LV 141.666 Entwerfen | Architektur des Wartens
Übung, WS 2025

Wir warten alle – auf Menschen, Entscheidungen oder Verkehrsmittel. Obwohl oft als „leere Zeit“ empfunden, ist Warten voller Hoffnung, Erwartung und Spannung. Im urbanen Kontext prägen kleine „Inseln des Wartens“ den Alltag: An Bushaltestellen, Ampeln oder Plätzen begegnen Menschen einander, teilen Momente, bleiben anonym oder beobachten die Umgebung.

Wie kann eine „Architektur des Wartens“ aussehen? Wie wird man beim Wartenim öffentlichen Raum wahrgenommen? Wie möchte man selbst warten?

Die Aufgabe besteht darin, einen Warteraum als Kleinbau im öffentlichen Raum von Graz zu entwerfen. Dabei sollen Zusatzfunktionen wie ein Kiosk, niederschwellige Dienstleistungen oder andere kleine Angebote integriert werden. Ziel ist es, durch bewusste Setzung, Ausrichtung und Gestaltung des Kleinbaus die Nutzungsmöglichkeiten des Ortes zu erweitern und vielfältige Aufenthaltsqualitäten zu schaffen.

Die Untersuchung von Materialität und Licht bildet einen wichtigen Schwerpunkt im Entwurfsprozess. Mithilfe der klassischen Werkzeuge Plan, Modell und Bild wird eine Architektur entwickelt, die nicht auf Form oder Funktion reduziert wird, sondern durch die Wahrnehmung räumlicher Stimmungen geprägt ist – eine Antwort auf das Warten an einem spezifischen Ort in Graz.

Lehrende

Helene Kuithan, Dipl. Arch.In ETH SIA
Michael Hafner, Dipl.-Ing. Arq.
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt, Stadtplaner

Vorstellung    25ster September 2025, 10:00 Uhr
Einführung    1ster Oktober 2025, 10:00 Uhr (weitere Termine siehe TUG-Online)

Der Entwurf erfolgt in 2er Gruppen.
Die Lehrveranstaltung hat immanenten Prüfungscharakter und es besteht Anwesenheitspflicht.


LV 141.506 Entwerfen 3 | Das selbstverständliche Fremde
Übung, WS 2025

Einfamilienhäuser, die sich endlos wiederholen. Daneben eine Zeilenbebauung, die kein Ende kennt. Hier, am Grazer Stadtrand, soll er stehen: ein Baukörper, in einem Gefüge, das in Gleichförmigkeit erstarrt ist.

Wie kann man sich hier einfügen? Reicht es, die Wiederholung fortzuschreiben – oder eröffnet nicht gerade die bewusste Irritation neue Möglichkeiten? Was geschieht, wenn man einen Körper einsetzt, der sich der bestehenden Ordnung entzieht, anstatt sie zu bestätigen – der irritiert und widerspricht? Welches Potenzial liegt in einem gezielten Bruch?

Diesen Fragen wollen wir nachgehen und einen Baukörper entwerfen, der auf dem bestehenden Fußabdruck aufbaut, sich in der Vertikalen jedoch der vertrauten Umgebung entzieht. Zwischen den eingeschossigen Satteldachhäusern setzt er einen gezielten Akzent; für die endlose Zeilenbebauung wird er zum Blickpunkt; im Erdgeschoss öffnet er sich der sonst verschlossenen Nachbarschaft; in den Obergeschossen bietet er Raum für Bewohner*innen, deren Häuser längst zu groß geworden sind.

Ein Fremder also, den niemand bestellt hat, den niemand haben wollte – und der doch plötzlich unverzichtbar erscheint. Einer, der Spannung erzeugt und ein erstarrtes Gefüge in Schwingung versetzten kann. Einer, der bestehende Ordnungen infrage stellt und möglicherweise sogar zum Auslöser für grundsätzlichen Wachstum und Transformation werden kann.

Lehrende

Svenja-Rebecca Hollstein, Dipl.-Ing. Dr.techn.

Jonah Burgsteiner, Bsc.
Benedikt Probstmeier, Bsc.

Vorstellung   25ster September 2025, 10:45 Uhr
Einführung    1ster Oktober 2025, 10:00 Uhr (weitere Termine siehe TUG-Online)

Der Entwurf erfolgt in 2er Gruppen.
Die Lehrveranstaltung hat immanenten Prüfungscharakter und es besteht Anwesenheitspflicht.


LV 141.506 Entwerfen 3 | Kopernikusgasse 14
Übung, WS 2025

Seit über hundert Jahren steht das Haus an der Kopernikusgasse 14 im Blockrand eines Gründerzeitviertels in Graz. Seit damals erwartet seine Brandwand eine Nachbarbebauung. Aber sie wird vermutlich nicht mehr kommen.

Es ist also Zeit das Haus zu überplanen und seine Brandwand zur dritten Fassade zu machen. Das Restgrundstück an der Ecke wird zum städtischen Vorgarten.

Wir sanieren einfühlsam den Bestand und seine Wohnungen. Ergänzen technische Notwendigkeiten und private Freiräume und erschließen ihn barrierefrei. Wir geben ihm ein alt/neues Gesicht.

Lehrende

Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt, Stadtplaner
Michael Hafner, Dipl.-Ing. Arq.

Vorstellung   25ster September 2025, 10:45 Uhr
Einführung    1ster Oktober 2025, 10:00 Uhr (weitere Termine siehe TUG-Online)

Der Entwurf erfolgt in 2er Gruppen.
Die Lehrveranstaltung hat immanenten Prüfungscharakter und es besteht Anwesenheitspflicht.


LV 141.504 Entwerfen 1 | Wein Saft Haus
Übung, WS 2025

Der Kaiser Josef Markt gilt als Wohnzimmer der Stadt. An einem zentralen Platz in Graz – ist im Tagesverlauf des Marktes eine Abfolge temporärer, verschiedener Nutzungen, in ein räumliches und ökonomisches Spiel zwischen Festlegungen, Improvisation und Freiräumen eingebunden. Buden, Marktstände, Bäume und Mobiliar bilden inmitten der Stadt einen architektonischen Rahmen für eine eingespielte Choreografie. Wer eignet sich wann, in welcher Form, Raum an und bespielt die öffentliche Bühne?

Wir entwerfen dazu eine kleine – eine einfach schöne Architektur: Ein Wein- oder Safthaus mit Imbiss am KJM .

Aufgabe ist der Ersatzbau eines vorhandenen Gebäudes - ein kleines Bauwerk, das trotz oder wegen seiner kompakten Dimension alle wesentlichen Elemente einer eigenständigen Architektur beinhaltet, auf kleinem Raum viel bietet und die vielfältigen gestalterischen, baulichen und funktionellen Anforderungen integriert. Wir nehmen Rücksicht auf den Kontext und die beachten die Angemessenheit der Mittel.

Lehrende

Martin Mechs, Dipl.-Ing. Architekt
Matthias Castorph, Univ. Prof. Dr.-Ing. Architekt, Stadtplaner

Jonah Burgsteiner, Bsc.
 

Vorstellung   25ster September 2025, 9:15 Uhr
Einführung    2ter Oktober 2025, 9:00 Uhr (weitere Termine siehe TUG-Online)

Der Entwurf erfolgt in Einzelarbeit.
Die Lehrveranstaltung hat immanenten Prüfungscharakter und es besteht Anwesenheitspflicht.