleislage im Bahnhof und den Einfahrweichen wiederhergestellt. Neuartige Sensoren auf der eingesetzten Maschine messen dabei verschiedene Parameter, die wir im Anschluss analysieren und die uns Erkenntnisse über den Zustand des Schotterbetts und die Qualität der Stopfarbeit liefern sollen. Damit wird die Grundlage für eine optimierte Fahrweginstandhaltung geschaffen.
Stefan Offenbacher
Eine wunderschöne Stadt, Sonnenschein, köstliches Essen, jede Menge Eisenbahninhalte und einige anregende Gespräche. So würde ich meine Tage in Montpellier und meine Teilnahme an der "The Fifth International Conference on Railway Technology: Research, Development and Maintenance".
Mit meinem Vortrag über die Zustandsbewertung von Isolierstößen konnte ich auch einen inhaltlichen Beitrag leisten. Vielen Dank für die Organisation der Veranstaltung!
Markus Loidolt
Langjährige Kooperationen mit den Schweizer Bundesbahnen führen immer wieder zu spannenden und auch für uns lehrreichen Abstechern zu unseren Schweizer Nachbarn. Im August durften Matthias und ich dem Team des Anlagenmanagements der SBB Möglichkeiten aufzeigen, die Notwendigkeit von Fahrbahnerneuerungen aus Messdaten des Gleismesswagens abzuleiten. Dabei analysierten wir erst im SBB HQ die Daten, um anschließend auffällige Bereiche vor Ort zu begutachten und dadurch einen Konnex zwischen Messdaten und Realität herzustellen.
Stefan Offenbacher
Der WCRR gilt als größter Forschungskongress im Bahnsektor. Teilnehmende von Universitäten, Bahnen und der Industrie konnten in Birmingham ihre aktuelle Forschung zu den unterschiedlichsten Fachbereichen präsentieren und sich untereinander vernetzen. Matthias Landgraf stellte ein Forschungsprojekt zur Dekarbonisierung von Gleisbaufahrzeugen vor, während ich über intelligente Stopfmaschinen und die Möglichkeit, diese zur Zustandserfassung der Gleise zu nutzen, sprechen durfte.
Stefan Offenbacher
Qualität vor Quantität – das Nordic Seminar on Railway Technology besticht weniger durch die Zahl der Teilnehmenden, als vielmehr durch die inhaltliche Qualität der Vorträge. Auch wir vom EBW – Stefan M. („Long Term Effects of Reduced Track Tamping Works“), Markus („Evaluating turnouts using post-positioned measuring car data inclusive the rail surface signal“) und ich („Ballast condition assessment via tamping machine measurements“) – konnten dazu einen Beitrag leisten. Die langen Abende (einigermaßen dunkel wurde es erst nach Mitternacht) nach den Sessions eigneten sich hervorragend zum gemütlichen Austausch mit anderen TagungsteilnehmerInnen.
Stefan Offenbacher
Einen Fixpunkt für alle, die sich mit dem Bau und der Instandhaltung von Bahninfrastruktur beschäftigen, stellt die regelmäßig stattfindende Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) dar. Auf dem Messegelände konnten wir (gesamtes EBW Team) Innovationen im Bereich des Gleisbaus von 140 Ausstellern erleben, von Weiterentwicklungen bei Gleiskomponenten, über neuartige Handwerkzeuge bis hin zu modernsten Gleisbaumaschinen. Die Messe eignete sich auch hervorragend zum persönlichen Austausch mit BranchenkollegInnen, ob bei technischen Diskussionen oder beim abendlichen Beisammensein.
Stefan Offenbacher