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Englischsprachiges Masterstudium Computational Social Systems

Mit der Digitalisierung werden immer mehr Daten über unsere Gesellschaft und unser Verhalten generiert und gespeichert. Das englischsprachige Masterstudium „Computational Social Systems“ bildet Expertinnen und Experten aus, die aus diesen Datenmengen mit Methoden der Informatik und fachlichem Know-how wertvolles Wissen ableiten können und eine verantwortungsvolle Nutzung dieser Daten garantieren. In Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität Graz erhalten Studierende verschiedener Disziplinen eine Ausbildung an der Schnittstelle zwischen Informatik und ihrem Fachgebiet.

Eckdaten

  • Studiendauer: 4 Semester
  • ECTS-Anrechnungspunkte: 120
  • Abschluss: Master of Science (MSc)
  • Unterrichtssprache: Englisch

Das Studium

Computational Social Systems (CSS)” richtet sich an Studierende aus den Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Rechtswissenschaften sowie Informatik, die sich vertiefend mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf ihre und andere Disziplinen sowie den sich daraus ergebenden Herausforderungen und Chancen beschäftigen möchten.

Im Studium erhalten Sie eine akademische Ausbildung in informatischen Themen wie Datenstrukturen, Algorithmen, Statistik, maschinellem Lernen und Data Science und lernen das Verhalten von Benutzerinnen und Benutzern digitaler Technologien zu verstehen, einzuordnen und vorherzusagen. Sie nützen dieses Wissen für die speziellen Anwendungsfelder in Ihrer Sparte. Je nach Schwerpunkt beschäftigen Sie sich beispielsweise mit datenbasierten Geschäftsmodellen, soziotechnischen Fragestellungen, Artificial Life bzw. Robotik oder datenrechtlichen Aspekten.

Im Basismodul werden Sie mit den Grundlagen der „Computational Social Systems“ vertraut und erhalten die notwendigen Vorkenntnisse für die darauffolgenden Vertiefungen. Anschließend spezialisieren Sie sich je nach Vorbildung in einer der vier Richtungen

  • Business Analytics,
  • Societies, Technologies and Social Research,
  • Human Factors oder
  • Law and Computer Science.

Dabei arbeiten Sie in verschiedenen Seminaren und Studienprojekten intensiv mit Studierenden anderer Disziplinen zusammen und profitieren von der Expertise international renommierter Vortragender.

Aktuelle Forschungsprojekte im Bereich der Sozialwissenschaft widmen sich beispielsweise der Analyse von Social-Media-Postings, die unmittelbar nach Ereignissen wie Naturkatastrophen oder Terroranschlägen veröffentlicht wurden. Hier nutzen Forschende der TU Graz computerwissenschaftlicher Methoden, um das Verhalten der Gesellschaft in und nach solchen Situationen besser zu verstehen.

Inhaltliche Schwerpunkte

Introduction to Computational Social Systems: Sie erhalten einen Überblick über die Themenfelder von CSS und beschäftigen sich mit verschiedenen Forschungsmethoden zur Analyse sozialer Systeme. Daneben erlernen Sie den Umgang mit Technologien und statistische Methoden zur Verarbeitung, Auswertung und Interpretation von Daten.

Je nach Vorbildung vertiefen Sie sich in einem der folgenden Schwerpunkte:

Business Analytics: Sie beschäftigen sich mit Methoden und Technologien für datenbasierte Geschäftsmodelle und Entscheidungsunterstützungssysteme. Weiters lernen Sie beispielsweise, ein Business Intelligence Konzept für betriebswirtschaftliche Probleme aufzustellen oder mit Technologien für das Management großer Datenmengen zu arbeiten. Ergänzend eignen Sie sich Wissen im Bereich Computer Science an. Hier stehen statistische Analysen, maschinelles Lernen, die Modellierung sozialer Systeme sowie die Verarbeitung und Auswertung von Daten im Zentrum der Ausbildung.

Societies, Technologies and Social Research: Sie werden mit dem wissenschaftlichen Diskurs zum Verhältnis von Kultur, sozialem Wandel und Technik vertraut gemacht. Zudem lernen Sie, ein empirisches Forschungsprojekt von der Entwicklung einer Fragestellung bis zur Präsentation der Ergebnisse durchzuführen und dabei verschiedene qualitative und quantitative Forschungsmethoden anzuwenden. Vertiefend beschäftigen Sie sich mit ausgewählten Themen wie der Wissenschafts- und Techniksoziologie oder analysieren philosophische und gesellschaftspolitische Perspektiven moderner Informationstechnologien. Sie erlangen die Fähigkeit, Datensätze zu generieren und mit Methoden des maschinellen Lernens zu verarbeiten und auszuwerten.

