The Maya Temple-Palace of Santa Rosa Xtampak, México
Hasso Hohmann
Graz: Verlag der TU Graz, 2017
Englisch, Textband und Plantasche mit 13 großformatigen Plänen, 152 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-85125-457-0
ISBN 978-3-85125-458-7 (eBook)
ISBN 978-3-901519-44-4 Academic Publishers Graz
EUR 75,00
Die Arbeit stellt das Resultat eines mehrjährigen österreichischen Forschungsprojekts des Wiener Wissenschaftsfonds vor. Sie dokumentiert den etwa 1300 Jahre alten Bestand eines rund 17 m hohen, 50 m langen und 30 m breiten, dreigeschossigen Maya-Palasts im Regenwald von Campeche/Mexiko in rund 70 großformatigen Grundrissen, Schnitten und Ansichten. Der Tempel-Palast ist eine Kombination aus sakraler und profaner Architektur. Er verfügt über fast 50 Räume, zwei Treppenhäuser, vier Freitreppen zu der Sockelplattform, 14 extrem steile Scheintreppen und eine zentrale, schwer begehbare Freitreppe mit einer Steigung von 60°, die über zwei Geschosse auf einen riesigen Rachendurchgang zuläuft. Zeichnerisch werden beschädigte oder verlorengegangene Architekturteile rekonstruiert. Architekturfragen an den Komplex werden besprochen und im Vergleich mit Bauten anderer Maya-Städte aus Sicht eines Technikers diskutiert. Danach wird der Tempel-Palast hinsichtlich Form, Konstruktion und Funktion analysiert. Die Form entspricht einer Kombination von sieben Tempelpyramiden und zahlreichen in Stein geformten Maya-Hütten unterschiedlicher Ausformung auf einem künstlich terrassierten Hügel. Alle Räume haben als Decke eine Kraggewölben-Konstruktion. Als statische Merkmale und Besonderheiten gibt es klare Hinweise, dass ursprünglich auf dem Palast-Dach ein hoher Dachkamm geplant war. In der Konstruktion finden sich jedoch Belege dafür, warum dieser nicht zur Ausführung kam. Die Gewölbebalken des Palasts zeigen, dass sie keine statische Funktion übernehmen. Für die Bestimmung der Funktion der Räume werden mehrere Möglichkeiten angeboten. Es handelt sich meist um wenig beachtete Architekturelemente, wie Gewölbebalken, Stabhalter oder Seilhalter. Aber auch andere Details liefern klare Hinweise auf die ehemalige Funktion der Räume, manchmal auch auf Teile der einstigen Einrichtung der Räume.
Hasso Hohmann ist Architekt und lehrt das Fach "Außereuropäische Baukulturen" am Institut für Stadt- und Baugeschichte der TU Graz.