Gernot Stangl
Das Thema der Diplomarbeit ist die räumliche Analyse eines utopischen Gebäudeentwurfs des Architekten Friedrich Kiesler (1890 - 1965). Es handelt sich dabei um eine sehr komplexe Schalenkonstruktion, in die, wie aus überlieferten Schriften des Architekten hervorgeht, Wegeführungen und Raumkonstellationen eingeschrieben sind, Die Analyse gewichtet mit Hilfe numerischer Methoden einzelne Punkte des Innenraumvolumens nach verschiedenen Kriterien und teilt den Einraum in unterschiedliche Raumbereiche ein. Grundlage für die Analyse sind die Daten eines Computerprogramms, das für diese Diplomarbeit entwickelt wurde. Dieses Programm betrachtet die im räumlichen Modell eines Gebäudes enthalten Hohlräume, berechnet das Volumen des sichtbaren Raums an einem gegebenen Punkt und vergleicht die Eigenschaften mehrerer Punkte. Aus dem Ergebnis können Schlüsse über die räumliche Verteilung von Sichtbarkeiten gezogen werden. Die Ergebnisse der Berechnungen werden grafisch anschaulich ausgegeben und können interaktiv dreidimensional manipuliert werden. Es werden Beispiele für verschiedene Darstellungsweisen gezeigt. Das Programm ist über eine Schnittstelle auch in der Lage, andere Raumsituationen zu analysieren und soll als Prototyp für zukünftige Raumanalysen weiterverwendbar sein. Eine Architekturtheoretische Einordnung der Analysemethode befasst sich mit Aspekten der Raumbetrachtung in Kunst, Philosophie und Ingenieurwesen, die bei der Entwicklung des Programms aufgegriffen wurden.
Die Diplomarbeit on no body. Die Gestalt des Leeren Körpers wurde vom Institut für Architektur und Medien (Urs Hirschberg) betreut.