Chronik Institut für Wärmetechnik

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1921      übernahm Prof. Robert ENGEL das Institut für Dampfkesselbau, Kolbendampfmaschinen, Lokomotivenbau und Lastfördermaschinen. Zu den Forschungsgebieten gehörten Labyrinthströmungen, ölfreie Dampfmaschinen und Schnell-Dampferzeuger. Um 1928 übersiedelte das Institut in den damaligen Neubau in die Kopernikusgasse.

1949      wurde Prof. Paul Roman GILLI zum neuen Institutsleiter ernannt. Hauptsächliche Forschungsprojekte waren zu dieser Zeit Abgasmesseinrichtungen, später auch der Wärmeübergang und insbesondere die Filmverdampfungsgrenze für hochbelastete Flossenwände moderner Hochdruckkessel und Dampferzeuger von Kernkraftwerken mit gasgekühlten Reaktoren.

1954      erhielt Karl TRUTNOVSKY mit seiner Habilitation über Versuche über die nichtstationäre Strömung durch Labyrinthe die venia legendi für Wärmetechnik.

1968      Nach der Pensionierung von Prof. Paul Roman GILLI im Jahr 1966 wurde Prof. Paul Viktor GILLI zum neuen Institutsleiter ernannt. Infolge der Ölkrise wurden die Forschungsbereiche 1973 um Energiesparsysteme für Heizungs- und Klimatechnik sowie Solarenergie- und Wärmepumpenprojekte erweitert.

1975      erhielt Gundolf E. von Rajakovics die venia legendi für Wärmetechnik mit seiner Habilitation über extrem hohe Kraftwerkswirkungsgrade durch Dreifach-Dampfprozess.

1980      Das Institut für Wärmetechnik (IWT) wurde mit 2 Abteilungen gegründet:

  • Heizungs- und Klimatechnik und
  • Thermische Messung und Prüfung.

Prof. Paul Viktor Gilli war bis zu seiner Pensionierung 1994 der gewählte Leiter des Instituts für Wärmetechnik. Die Forschungsschwerpunkte des Instituts lagen in den Bereichen: „Wärmepumpen“ bzw. „Thermische Energieerzeugung – Wirkungsgradsteigerung und Emissionsminderung von Wärme­kraftwerken“.

1980      erhielt Hermann Halozan mit seiner Habilitation über die Außenluftwärmepumpe die venia legendi für Wärmetechnik. 1982 wurde Hermann Halozan außerordentlicher Professor am Institut.  Er betreute viele Doktoranden und war ein sehr aktiver Forscher auf dem Gebiet der Wärmepumpen. Hermann Halozan ging 2005 in den Ruhestand.

1982      erhielt Alois Edler die venia legendi für Wärmetechnik mit seiner Habilitation über Wärmepumpen mit Verbrennungsmotorbetrieb, Grundlagen - Auslegung - Betriebsverhalten.

1983      wurde Alois Edler außerordentlicher Professor am Institut. Er ging 2003 in den Ruhestand.

1985      Das Institut für Wärmetechnik übersiedelte von der Kopernikusgasse in den neuen Campus in die Inffeldgasse.

1989      erhielt Josef Spitzer mit seiner Habilitation über den Vergleich energieökonomischer Empfehlungen zur Verwirklichung energiepolitischer Ziele in der Raumheizung die venia legendi für Wärmetechnik. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete Josef SPITZER als wissenschaftlicher Leiter am Institut für Energieforschung bei JOANNEUM RESEARCH.

1995      wurde Prof. Beate Reetz zur neuen Institutsleiterin ernannt. Die Forschungsbereiche wurden um die effiziente Nutzung von Biomasse erweitert. Prof. Beate REETZ gründete am Institut eine kleine Forschungsgruppe zur Vergasung von Biomasse.

