TU Graz/ TU Graz/ Universität/ Leitziele und Schwerpunkte/ Kooperationen/

Hochschulen wählen Europa

14.05.2024 | TU Graz news | Universität

Von Birgit Baustädter

Österreichs Universitäten und Fachhochschulen rufen unter dem Motto „Hochschulen wählen Europa“ gemeinsam zur Wahl des Europaparlaments am 9. Juni 2024 auf.

Universitäten wählen Europa. Bildquelle: uniko

Eine europaweite Kampagne – neben der Österreichischen Universitätenkonferenz uniko beteiligen sich Rektor*innenkonferenzen aus zehn europäischen Ländern – appelliert an Wähler*innen, bei der Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni von ihrem Wahlrecht gebraucht zu machen. Und gleichzeitig an die Kandidat*innen für das Europäische Parlament, sich zu Europa zu bekennen und für die Stärkung der Wissenschaft einzutreten.

Stimmen aus der TU Graz

Das Rektorat der TU Graz steht geschlossen hinter dem Aufruf und streicht die Vorteile der europäischen Zusammenarbeit für die Wissenschaft hervor:

„Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft finden wir am besten gemeinsam auf europäischer Ebene.“ Horst Bischof, Rektor der TU Graz

„Weil Forschung und Innovation am besten länderübergreifend gelingen und Europa ein starker Forschungsstandort bleiben muss.“ Andrea Höglinger, Vizerektorin für Forschung

„International studieren, europäische Netzwerke knüpfen und grenzenlos mobil sein - das ist Europa.“ Stefan Vorbach, Vizerektor für Lehre

„Klimaschutz und Nachhaltigkeit fordern unsere Gesellschaft. Zukunftsweisende Lösungsansätze kommen dazu von Europas Forschenden.“ Michael Monsberger, Vizerektor für Infrastruktur und Nachhaltigkeit.

„Personalmobilität verbindet europäische Institutionen und schafft neues Wissen.“ Andrea Hoffmann, Vizerektorin für Personal und Finanzen

Was bringt die EU den Hochschulen und was erwarten Hochschulen von der EU?

Das europäische Netzwerk Universities for Enlightenment (U4E) hat ein Positionspapier erstellt, das die Position des Netzwerkes festschreibt und den Mehrwert der Europäischen Union für Universitäten und Hochschulen hervorhebt. Ebenfalls darin enthalten sind  Forderungen und Erwartungen des Hochschulsektors an die künftig im EU-Parlament tätigen Abgeordneten und die neue EU-Kommission. Folgende Punkte sind im Positionspapier festgehalten:

Was Europa den Universitäten und Hochschulen bringt

EU-weites Studieren: Die EU garantiert ihren Bürger:innen das Recht, in jedem anderen EU-Land unter denselben Bedingungen zu studieren, die für die Staatsangehörigen dieses Mitgliedstaats gelten. Die akademische Mobilität wird durch das ERASMUS+ Programm gefördert und unterstützt.

Gemeinsames Forschen: Die EU erleichtert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen europäischen Forschenden und investiert in groß angelegte Rahmenprogramme für Forschung und Innovation. Die EU fördert die globale Vernetzung ihrer Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gleichzeitig entwickelt sie einen Rahmen, der die Sicherheit der Forschung gewährleistet und die europäischen Interessen in einem globalen Kontext schützt.

Forschungsförderung für Klimaneutralität: Die EU unterstützt die Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels und deckt dabei eine breite Palette von Themen ab, die von neuen Technologien bis hin zu Fragen des sozialen Zusammenhalts reichen. Dies unterstützt den Europäischen Green Deal, der einen fairen und integrativen Übergang zu einem klimaneutralen Europa anstrebt.

Strategie und Regeln für den digitalen Wandel: Die EU begegnet der digitalen Transformation und dem Vormarsch der künstlichen Intelligenz mit einer Reihe eigener Vorschriften. Die EU verfügt über eine KI-Strategie und entwickelt derzeit ethische Richtlinien und Vorschriften zur Risikominderung und finanziert entsprechende Forschungs- und Bildungsprogramme.

Garantierte akademische Freiheit: Die EU setzt sich für die akademische Freiheit ein. Die akademische Freiheit ist untrennbar mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten verbunden. Diese Grundsätze sind in der EU-Charta der Grundrechte garantiert.

Was wir von Europa erwarten

EU als attraktiven Wissenschaftsraum ausbauen: Die EU muss sicherstellen, dass die internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung gewährleistet bleibt und weiter ausgebaut wird. Europa muss ein attraktiver Standort für Forschung und Innovation bleiben, der internationalen Studierenden, Forschenden und Lehrenden offensteht und gleichzeitig europäische Standards und Werte bewahrt.

Forschungskooperation zwischen Regionen fördern: Um Synergieeffekte zu erzielen, müssen Investitionen in hochwertige Wissenschaft auf alle Regionen verteilt werden, einschließlich der Bereitstellung einer geeigneten digitalen Infrastruktur.

Universitätsverträglichkeits-Check einführen: Die EU sollte eine Vorabbewertung von Rechtsvorschriften, die sich auf Hochschulen und ihre Tätigkeit auswirken könnten (z. B. in den Bereichen Handel, Migration, digitale Transformation oder Rechtsstaatlichkeit), unter Einbeziehung des Hochschulsektors durchführen und sicherstellen, dass neue Vorschriften Bildung, Forschung und Innovation nicht behindern.

Ambitionierte Finanzierung bereitstellen: Die EU-Forschungsprogramme müssen ambitioniert finanziert werden. Die nationalen und europäischen Forschungsausgaben sollten koordiniert werden, um einen Mehrwert zu schaffen.