Human Factors: Sie beschäftigen sich mit Kernthemen der Kognitionspsychologie sowie aktuellen Fragestellungen der Entscheidungsforschung und analysieren Erkenntnisse aus verhaltensbasierten und neurowissenschaftlichen Studien. Sie führen eine empirische Untersuchung in der Psychologie der Human Factors durch und setzen sich wahlweise mit Forschungsthemen wie Artificial Life und Robotik, der Modellierung von komplexen Systemen oder quantitativen Forschungsmethoden auseinander. Sie befassen sich intensiv mit Konzepten und Technologien der Mensch-Computer-Interaktion wie Wearable Computer Devices.

Law and Computer Science: Sie beschäftigen sich mit den Theorien der Grund- und Menschenrechte und deren Anwendung im Kontext der Informationstechnologien anhand der Rechtsprechung des EuGH und des EGMR. Sie setzen sich mit rechtlichen Fragen zum Datenschutz und zu IT-Produkten auseinander und erhalten eine Einführung in die Analyse benutzer*innengenerierter Daten und sozialer Medien mithilfe statistischer Verfahren und maschinellen Lernverfahren. Weiters lernen Sie in praktischen Projekten die rechtlichen Anforderungen an ein IT-System zu erarbeiten und implementieren.

Im Masterstudium Computational Social Systems erwerben die Studierenden Fähigkeiten, um die digitale Gesellschaft zu verstehen und die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen. Dieses Programm profitiert von der einzigartigen interdisziplinären Umgebung an der TU Graz und der Universität Graz.

Aufbauend auf einem Netzwerk von Wissenschaftlern, das Informatik mit Psychologie, Soziologie, Recht und Wirtschaft verbindet, bietet dieser Master den Studierenden eine einmalige Kombination von Perspektiven und Fähigkeiten.

Ich finde es notwendig und mutig in der Erschaffung neuer Studiengänge interdisziplinäre Wege zu gehen. Vor allem interdisziplinäre Teams trauen sich in einer immer fragmentierter werdenden Wissenschaftswelt komplexe, aber spannende und hoch relevante Fragen zu stellen.

Außerdem denke ich, dass das vorliegende Studium qualifizierten Frauen die Möglichkeit bietet trotz nicht-technischem Grundstudium im Aufbaustudium einen technischen Einschlag zu verfolgen, da die Hemmschwelle durch Gleichgesinnte und Vorkenntnisse in ihrem jeweiligen Fach gesenkt wird.

Kooperationen und Vernetzung

Das Masterstudium wird gemeinsam von der TU Graz und der Universität Graz angeboten. Studierende können somit von der Expertise zweier Universitäten und dem Forschungsnetzwerk international renommierter Vortragender profitieren, die unter anderem an der ETH Zürich und RWTH Aachen tätig sind.

ORF-Beitrag zum Studium

Zulassung zum Studium

Voraussetzungen für die Zulassung ist der Abschluss eines Bachelorstudiums mit einem der folgenden Schwerpunkte: Informatik, Betriebswirtschaft, Soziologie, Psychologie oder Recht. Dazu müssen dem jeweiligen Fachgebiet zumindest 60 ECTS-Anrechnungspunkte zuordbar sein.

Zusätzlich benötigen Sie einen Nachweis der Englischkenntnisse.

1. Aufnahmeverfahren

Für das Studienjahr 2024/25 findet keine Aufnahmeverfahren statt.

Sie können direkt zum nächsten Schritt (2. Zulassung) gehen.

2. Zulassung

Wenn Sie bereits an der TU Graz zu einem Studium zugelassen sind oder waren, kommen Sie zur Zulassung während der Zulassungsfrist persönlich ins Studienservice der TU Graz.

Bekanntgabe der Spezialisierung

Im Rahmen der Zulassung zum Studium geben Sie bekannt, in welchem Schwerpunkt des Studiums Sie sich vertiefen:

Formular Spezialisierung im Masterstudium CSS

Information und Beratung

Für weitere Fragen kontaktieren Sie studynoSpam@tugraz.at

Berufsperspektiven

Berufsfelder

Absolventinnen und Absolventen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft, indem sie sozio-technische Systeme erforschen, zukünftige Technologien entwickeln und deren Auswirkungen kritisch reflektieren. Als interdisziplinär ausgebildete Fachkräfte bringen sie ihr Wissen in Industrie- und Dienstleistungsbetrieben, der öffentlichen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft ein.

Sie arbeiten beispielsweise als

  • Social Data Scientists und erforschen mithilfe digitaler Daten soziale Themen und unser Verhalten,
  • Business Analytics Experts und unterstützen Unternehmen durch die Auswertung statistischer Daten bei der Verbesserung ihrer Performance,
  • Interface Designer und entwickeln mit ihrem psychologischen und digitalen Fachwissen Technologien der Mensch-Computer-Interaktion oder
  • Digital Law Experts und beraten Unternehmen und Organisationen zu rechtlichen Fragestellungen wie im Bereich Datenschutz und Urheberrecht, die sich bei neuen Technologien ergeben.