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Gymnastik mit Zahlen – TU Graz MatheFit-Kurs

18.10.2016 | TU Graz news | Studium

Von Birgit Baustädter

Mathe ist an der TU Graz ein Muss: Deshalb bietet die Universität zu Semesterbeginn den MatheFit-Kurs zur Auffrischung des eigenen Wissens an. Ein Besuch im gut gefüllten Hörsaal.

Im MatheFit-Kurs der TU Graz frischen neue Studierende ihre Mathematik-Kenntnisse vor Studienbeginn wieder auf.
Bereits eine halbe Stunde vor Kursbeginn füllt sich das Foyer des Hörssaals P1 am Campus Neue Technik. „Da haben wohl einige übersehen, dass wir heute erst um 18:30 Uhr starten“, scherzt Franz Lehner vom Institut für Diskrete Mathematik, der gerade die Tür zum Auditorium aufschließt, gut gelaunt.

Wir wiederholen in dem Kurs den Maturastoff und das Mathe-Basiswissen aus der Schule.

Der MatheFit-Kurs, den die TU Graz für Studienanfängerinnen und -anfänger zwei Wochen vor Beginn des Wintersemesters anbietet, ist begehrt: Rund 320 Interessierte haben sich im Vorfeld angemeldet – auch wenn es keine verpflichtende Lehrveranstaltungsanmeldung, keine benoteten Hausübungen und keine Abschlussprüfung gibt. Im Kurs sollen ehemalige Schülerinnen und Schüler ihre Mathematikkenntnisse nach der Matura auffrischen, wieder neu in die Materie eintauchen und alles Wissen auf eine gleiche Basis bringen können, um anschließend gut ins Semester zu starten. „Wir wiederholen in dem Kurs den Maturastoff und das Mathe-Basiswissen aus der Schule. Schulspezifische Unterschiede in der mathematischen Vorbildung werden so ein wenig abgebaut“, erklärt der Lehrende. 

Mathematik als Lebensbegleiter

Zielgruppe des MatheFit-Kurses sind angehende Studierende, die in ihrem Studium und späterem Berufsalltag ausgiebig rechnen werden müssen – nicht umsonst bieten viele Studienrichtungen eigens konzipierte Mathematik-Lehrveranstaltungen für das jeweilige Fach an. Neben dem mathematischen Basiswissen will er seinen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern vor allem eines mitgeben: „Zu allererst muss man hier lernen, so viele Fragen zu stellen, wie nur irgendwie möglich. Das ist für das Studium unabdingbar, aber ganz anders als in der Schule.“ Auch spätere Mathematikerinnen und Mathematiker erwartet Lehner in seinem Kurs: „In der Mathematik versuchen wir das Rechnen zwar bestmöglich zu vermeiden – bei uns geht es viel stärker um Logik und Beweise – trotzdem sind für unsere Studierenden natürlich diese ‚handwerklichen‘ Kenntnisse wichtig und werden vorausgesetzt“, schmunzelt er erklärend. 

Gymnastik im Hörsaal

Lehner steht ganz vorne im Hörsaal, vor den zwei großen grünen Tafeln, die er bald mit Formel um Formel, Rechnung um Rechnung und Rechenregel um Rechenregel füllen wird und sieht zu, wie sich die vielen Sitzreihen langsam füllen. „Studieneingangs-Vorlesungen sind die schwierigsten für Lehrende. Man muss immer genau darauf achten, nicht zu schnell und trotzdem interessant zu sein“, erzählt er. Wie war seine eigene Studienzeit? „Während der ersten zwei Semester ging ein Großteil der Freizeit für die Übungen drauf. Das wird wohl für alle Technikstudierenden der Fall sein, die das Studium ernstnehmen“, lacht Lehner. Von den Schulen wünscht er sich: „Zurückhaltung bei elektronischen Hilfsmitteln im Mathematik-Unterricht. Mathematik muss im Kopf stattfinden und dafür ist Bleistift und Papier die beste Grundlage.“ 

Mathematik muss im Kopf stattfinden und dafür ist Bleistift und Papier die beste Grundlage.

Momente später beginnt er damit, Zahlen und Rechnungen mit weißer Kreide an die Tafeln zu schreiben. „Gymnastik mit Zahlen“, wie er es nennt. Und schon schnellen die ersten Hände in die Luft und Fragen aus dem Auditorium kündigen sich an. Mathematik macht Spaß, Fragen auch. 

Kontakt

Franz LEHNER
Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr. 
Institut für Diskrete Mathematik
Steyrergasse 30/III
8010 Graz
Tel.: +43 316 873 4508
E-Mail: lehner@math.tu-graz.ac.at