Wahlmodul C9: Kulturwissenschaftliche Architekturforschung
heavy metals. Die Grazer Metallbaufirma Treiber
Konzept und Leitung | Antje Senarclens de Grancy,
Julian Mändl
Geschäftsportale in den Stadtzentren waren im 20. Jahrhundert oft aufwendig gestaltete Mikroarchitekturen für den modernen Konsum. Eine besonders hohe Qualität erreichte die Grazer Metallbaufirma Treiber, die österreichweit und international eng mit Architekt*innen zusammenarbeitete. Viele Spuren der Chromnickel-Stahl-Portale, der großen Glasflächen und Lichtinstallationen sind noch erhalten. Wir machen uns auf die Suche nach den Geschichten von deren Entstehung und Weiternutzung, nach Relikten, handwerklich-technischen Qualitäten und Inspirationen.
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Wahlmodul C10: Architekturkommunikation
Recollecting Empire—Toward a Museum of Habsburg Austrian Imperialism and Colonialism
Konzept und Leitung | Lukas Pauer
Die Geschichte des Habsburgischen Reiches wird oft als eine Geschichte ohne ‚Kolonien‘ dargestellt, da es scheinbar keine überseeischen und nicht eingegliederten Verwaltungseinheiten gab, die rechtlich wie praktisch direkt von der habsburgisch-österreichischen Herrschaft abhängig waren. Auf ihrem Höhepunkt erstreckte sich jedoch die Präsenz des Reiches in verschiedensten Formen über die Balkanhalbinsel und die angrenzende levantinisch-mediterrane Küste Südwestasiens, Nordostafrikas und darüber hinaus. Als Reaktion darauf wird diese Lehrveranstaltung die Rolle der habsburgisch-österreichischen Architektur und Infrastruktur und ihre Verflechtungen mit der Geschichte des euro-westlichen imperial-kolonialen Expansionismus während des langen neunzehnten Jahrhunderts aus einer (post-)kolonialen Perspektive neu betrachten.
In einem forschungsbasierten Format werden die Studierenden über die Möglichkeit eines hypothetischen Museums des habsburgisch-österreichischen Imperialismus und Kolonialismus reflektieren; einer spekulativen Institution, die die visuellen, materiellen und räumlichen Spuren des Reiches sammeln und kritisch neu bewerten könnte, während sie sich gleichzeitig mit den leeren und blinden Flecken auseinandersetzen, die die Art und Weise geprägt haben, wie das Erbe der Monarchie bis heute erinnert und erzählt wird. Durch diese Linse werden die Studierenden Techniken entwickeln, um imperial-koloniales Erbe freizulegen und zu hinterfragen, das Bewusstsein für unterdrückte Geschichten zu schärfen und den Unsichtbarkeitspraktiken irredentistischer und revisionistischer Geschichtsschreibungen entgegenzuwirken, die auf Kosten marginalisierter, unterrepräsentierter und gefährdeter Gemeinschaften erzählt worden sind. Die Studierenden werden einzeln an ausgewählten Standorten arbeiten und sich zugleich kollektiv mit mehreren Fallstudien auseinandersetzen. Mithilfe spekulativen Entwerfens werden sie Strategien vergleichen und alternative Wege zur Aufarbeitung der habsburgisch-österreichischen imperial-kolonialen Vergangenheit entwickeln.
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Wahlmodul C25: Building Energy Performance
Sustainable Data and Architecture
Konzept und Leitung | Brian Cody,
Chengbin Xu, Markus Bartaky
In einer Ära der rasanten Digitalisierung haben die Netzwerke, Rechenzentren, Kryptowährungen und KI-Systeme, die unsere Welt antreiben, tiefgreifende Auswirkungen auf Architektur und Umwelt. Allein Rechenzentren verbrauchen heute 1–2 % des weltweiten Stromverbrauchs – und dieser Anteil wird sich bis 2030 aufgrund des Wachstumsdrucks von KI und Kryptowährungen voraussichtlich auf fast 4 % verdoppeln. Gleichzeitig verbraucht das Proof-of-Work-Modell des Bitcoin-Minings so viel Strom wie ganze Länder und trägt jährlich Millionen Tonnen CO₂ bei. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir die Schnittstelle zwischen Rechenzentren und Architektur und gehen dabei auf kritische Fragen ein, wie zum Beispiel: Wie können Rechenzentren nachhaltig gestaltet werden und wie variieren die Strategien dazu je nach Standort? Die Studierenden sind eingeladen, ihre architektonische Designperspektive neu auszurichten: Können architektonische Formen Systeme integrieren, die Serverabwärme nutzen, um Gebäudeheizungen im städtischen Umfeld mit Nutzenergie zu versorgen? Welche Rolle können modulares Design, Flüssigkeitskühlung und die Integration erneuerbarer Energien bei der Anpassung von Gebäuden spielen?
Dieses Seminar ermutigt die Studierenden, über traditionelle Grenzen hinauszugehen und multifunktionale Umgebungen zu konzipieren, die Computing in nachhaltiges Design integrieren. Durch die Auseinandersetzung mit Energie-, Kohlenstoff- und Wasserverbrauch erforschen die Studierenden, wie Architektur Dateninfrastrukturen beherbergen, nutzen und harmonisieren kann – und so energiehungrige Systeme in nachhaltige städtische Komponenten umwandeln kann.
