Lara Aichholzer
Betreuung:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Architekt Stadtplaner
Matthias Castorph
Institut für Entwerfen im Bestand und Denkmalpflege
2025
Link zur Diplomarbeit
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Ziegelgitter wurden ursprünglich angeordnet, um für eine ausreichende Belüftung des Lagergutes zu sorgen und um Schutz vor Witterungseinflüssen zu gewährleisten. Darüber hinaus wurden diese aufgrund von Aberglauben mit religiösen Symbolen versehen, da es häufig zu ungeklärten Brandfällen kam. Aus einer funktionalen Anforderung entwickelte sich eine eigenständige Ästhetik, welche das ländliche Bild vieler Regionen in Österreich bis heute prägt. In der vorliegenden Arbeit soll aufgezeigt werden, dass diese historischen Strukturen trotz ihrer ursprünglich funktionalen Rolle durchaus beachtenswerte gestalterische und konstruktive Qualitäten aufweisen.
Das Ziel ist es, die Bauweise historischer Ziegelgitter von Stadeln systematisch zu untersuchen und zu dokumentieren. Es wird erforscht, welche Konstruktionsmethoden zur Anwendung kamen, und ob wiederkehrende Prinzipien erkennbar werden, denen die Gitter folgen. Die Intention ist es, ein vertieftes Verständnis dafür zu bekommen, wie die Konstruktion der Strukturen funktioniert, und wie sich stabile Ziegelgitter bilden lassen. Dadurch sollen Werkzeuge herausgefiltert werden, mit denen neue Gitter gebildet werden können. Dabei wird ein Verständnis dafür entwickelt, wie eine Neuinterpretation von historischen Ziegelgittern konstruktiv erfolgen kann und mit welchen Methoden neue Ziegelgitter geschaffen werden können. Zum Abschluss soll aufgezeigt werden, ob diese traditionelle Konstruktionsmethode auch heutzutage so eingesetzt werden kann, dass sie sowohl in Bezug auf Funktionalität als auch auf Ästhetik einen Mehrwert schafft.
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