Kreislauffähige Holzskelettmodule. Umnutzbares, reparaturfähiges und wiederverwendbares Modulsystem für den Hochhausbereich

Christian Keuschnig

Betreuung:
Dipl.-Des. BDA Univ.-Prof.
Wolfgang Tom Kaden
Institut für Architekturtechnologie | Architektur und Holzbau
2025

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Die Europäische Union verfolgt mit dem Green Deal das ambitionierte Klimaziel, den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 55 % zu reduzieren und bis 2050 vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Die Baubranche spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie maßgeblich zu Treibhausgasemissionen, Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung beiträgt. Um die Ziele des Green Deals zu erreichen, sind zirkulär geplante Neu- oder Umbauten erforderlich.

Das aktuelle Bevölkerungswachstum, verbunden mit der stetigen Urbanisierung, verlangt nach einer sorgfältigen Nachverdichtung urbaner Räume, der sowohl mit Neubauten als auch mit Aufstockungen begegnet werden muss. Deshalb ist es notwendig, innerhalb einer kurzen Zeitspanne Lösungen zu entwickeln, die wirtschaftlich tragfähig sind und dennoch den zukünftigen Anforderungen der Europäischen Union entsprechen. Derzeit fehlen jedoch skalierbare Bausysteme, die diese Anforderungen ganzheitlich abdecken und gleichzeitig wirtschaftlich genug sind, um eine breite Anwendung zu finden.

Die Entwicklung einer solchen Lösung steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Sie ist Teil eines Forschungsvorhabens (MOHOHO), das theoretische Ansätze der Kreislaufwirtschaft in ein wirtschaftliches Holzmodulsystem überführt und ökologische, soziale sowie ökonomische Aspekte miteinander kombiniert. Das entwickelte System vereint den hohen Vorfertigungsgrad des Holzmodulbaus mit der Flexibilität und Ressourceneffizienz des Skelettbaus. Durch diese Kombination ist das System auf urbane Nachverdichtung ausgelegt und kann flexibel auf klimatische oder nutzungsbedingte Änderungen reagieren. Der entwickelte Modulknoten ermöglicht ein nachträgliches Auswechseln ganzer Module oder einzelner Elemente – unabhängig von der Tragstruktur. Das führt zu einer reparaturfähigen Konstruktion, die insbesondere bei biogenen Baumaterialien von Bedeutung ist und die Lebensdauer verlängert. Darüber hinaus können die Materialien im Falle eines Ortswechsels oder Abbruchs wirtschaftlich getrennt und wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.