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In drei Minuten die Welt verändern - und ein Ticket zum Finale nach Berlin lösen: Dieses Ziel hatten die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fünf Nationen bei der österreichweiten Vorausscheidung des Falling Walls Lab, die heuer erstmals an der TU Graz ausgetragen wurde. Junge Talente verschiedenster Disziplinen aus Wissenschaft und Wirtschaft hatten drei Minuten lang Zeit, die hochkarätige Fachjury in einer Speed-Performance von ihrem Projekt oder ihrer Idee zu überzeugen.
Mit VR zum Sieg
Den Sieg holte sich Julia Pazmandi, Doktorandin am CeMM Research Center for Molecular Medicine und dem Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases in Wien. Pazmandis Idee fußt auf der Tatsache, dass auch die Medizin zusehends eine datengesteuerte Wissenschaft ist. Die Kombination von menschlicher und künstlicher Intelligenz führt zu einer besseren und schnelleren Interpretation komplexer Daten. Das trägt zu einem besseren Verständnis seltener Krankheiten und im besten Fall zu deren rascherer Heilung bei. Basis ist eine Virtual Reality-Plattform zur intuitiven Erforschung biomedizinischer Daten mittels wirkungsvoller Algorithmen. So kann die Forscherin tief in die molekularen Netzwerke schwerer genetischer Erkrankungen eindringen. In Einzelfällen könne so die Diagnose einer seltenen Erkrankung von mehreren Jahren auf wenige Monate reduziert werden, so Pazmandi in ihrem Pitch.
Den zweiten Platz holten sich ex aequo Kerstin Rastädter von der Technischen Universität Wien mit ihrem Projekt, Spritzen für chronisch kranke Patientinnen und Patienten durch Tabletten zu ersetzen und der gebürtige Kenianer David Nderu von der Eberhard Karls Universität Tübingen mit seiner Forschung im Bereich der Malariadiagnose mittels Mikrowellen. Auf den dritten Platz kam Bianca Grabner von der Technischen Universität Graz mit neuen Ansätzen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffsynthese.
Hans Sünkel, ehemaliger Rektor der TU Graz und Vorsitzender der Falling Walls Lab Austria-Jury zeigte sich begeistert von dem Abend: „Die großartige Performance der akademischen Jugend liefert uns einen klaren Fokus für unsere Zukunft, mit dem Ziel, die uns bewegenden Weltprobleme unkonventionell einer Lösung zuzuführen.“
Von Graz über Alpbach zur Falling Walls Conference nach Berlin
Neben der Siegerin und somit Fixstarterin für das Berlin-Finale sind auch die drei Bestplatzierten eingeladen, ihre Projekte bei den Technologiegesprächen des Europäischen Forums Alpbach 2019 vor einem internationalen Fachpublikum nochmals zu präsentieren. Wer mit seinem Pitch das Publikumsvoting gewinnt, sichert sich das zweite Österreich-Ticket für das weltweite Finale bei der Falling Walls Conference am 8. und 9. November in Berlin.
Perfekter Ort für Ideen und Innovationen
Das Interesse an der österreichischen Vorausscheidung an der TU Graz war enorm: Knapp dreißig Bewerberinnen und Bewerber aus zehn Nationen – von Deutschland und Italien bis nach Israel, Indien und Kenia – wollten ihre Ideen mit gesellschaftlicher Relevanz und Lösungsansätze für die globalen Fragen unserer Zeit präsentieren. Die Disziplinen reichten von Medizin über Ökologie, von Rechtswissenschaften über Molekularmedizin zu Informatik, Maschinenbau, Physik, Elektrotechnik und Biotechnologie. Das neue Labor für Innovation an der TU Graz bot heuer erstmals die perfekte Bühne für diesen Wettbewerb. Das Falling Walls Lab Austria wurde von der TU Graz im Rahmen ihres strategischen Schwerpunktes „Unternehmerische Universität“ ausgetragen und gemeinsam mit dem Science Park Graz veranstaltet.
Über das Falling Walls Lab
Das erste Falling Walls Lab startete 2011 in Berlin und wird weltweit bereits in rund 50 Ländern abgehalten. Das Finale findet jedes Jahr am 8. November in Berlin statt, mit mittlerweile rund 100 Gewinner/innen aus den internationalen Labs. Ziel des Falling Walls Lab ist es, wissenschaftliche und unternehmerische Innovationen zu fördern und den Austausch zwischen herausragenden Nachwuchswissenschaftern und Fachleuten aus verschiedenen Fachgebieten zu forcieren.