Die Masterarbeit „PLATZ FÜR DIE [BAU]WENDE - Zentrum für Zirkuläres Bauen und Handeln Berlin Kreuzberg“ widmet sich der Frage, wie zirkuläres Bauen und Handeln im urbanen Kontext praktisch, architektonisch und gesellschaftlich verankert werden kann. Ausgangspunkt ist eine kritische Auseinandersetzung mit der gängigen Abrisspraxis und dem verschwenderischen Umgang mit Ressourcen, wie sie insbesondere in wachsenden Städten wie Berlin sichtbar werden. Im Kontext aktueller stadtentwicklungspolitischer Ziele werden Herausforderungen und Potenziale im Umgang mit Leerstand, Abrissflächen sowie der Organisation nachhaltiger Materialflüsse betrachtet. Dabei spielt die urbane Infrastruktur - wie Wasser- und Schienenwege - ebenso eine Rolle wie die strukturelle Verlagerung des Bauhandwerks an den Stadtrand. Der Entwurf plädiert für eine Rückverortung handwerklicher Praxis in das Stadtzentrum, um kurze Wege zu ermöglichen, lokale Stoffkreisläufe zu stärken und die gesellschaftliche Wertschätzung des Handwerks neu zu verankern. Des Weiteren untersucht die Arbeit gegenwärtige Praktiken des Rückbaus, beleuchtet Herausforderungen in der Umsetzung zirkulärer Prinzipien und diskutiert Perspektiven aus Theorie und Praxis. Auf Grundlage dieser Beobachtungen entsteht der Entwurf eines Zentrums für Zirkuläres Bauen und Handeln in Berlin-Kreuzberg. Es fungiert als räumlicher Knotenpunkt für Wiederverwendung, Wissensvermittlung, handwerkliche Produktion und Austausch zwischen Fachwelt und Stadtgesellschaft. Ziel ist es, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft nicht nur technisch und planerisch umzusetzen, sondern auch sichtbar, zugänglich und im Alltag erfahrbar zu machen. Durch eine produktive Koexistenz von Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur und sozialem Leben entsteht auf dem Dragonerareal ein Ort, der die [Bau]Wende als Teil eines umfassenden gesellschaftlichen Wandels begreift - und aktiv dazu beiträgt, diesen Wandel mitzugestalten.