“Amateurfunk und Schnittstellen zur Feuerwehr”

… mit einem Vortrag im Rahmen einer Monatsübung, was den Amateurfunk genau ist und alles umfasst und wo die Schnittstellen zur Feuerwehr liegen, begann im Prinzip die Geschichte des Amateurfunks in der FF TU Graz.

Im Rahmen dieser Vorstellung konnten auch einige Kameraden für dieses Interessensgebiet begeistert werden und so zählt die Feuerwehr neben zu beginn einer Hand voll, mittlerweile über 14 Kamerad*innen mit der Lizenzklasse 1 (Höchste Lizenzklasse in Österreich für Betrieb auf allen Bändern) plus weiteren die sich aktuell in Ausbildung befinden.

Warum beschäftigt sich eine Feuerwehr mit Amateurfunk?

Die Feuerwehren in Österreich verfügen fast flächendeckend über ein relativ gutes Funknetz mit dem Digitalfunk. Dennoch hat jedes System Grenzen und ist trotz allen Redundanzen mit einem potentiellen Ausfallsrisiko behaftet. Viele BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) setzen dabei auf Amateurfunksysteme um eine zusätzliche Absicherung zu den bestehenden Kommunikationssäulen zu gewährleisten. Diese Chance, welche auch durch den Gesetzgeber gedeckt ist, nutzt dabei die FF TU Graz um zu erkunden wie insbesondere Amateurfunksysteme den Feuerwehren helfen können.

Wann kommt Amateurfunk wirklich zum Notfunk-Einsatz?

In der Praxis sieht man Amateurfunk vor allem bei großflächigen Schadenslagen. Sei dass in Erdbebenregionen, wo die vollständige Infrastruktur zerstört wird, oder auch wie jüngst in Österreichs direkter Umgebung in Slowenien, beim Eisregen 2014. Das wohl berühmteste “Einsatzbeispiel” für Amateurfunk in Österreich war das Lawinenunglück in Galtür 1999, wo auf diesem Weg durch den Ausfall und die Überlastung der Telefonnetze die Kommunikation mit den Verantwortlichen sichergestellt wurde.

Welche Rolle spielt die FF TU Graz hier genau?

Aktuell beschäftigen sich die Kamerad*innen, neben dem Aufbau von Grundfertigkeiten in diesem doch sehr umfangreichen Hobby, mit Systemen die insbesondere in Stabsstellen den Bereich S6 (Kommunikation) unterstützen können. Unter anderem werden bestehende Lösungen betrachtet und untersucht, ob diese auch mit geringerem Aufwand, z.B. hinsichtlich Kosten realisierbar sind. Auch versucht man direkt diese Erkenntnisse für BOS “lesbar” aufzubereiten, so dass diese im Bedarfsfall bzw. auch in der Einsatzvorbereitung besser planen können, welche Leistungen durch Amateurfunk bereitgestellt werden können.

Hier steht man auch mit den Notfunker*innen des ÖVSV (österreichischer Versuchssenderverband) des Landesverband Steiermark in regelmäßigem Austausch.

Fahren die Amateurfunker*innen so auch zu Einsätzen?

Grundsätzlich, nein.

Aber wir forschen, dokumentieren und veröffentlichen zu diesem Thema in Zukunft auf weiteren Ebenen und beraten BOS auf diesem Gebiet gerne. Insbesondere darin sehen wir den Auftrag unserer Fachgruppe für Amateurfunk.

Halten wir auch Amateurfunkkurse?

Nein, wir selbst Veranstalten keine Kurse - arbeiten für die Ausbildung aber eng mit dem ARCG (Amateur Radio Club Graz) zusammen. Wir selbst bieten Unterstützung für den Einstieg ins Hobby, mit Newcomer Workshops und Antennenworkshops. Details zu Terminen folgen auf unseren Social Media Kanälen. Nähere Infos zu Kursen in Graz findet man hier.

Interesse?

Du bist bereits lizenzierter Student? an Amateurfunk interessierter Feuerwehrmann? oder hast Interesse an mehr Informationen?

Dann meld dich gerne mit deinen Kontaktdaten unter amateurfunk@ff-tugraz.at und wir setzen uns mit dir in Verbindung.