Die Europäische Kommission hat bekannt gegeben, welche europäischen Hochschulallianzen erfolgreich Mittel aus dem Programm Erasmus+ erhalten und ihre Projekte vollständig umsetzen können. Das Unite! Hochschulnetzwerk für Innovation, Technologie und Ingenieurwesen, das 2019 als eine der ersten 17 europäischen Allianzen im Rahmen der ersten Ausschreibung ausgewählt wurde, hat sich erneut die Unterstützung der Europäischen Kommission gesichert und bekommt Mittel zur Fortsetzung seiner Arbeit in den nächsten vier Jahren.
Langfristige strategische Zusammenarbeit mit zwei neuen Partnerinstitutionen
Diese zweite Finanzierungsphase beginnt im November 2022 und geht mit der Aufnahme von zwei neuen Partnern in Unite! einher: Technische Universität Graz (TU Graz) und Wrocław University of Science and Technology. Mit der Bereitstellung von 14,4 Millionen Euro bestätigt und bekräftigt die Europäische Kommission das Engagement von Unite! und all seinen Partnern, eine langfristige strategische Zusammenarbeit aufzubauen.
Ich freue mich sehr, dass die Europäische Kommission die Initiative von Unite! für weitere vier Jahre finanzieren wird. Wir werden unsere Arbeit als Europäische Hochschulallianz mit neun vollwertigen Partnern fortsetzen. Ich möchte allen Kolleginnen und Kollegen dafür danken, dass sie die Vision von Unite! mit ihrem Engagement, ihrem aktiven Einsatz und ihrem außergewöhnlichen Enthusiasmus zum Leben erweckt haben. Unite! ist unsere gemeinsame Erfolgsgeschichte! Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft unserer Allianz gestalten und unsere unterschiedlichen Perspektiven und Fachkenntnisse zusammenführen, um einen Wandel für eine nachhaltige und digitale Zukunft herbeizuführen. (Tanja Brühl, Präsidentin von Unite!)
In den vergangenen drei Jahren haben die Arbeitsgruppen der Allianz mit mehr als 500 aktiven Mitgliedern (Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche und administrative Beschäftigte sowie Studierende) die Pilotphase eingeleitet. Die neue Phase, die im November anläuft, baut auf den bereits begonnenen Aktivitäten und Projekten auf und orientiert sich am neuen Mission Statement 2030 der Allianz, das in diesem Jahr verabschiedet wurde und den Weg für die nächsten Jahre vorgibt.
Pläne für die nächsten vier Jahre
Pläne für die nächsten vier Jahre
In dem nun bewilligten Antrag bekundet Unite! ausdrücklich seinen Willen, eine europäische Modelluniversität für Innovation, Technologie und Ingenieurwesen zu werden, die die UN-Nachhaltigkeitsziele durch einen digitalen und grünen Wandel in Angriff nimmt. Dafür wird das Bündnis die Entwicklung der Gemeinschaft von unten nach oben fördern und die Beteiligung und das Engagement von Studierenden in allen Arbeitsgruppen stärken.
Ein konkretes Ergebnis der verschiedenen Projekte, an denen die Allianz arbeitet, ist die Umsetzung des Europäischen Hochschulabschlusses und die Entwicklung einer Europäischen Doktorandenschule in Schwerpunktbereichen: Nachhaltige Energie, künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 oder Unternehmertum.
Es liegt in der DNA unserer Allianz, modernste Lernmöglichkeiten mit innovativen pädagogischen Ansätzen anzubieten. Dazu gehören studierendenzentriertes Lernen und hochwertige digitale, hybride und reale Lernumgebungen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, den Zugang zu internationalen Programmen für Studierende zu erleichtern, die bisher aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen von diesen Möglichkeiten ausgeschlossen waren. In den kommenden Jahren wird die Allianz auch ihre Unterstützung für ProfessorInnen, Lehrkräfte und Personal verstärken, indem sie entweder innovative Lehrmethoden für die Unite!-Gemeinschaft entwickelt oder als unterstützende Plattform dient, um mehr und mehr gemeinsame Forschung zwischen den Partneruniversitäten zu initiieren. (Dr. Andreas Winkler, Generalsekretär von Unite!)
