DUMPLAB

Georg Pichler

DUMPLAB ist ein Entwicklungsmodell für eine, auf einer Mülldeponie in Manila, Philippinen, situierte Slumgemeinde, basierend auf der These, dass die Abfallentsorgung und Behandlung in Mega-Cities zur Gänze vom informellen Sektor übernommen werden kann und der Annahme, dass Müll einer der bedeutendsten Rohstoffe der Zukunft sein wird. Der Kontext in dem sich das Projekt abspielt ist eine 11ha große Zwischenlagerdeponie im Hafengebiet von Manila Stadt, dem so genannten "Pier 18", die von etwa 800 Familien (gesamt ca. 4500 Menschen) bewohnt wird, deren Lebensgrundlage der Müll ist. Die Arbeit hat zwei Schwerpunkte: Zum einen den Umgang mit informellen Strukturen in Großstädten, zum anderen den Umgang mit Ressourcen und die, damit zusammenhängende, Optimierung von Prozessen und Etablierung von geschlossenen an Kreisläufen. Das Konzept des DUMPLAB und die daraus resultierenden baulichen Maßnahmen und Entwicklungsstufen greifen Gedanken des Cradle to Cradle, der Theorie des Scavenging, des Social Business, der Entwicklung von Slums und der Rolle der Architektur in der Entwicklungshilfe auf. Das Ergebnis der Verbindung dieser Aspekte ist ein über 15 Jahre ausgelegtes Entwicklungsmodell, dass die Lebensgrundlage dieses, von der Stadt bislang negierten, Bevölkerungsteils durch die Ver- und Bearbeitung von Müll, sichern und ihm einen Platz, beziehungsweise eine Verantwortung in der städtischen Gesellschaft geben soll. DUMPLAB soll folglich der Anerkennung des informellen Sektors und dessen Nutzen für die Stadt dienen und den Müllsammlern der Deponie "Pier 18" Sicherheit - im Sinne von Landbesitz, gesellschaftlichem Ansehen und Einkommen - ermöglichen und damit eine Basis für eine weitere, selbstständige, Entwicklung schaffen und Armut eindämmen.   

Die Diplomarbeit DUMPLAB wurde vom Institut für Architektur und Landschaft (Klaus K. Loenhart) betreut.