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Wahlmodul C26: Energy Design
Sustainable Health and Architecture
Konzept und Leitung | Brian Cody,
Isik Ülkün Neusser, Markus Bartaky
Steigende CO₂-Emissionen und der Klimawandel stellen einige der größten Herausforderungen unserer Zeit dar und bedrohen die Gesundheit der Bevölkerung erheblich. Der Gesundheitssektor trägt 4–5 % zu den weltweiten Emissionen bei. Mit der Alterung der Weltbevölkerung steigt der Bedarf an Gesundheitsversorgung, wodurch die Nachfrage nach Langzeitpflege erheblich zunimmt. Pflegeheime, die rund um die Uhr qualifizierte Pflege bieten, sind ein wichtiger Bestandteil dieser steigenden Nachfrage innerhalb des Gesundheitssystems.
Gleichzeitig bieten die Veränderungen in der Büroarbeitswelt nach der Pandemie, insbesondere die erhebliche Zunahme der Zahl der Mitarbeiter*innen, die von zu Hause aus arbeiten, eine einzigartige Chance für den wachsenden Bestand an ungenutzten Bürogebäuden.
Um dies zu untersuchen, ist es notwendig, sich ein Bild von den Anforderungen an eine moderne Pflegeheimumgebung zu machen, wobei der Schwerpunkt auf den Bedürfnissen der „Heilenden Architektur” in Bezug auf Tageslicht, frische Luft, Zugang zum Freien und soziale Vernetzung liegt. In diesem Semester untersucht Energy Design die Rolle der Architektur bei der Gestaltung dieses Wandels, geleitet von der zentralen Frage: Ist es möglich, ein bestehendes ungenutztes Bürogebäude umzuwandeln, um sozial integrative Lebensumgebungen für ältere Menschen zu schaffen?
Die Studierenden werden Strategien für das Energiedesign untersuchen, die sich mit diesen Herausforderungen befassen, und sich dabei auf die Möglichkeiten konzentrieren, ein ausgewähltes ungenutztes Bürogebäude in eine Pflegeeinrichtung umzuwandeln.
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Wahlmodul C27: Architekturdarstellung & Visualisierung
Guggenheim Salzburg: Exploring the Unbuilt
Konzept und Leitung | Urs Hirschberg,
Dinko Jelečević
In dieser Lehrveranstaltung setzen sich die Studierenden mit dem Siegerentwurf von Hans Hollein für das Guggenheim Museum in Salzburg auseinander – einem Wettbewerbsprojekt, das nie umgesetzt wurde. Anhand architektonischer Visualisierungstechniken reflektieren sie das Projekt und analysieren Holleins zentrale Entwurfsentscheidungen.
Der Fokus liegt auf dem Erlernen fotorealistischer Darstellungsweisen, insbesondere der präzisen Wiedergabe von Materialität und Licht, sowie auf der Entwicklung einer Schnittperspektive als Übersichtsdarstellung. Durch das Ausprobieren unterschiedlicher Visualisierungsmethoden entwickeln die Studierenden ihren eigenen Stil, um Entwurfsideen überzeugend zu kommunizieren und die Möglichkeiten von Architekturvisualisierung als Entwurfswerkzeug zu erkunden.
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Wahlmodul C29: Building Information Modelling (BIM) & Simulationstechnik
Dens!ficat?on
Konzept und Leitung | Urs Hirschberg,
Carlos Eduardo Favero Marchi
Dieses Spezialisierungsmodul zielt darauf ab, das etablierte Konzept der urbanen Verdichtung aufzufrischen. Statt Baudichte als eine rein quantitative Übung zur Erhöhung der Baumasse zu behandeln, positioniert der Kurs sie als eine multidimensionale Entwurfsuntersuchung, die ökologische und ästhetische Dimensionen miteinander verwebt.
Durch den Einsatz von BIM-Prozessen, datenbasierten Simulationen und generativer KI als digitale Instrumente architektonischer Augmentierung werden Studierende innerhalb eines integrierten Frameworks, ermöglicht durch Rhino.Inside Revit, verschiedene Entwurfsbedingungen und Dichteszenarien entwickeln und vergleichen.
Der Kurs entfaltet sich in zwei komplementären Strängen. Einerseits evaluieren die Studierenden die quantitativen Implikationen der Dichte auf die ökologische Gebäudeperformance, mit besonderem Fokus auf den Energieverbrauch und die CO2-Kennzahlen, die über Autodesk Insight simuliert werden. Parallel dazu bieten KI-basierte Visualisierungen die Möglichkeit, die ästhetische Resonanz der entworfenen Dichten zu hinterfragen. Dabei wird kritisch untersucht, wie Variationen in Geometrie und Materialausdruck zur Gestaltung der Ortsidentität und der räumlichen Atmosphären in der gebauten Umwelt beitragen.
Durch die Verknüpfung von „harten“ und „weichen“ datengesteuerten Ansätzen vermittelt der Kurs den Teilnehmenden nicht nur vielseitige computergestützte Fähigkeiten, sondern auch die Kompetenz, nachhaltige und kontextuell reagierende Entwurfsstrategien zu formulieren, die auf spekulative – und dennoch pragmatische – Weise artikuliert sind.
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