Scan to BIM for Heritage

Software Framework for Suppoprting Digital Documentation

Das Forschungsprojekt sieht die Entwicklung eines standardisierten Scan to BIM Framework vor, eine Softwarelösung für einen effizienteren Umgang mit Bestandsgebäuden. Die digitalen Arbeitsprozesse zur Planung und Erhaltung von Bestandsgebäuen erfordern zunehmend eine erweiterte Baudokumentation, die neben herkömmlich geometrischen auch semantische, strukturelle und historische Daten mit einbezieht. Die Bereitstellung von multiplen, technisch-historischen Informationen mittels Building Information Modelling (BIM) unterstützt vor allem komplexe Planungsprozesse bzw. Langzeit-Lösungen und dient maßgeblich der Prävention von Bauschäden und finanziellen Risiken. Der Vergleich internationaler, europäischer und nationaler Standards zeigte in der Baudokumentation bislang abstrakte technische Lösungen - von kostenintensiven, spezielle Kenntnisse und Equipment erfordernden, bis hin zu einfach umsetzbaren, die jedoch keinen professionellen Anforderungen entsprechen. Die Berücksichtigung unterschiedlicher Richtlinien und Protokolle führt darüber hinaus zur Inkompatibilität ihrer Archivsysteme was zu Schwierigkeiten in der Auswertung der Daten führt und Schnittstellen zu standardisierten Arbeitsabläufen erforderlich macht. Das vorgeschlagene Scan to BIM Framework agiert als Web-Applikation sowohl archivierend als auch methodisch. Auf Grundlage führender Aufnahmeprotokolle wird hier an einem, speziell für denkmalgeschützte Gebäude eigens standardisierten BIM (IFC) Protokoll gearbeitet. Im Hauptfokus stehen stahlbewehrte Betonbauten aus dem 20. Jahrhundert, v. a. Wohngebäude aber auch Brücken, deren materielle Defizite zukünftig eine enorme Herausforderung darstellen werden - gleichzeitig aber auch ein enormes Potential an Erkenntnissen bieten. In Kooperation der Bereiche Bauforschung und Denkmalpflege (Institut für Stadt- und Baugeschichte), Informationstechnologien (Institut für Architektur und Medien) und Computergraphik (Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen) werden die höchsten akademischen Anforderungen zu einem Modell ausgearbeitet, das infolge auch auf kommerzielle Praktiken übertragen werden kann, um diese schließlich näher noch an die akademischen Arbeitsweisen heranzuführen.