Arbeitsvorbereitung

Die Arbeitsvorbereitung ist nicht nur für den Auftragnehmer von großem Interesse, sondern sollte auch vom Auftraggeber beachtet werden. Die vom Auftraggeber beigestellten Unterlagen und erteilten Arbeitsanweisungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitsvorbereitung und damit auf die Definition des Bau-Solls. Das Bau-Soll ist bekanntlich ein wesentlicher Begriff der ÖNORM B 2110 und birgt einige Chancen und Risiken, je nachdem von welcher Seite (AN oder AG) die Betrachtung erfolgt. Das Symposium soll dazu beitragen, die Anforderungen an die Arbeitsvorbereitung zu beschreiben und deren Nutzen für Bauprojekte aufzuzeigen. Dazu werden in Abhängigkeit von den Projektphasen die Aufgaben und Instrumente für die Arbeitsvorbereitung dargestellt. Aus Sicht der Planer wird deren Beitrag zur Arbeitsvorbereitung in verschiedene Planungsphasen aufgezeigt. Es wird dabei dargestellt, welchen Nutzen der Auftraggeber hat, wenn der Planer seine „Hausaufgaben“ auf Basis der Leistungsbilder erfüllt. Was sich die Auftraggeber von der Arbeitsvorbereitung der Auftragnehmer erwarten und wie sie vertraglich damit umgehen, ist ebenfalls Thema der Veranstaltung. Es wird dabei auch auf die Bewertung der Arbeitsvorbereitung eingegangen. Auftragnehmer zeigen aus deren Sicht die Ansprüche an deren Arbeitsvorbereitung auf und gehen auch darauf ein, wie die Auftraggeber an der effizienten Erfüllung dieser Aufgabe mitwirken sollen. Anhand von Praxisbeispielen werden die Bearbeitungsschritte für die Arbeitsvorbereitung aufgezeigt und die Vorteile dargestellt. Um Arbeitsabläufe im Vorhinein besser einschätzen und darstellen zu können, werden Simulationen von Bauabläufen durchgeführt und die neuesten Ergebnisse dazu präsentiert. Zur Verfolgung des Personen-, Material- und Geräteflusses wird beispielsweise in der stationären Industrie u.a. die RFID Technologie eingesetzt. In Deutschland gibt es Forschungsprojekte, die sich damit beschäftigen, diese Technologie auch für die Baustellen zu nutzen, diese Fortschritte werden dargestellt. Die Bauzeit hat nicht nur wesentlichen Einfluss auf die Bauausführung, sondern auch auf die Arbeitsvorbereitung. Um Unsicherheiten und Unschärfen in den Ansätzen für Aufwandswerte, Leistungen, Mengen etc. systematisch in der Berechnung der Bauzeit zu berücksichtigen, wird die Anwendung der Monte-Carlo Simulation vorgestellt und anhand eines Bauprojektes angewendet. Das Prinzip der integralen Planung wird im Zusammenhang mit der Arbeitsvorbereitung vorgestellt und bedeutet „das simultane und interdisziplinäre Zusammenspiel kreativer Leistungen aller am Planungsprozess Beteiligten“. Die Baulogistik hat ebenfalls eine hohe Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten. Es wird gezeigt, wie sich logistische Abläufe und Dienstleistungen durch Vorgaben und Umsetzung einer systematischen Baulogistik aus einer Hand optimieren lassen. Hierbei ist insbesondere auch eine auf den Ausbau und die Technik ausgeweitete und vertiefte Arbeitsvorbereitung von besonderer Bedeutung. Die Arbeitsvorbereitung hat eine sehr hohe rechtliche Bedeutung für die Definition des Bau-Solls. Der Auftragnehmer kann unter Einhaltung der externen und internen Vorgaben die Bauaufgabe optimal umsetzen. Kommt es zu Änderungen in den Umständen der Leistungserbringung, wird nach einem Vergleichsmaßstab gesucht, um die rechtlichen, baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Auswirkungen zu untersuchen. In diesem Zusammenhang werden die Einflüsse der Arbeitsvorbereitung auf das BauSoll sowie mögliche Folgen von Leistungsänderungen dargestellt. Insgesamt soll die Veranstaltung Brücken zwischen allen am Bau Beteiligten schlagen und das Verständnis für die Bedeutung und den Nutzen der Arbeitsvorbereitung für den Projekterfolg fördern.
ReferentVortragstitel
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Arch. Hans Lechner
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz
Beiträge der Planer zur Arbeitsvorbereitung
Dipl.-Ing. Philipp Kropatschek
ÖBB Infrastruktur AG
Die Bedeutung der Arbeitsvorbereitung aus Sicht des Auftraggebers
Dipl.-Ing. Peter Fliegenschnee
ASFINAG Bau Management GmbH
Arbeitsvorbereitung bei Infrastrukturprojekten aus Sicht des Auftraggebers

Dipl.-Ing. Klaus Jürgen Schick 
OMV Exploration & Production GmbH

Mag. (FH) Kurt Hütter
OMV Exploration & Production GmbH

Arbeitsvorbereitung als Teil der systematischen Projektplanung in Entwicklungsprojekten der Gas- und Ölindustrie
Dipl.-Ing. Herbert Reinhold Meister
ARGE PORR Engineerering & Construction
Anforderungen und Nutzen der Arbeitsvorbereitung bei beengten Platzverhältnissen im Hochbau
Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerald Goger
Swietelsky Baugesellschaft m.b.H.
Arbeitsvorbereitung für komplexe Hochgebirgsbaustellen - Anforderungen, Einflussfaktoren und potentielle Fehlerquellen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Manfred Helmus
LuFG Baubetrieb und Bauwirtschaft, Bergische Universität Wuppertal
RFID-Technologie als Möglichkeit, die Arbeitsvorbereitung zu optimieren
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt M.Sc.
Professur Baubetrieb und Bauverfahren, Bauhaus-Universität Weimar
Simulation von Bauprozessen - ein Qualitätssprung für die Arbeitsvorbereitung
Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.techn. Christian Hofstadler
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft, TU Graz
Monte-Carlo Simulation in der Arbeits-/Projektvorbereitung - Anwendung bei der Berechnung der Bauzeit

Bmstr. Dipl.-Ing. Martin Krautgartner
ATP Architekten und Ingenieure

Dipl.-Ing. Dr.techn. Andreas Rieser
ATP Architekten und Ingenieure

Arbeitsvorbereitung durch Integrale Planung! 
Dipl.-Ing. Dirk Griep
bauserve GmbH
Vorgaben und Umsetzung systematischer Baulogistikprozesse
RA Dr.-Ing. Helmuth Duve
profacto.tec GmbH
Die Bestimmung des vertraglichen Bausolls durch die Arbeitsvorbereitung