HVAC via Facade

Österreich und Europa sind weitgehend gebaut. Es macht daher Sinn, zukünftig, wenn die Energie- und Klimastrategien bzw. die darin definierten Ziele ernst genommen werden, in der Sanierung neue und verbesserte Methoden zu entwickeln und der Praxis zur Planung und Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Derzeit werden in der thermischen Sanierung kaum vorgefertigte Fassaden- und Gebäudetechnikmodule bzw. –komponenten eingesetzt. Thermische Sanierungen von Bestandsgebäuden werden meist mittels Wärmedämmverbundsystemen an den Außenwänden, Erneuerung der Fensterkonstruktionen, sowie einer Dämmung der obersten Geschossdecke durchgeführt. Gebäudetechnikkomponenten werden dabei zum einen ohne Abstimmung auf die thermisch sanierten Gebäude erneuert und kostenintensiv eingebaut, oder zum anderen größtenteils im ursprünglichen Zustand belassen. Verteilleitungen werden nach wie vor mit großem Aufwand in nicht zugänglichen, innen liegenden Schächten verlegt. Aufwendige Leitungsführungen und Einbauten durch Be- und Entlüftungsanlagen in Bestandsgebäuden reduzieren Wohnnutzflächen und Raumhöhen. Abstimmungen und Kompromisse für gemeinsame Leitungsführungen mit anderen Bewohnern sind meist schwierig und nicht möglich. Im Sinne einer umfassenden Sanierung und Modernisierung der 60er und 70er Gebäude ist es sinnvoll, dies gleichzeitig mit der thermischen Sanierung einzuplanen. Nur so kann ein Maximum an technischen als auch ökonomischen Synergien genutzt werden. Es gilt daher angepasste, intelligente Energieversorgungskonzepte über die Fassade zu entwickeln, die in unmittelbarer Interaktion mit dem dahinter liegenden Raum (Wohnung) stehen und einen hohen Integrationsanteil der aktiven und passiven Gebäudetechnikelemente in ein vorgefertigtes Fassadenmodul aufweisen. Des weiteren sind auch Trends im Bereich von Smart Grids und Smart Metering in der Entwicklung von zukunftsfähigen, hochintegrierten Fassadenmodulen für die Bestandssanierung zu berücksichtigen. Die Entwicklungen müssen für eine Bewertung nach energetischen, nach bauphysikalischen sowie nach Behaglichkeitskriterien durch umfangreiche dynamische Gebäude – und Anlagensimulationen an repräsentativen Referenzgebäuden abgesichert werden.
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