Karina Brünner
Mario Stefan
Seit den Anfängen der Industrialisierung war die Gegend rund um das heutige Johann Puch Museum in Graz von Produktion, Verkehr und Gewerbe geprägt. Wo einst Fahrräder, Motorräder und Automobile gefertigt wurden, haben sich bis heute Werkstätten, Infrastrukturen und großmaßstäbliche Ensembles entlang der Puchstraße, der Mur und des Mühlganges gehalten. Dieses Gebiet ist Ausdruck einer langen Geschichte industrieller Nutzung – und gleichzeitig ein Ort, an dem sich Fragen nach Transformation, Ressourcenumgang und Stadtentwicklung stellen.
Die ökologischen Grenzen machen deutlich, dass die Zukunft unserer Städte nicht im unbegrenzten Wachstum liegt, sondern in der Fähigkeit, Bestehendes neu zu denken. Das Umfeld des Puchmuseums bietet mit seinen Spuren der Industrie und dem Nebeneinander von Gewerbe, Verkehr und Grünflächen ein exemplarisches Testfeld: Hier lässt sich prüfen, wie ein industriell geprägter Stadtraum zu einem regenerativen Quartier entwickelt werden kann, das ökologische Resilienz, Ressourceneffizienz und soziale Nachhaltigkeit miteinander verbindet.
In der Lehrveranstaltung wollen wir diese Potenziale aufgreifen und das Puchquartier im städtebaulichen Maßstab weiterentwickeln. Es geht darum, die vorhandenen Qualitäten – Wege, Verkehrsachsen, Freiräume und Gewerbe – miteinander zu verknüpfen und ein neues Quartier zu schaffen. Gleichzeitig sollen Chancen für Nachverdichtung genutzt werden. Der Ort soll als vernetztes System betrachtet werden, in dem eine nachhaltige, klimabewusste und sozial ausgewogene Gestaltung integriert wird.
Besichtigung vor Ort: 2.10.25
Vorstellung: 25.09.2025, 09:45, HS E, Kopernikusgasse 24/1.OG