Kaden, Brugger
Berlin boomt - immer noch?
Kunstschaffende halfen, "verrufene" Stadtviertel chic zu machen. Der Immobilien Markt nimmt diesen Trend der Stadtentwicklung dankend an und entwickelt sich zunehmend in die Höhe. Immer weniger Menschen können sich Wohnen und Arbeiten in gentrifizierten Vierteln noch leisten. Mit dem Abwandern dieser ersten Gentrifizierungswelle, die vorwiegende aus Künstlern, Studenten und Hausbesetzern besteht, in entlegene Randgebiete, verblasst auch zunehmend die „hippe „Identität dieser Stadtviertel. Was vom kreativen "Dirty Chic" bleibt ist ein kommerzialisiertes Bildnis davon. Dabei kämpft die Stadt damit ihr Image als kreativ, produzierende Kunst und Kulturmetropole zu erhalten.
Das Wortspiel Multiplicity Berlin bezeichnet einen kulturell produktiven Stadtteil der seine Identität der Vielfalt an Akteuren verdankt, die diesen laufend bespielen und den öffentlichen Raum immer wieder neu verhandeln, beleben und Mitgestalten.
In Berlin-Oberschöneweide wurde in den Reinbeckhallen ein Ort geschaffen, an dem sich Kunst- und Kulturschaffende unabhängig von Gentrifizierung langfristig niederlassen und verwirklichen können. Ein ehemaliger Industriestandort wurde in ein lebhaftes, kreatives und innovatives Areal, mit Zukunft verwandelt. Ein Ort der sich, von Kunst und Kultur geprägt, eine bleibende Identität schaffen kann.