Der kreative Einsatz neuer digitaler Planungswerkzeuge macht es heutzutage möglich, hochkomplexe geometrische Formen in baubare Architektur umzusetzen. Doppelt gekrümmte, frei geformte NURBS-Geometrien können nicht mehr mit Lineal und Zirkel konstruiert werden, sondern bedürfen hoher Geometrieund Software-Kenntnisse. Um solche Architekturen zu realisieren und den finanziellen Rahmen niedrig zu halten, wurden in diesem FWF-Forschungsprojekt neue Maßstäbe hinsichtlich der Realisierbarkeit von Freiformflächen gesetzt. Im Rahmen des Projektes wurde ein geometrischer Algorithmus entwickelt, der es erlaubt, doppelt gekrümmte Freiformflächen in ebene Teile zu zerlegen, die einem ornamentalen Muster folgen. Die Verwendung der ornamentalen Formen, sollte dem Designer dabei den entscheidenden Spielraum bieten, den ästhetischen Akzent seines Designs zu setzen. Die ebenen polygonalen Teile (Paneele) können mit konventionellen CNC-Maschinen kostengünstig gefertigt werden. Für die Realisierung wurde das Material Brettsperrholz gewählt und für die Verbindungstechnik eine neuartige hocheffiziente Klebe-Technik verwendet, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Holzbau und Holztechnik und der holz.bau.forschungs.gmbh an der TU Graz unter der Leitung von Thomas Bogensperger entwickelt wurde. Zur Demonstration der wissenschaftlichen Untersuchungen und Ergebnisse wurde ein Prototyp im Maßstab 1:1 erstellt. Ziel war es, eine komplexe Form zu kreieren, an der der geometrische Ornamentierungsalgorithmus sowie die Verbindungstechnik ideal erprobt werden konnten. Das Design folgt keiner speziellen praktischen Anwendung, sondern sollte vielmehr die Vielseitigkeit der neu entwickelten Ergebnisse und des Baustoffes Holz demonstrieren. Des Weiteren sollte das gebaute Design freitragend sein und durch keine Hilfsmittel gestützt werden. Entscheidend für den Erfolg dieses Projektes waren die intensive Verknüpfung und das gute Zusammenspiel von Architektur, Geometrie und Holzingenieurstechnik. Projektlaufzeit:
2009 –2012 Finanzierung:
Der Wissenschaftsfond (FWF) Projektleitung:
A. Wiltsche, Institut für Architektur und Medien, TU Graz

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