Im neuen Antrag werden die neun Arbeitsgruppen, die jeweils von einer der Partneruniversitäten geleitet werden, auch weiterhin den Rahmen für die verschiedenen Projekte bilden, die folgende Bereiche abdecken: Management, Governance und Qualitätssicherung (TUDa); Digitaler Campus (TU Graz); Inklusion, Vielfalt und Wohlbefinden (ULisboa); Innovatives Lehren und Lernen (Aalto); Flexibles Bildungsangebot (KTH); Berufliche Entwicklung und Ausbildung (Grenoble INP-UGA); Promotion für Forschung, Innovation und Gesellschaft (PoliTO); Offene Innovationsgemeinschaft für den grünen Wandel (Wroclaw Tech) und Strategische Öffentlichkeitsarbeit, Wirkung und Verbreitung (UPC).
Die TU Graz in Unite!
Die TU Graz wurde im Dezember 2021 als künftiges neues Mitglied im University Network for Innovation, Technology and Engineering Unite! aufgenommen. Gemeinsam mit ihren acht Unite! Partneruniversitäten hat die TU Graz den Erasmus+ Förderantrag im Bereich Partnerships for Excellence – European Universities für die Förderperiode 2022 bis 2026 eingebracht, der von der EU Kommission genehmigt wurde.
Die TU Graz koordiniert dabei das Arbeitspaket „Digital Campus“ und ist Co-Koordinatorin für den Bereich Qualitätssicherung im Arbeitspaket „Management, Governance & Quality Assurance“.
Über Unite!
Unite! ist eine europäische Universitätsallianz für Innovation, Technologie und Ingenieurwesen. Als strategische Allianz von Universitäten, die auf gemeinsamen Werten, einer gemeinsamen Vision und gegenseitigem Vertrauen basiert, verpflichtet sich Unite! dazu, eine starke treibende Kraft für Technologie und Innovation zu sein und ein grünes und digitales Europa voranzubringen. Unite! hat vier Hauptschwerpunkte: Nachhaltige Energie, Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 und Unternehmertum. Die Mitglieder der Allianz sind: Technische Universität Darmstadt (Deutschland), Aalto University (Finnland), KTH Royal Institute of Technology (Schweden), Universidade de Lisboa (Portugal), Universitat Politècnica de Catalunya - BarcelonaTech (Spanien), Grenoble INP-UGA (Frankreich), Politecnico di Torino (Italien), , TU Graz (Österreich), Wrocław University of Science and Technology (Polen) bündeln die Talente einer großen Gemeinschaft von mehr als 280.000 Studierenden und fast 80.000 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr.
Für den Aufbau der Allianz stellt die EU zwei Hauptfinanzierungsquellen zur Verfügung: die jetzt erneuerte Finanzierung im Rahmen von Erasmus+ und zusätzliche Mittel im Rahmen von Horizont 2020, um Forschung und Innovation in die Allianz zu integrieren. Beide Programme zielen darauf ab, die Bildungs-, Forschungs- und Innovationsdimension der europäischen Universitäten auf dem Weg zu einem europäischen Bildungs- und Forschungsraum zu stärken.
Die Europäische Hochschulinitiative
Die Europäische Hochschulinitiative wurde 2019 ins Leben gerufen, um die Schaffung eines europäischen Bildungsraums bis 2025 voranzutreiben. Die Europäischen Universitäten sind transnationale Allianzen von Hochschuleinrichtungen aus der EU, die eine langfristige Strategie verfolgen und europäische Werte und Identität vermitteln. Die Initiative soll die Mobilität der Studierenden und des Personals deutlich stärken und die Qualität, Inklusion und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung fördern.
Als Reaktion auf eine erste Ausschreibung des Programms Erasmus+ im Jahr 2019 wurden die ersten 17 Allianzen für eine dreijährige Pilotphase ausgewählt, um den Grundstein für künftige europäische Universitäten zu legen. Unite! war unter diesen ersten 17. Weitere 24 Bündnisse folgten bei der zweiten Ausschreibung im Jahr 2020.
Die neue Förderung von Unite!, die Ende 2022 anläuft, fällt unter die Ausschreibungen zur weiteren Umsetzung der Europäischen Hochschulinitiative. Bis Mitte 2024 soll die Zahl der Europäischen Universitäten auf 60 erhöht werden, die mehr als 500 Universitäten vereinen und die im Rahmen von Erasmus+ mit einem voraussichtlichen Budget von 1,1 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021-2027 unterstützt werden. Ziel ist es, eine gemeinsame und langfristige strukturelle, nachhaltige und systemische Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation zu entwickeln und zu teilen, um europäische interuniversitäre Campus zu schaffen, in denen Studierende, Personal und Forschende aus allen Teilen Europas eine nahtlose Mobilität genießen und gemeinsam über Länder und Disziplinen hinweg neues Wissen schaffen können.
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