1997      erhielt Wolfgang Streicher die venia legendi für Wärmetechnik mit seiner Habilitation über teilsolare Raumheizung, Auslegung und hydraulische Integration. Wolfgang Streicher wurde 1997 außerordentlicher Professor am Institut. Er hat 2000 eine neue Forschungsgruppe für Solarenergie und thermische Gebäudesimulation gegründet. In dieser Gruppe werden verschiedene Forschungsprojekte zu thermischen Sonnensystemen, Energiespeichersystemen und energetischen Gebäudesimulationen entwickelt.

2004      Prof. Beate Reetz ging in den Ruhestand.

2006      erhielt René Rieberer mit seiner Habilitation über „Contributions to heating, refrigerating and air-conditioning technology“ die venia legendi für Wärmetechnik. Seit 2005 leitet er die Forschungsgruppe für Heizung, Kältetechnik und Klimatisierung. René Rieberer wurde 2006 außerordentlicher Professor am Institut. Er gründete 2011 auch die Werner Hochegger Stiftung und leitet sie seitdem. René RIEBERER betreut viele Doktoranden und ist ein sehr aktiver Forscher auf dem Gebiet der Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik.

2007      übernahm Prof. Jürgen Karl das Institut für Wärmetechnik als Institutsleiter. Seine Forschungsschwerpunkte konzentrierten sich auf Biomassevergasung, Heat pipe reformer und SOFC.

Seit 2007 besteht das Institut für Wärmetechnik aus drei Arbeitsgruppen:

  • Thermische Energiesysteme und Biomasse
  • Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik
  • Energieeffiziente Gebäude

2009      verließ Wolfgang Streicher das Institut für Wärmetechnik, weil er zum Professor für energieeffizientes Bauen unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes erneuerbarer Energien an der Universität Innsbruck berufen wurde. Von 2010 bis heute wird die Forschungsgruppe Energieeffiziente Gebäude von drei Senior Scientists geleitet: Andreas Heinz, Richard Heimrath und Thomas Mach.

2011      verließ Prof. Jürgen Karl das Institut für Wärmetechnik. Prof. Jürgen KARL wurde zum Leiter des Instituts für Energieverfahrenstechnik der Universität Erlangen-Nürnberg berufen.

2012      wurde Prof. Christoph Hochenauer zum Institutsleiter gewählt. Er leitet unter anderem die Arbeitsgruppe Thermische Energiesysteme und Biomassenutzung. Seine Forschungsgebiete umfassen SOFC, SOEC, Biomasse, Hochtemperaturprozesse und CFD-Simulationen.

2015      trat Prof. Robert Scharler dem Institut bei. Robert Scharler leitet die Forschungsgruppe Nachhaltige, saubere und Bioenergie-Systeme.

2017      wurde Vanja Subotic Assistenzprofessorin am Institut, um eine unabhängige Forschungsgruppe für Festoxidzellen zu leiten.

2019      wurde René PRIELER Assistenzprofessor am Institut. Er leitet eine unabhängige Forschungsgruppe für Hochtemperaturprozesse.

2015 - 2021  wurde die Laborinfrastruktur des Instituts ständig verbessert und erweitert. Es wurden massive Anstrengungen unternommen, um Mittel für Neu- und Ersatzinvestitionen am Institut zu akquirieren. Die wichtigsten Investitionen und Innovationen sind nachstehend aufgeführt:

  • Ein bestehendes Brennstoffzellenlabor wurde um ein Elektrolysezellenlabor um drei zusätzliche Prüfstände für Hochtemperaturbrennstoffzellen (SOFC) und Hochtemperaturelektrolysezellen (SOEC) erweitert.
  • Ein Biomasse-Festbettvergaser für verschiedene Brennstoffe und Vergasungsmedien (Luft, O2 und H2O) wurde eingerichtet.
  • Ein Forschungsofen mit einer Brennstoffwärmeleistung von ca.  1 MW wurde installiert, welcher für eine Vielzahl von flüssigen und gasförmigen Brennstoffen sowie für alle technisch relevanten Oxidationsmittel (von Luft über reinen Sauerstoff bis hin zu allen Gemischen) geeignet ist.
  • Es wurden zwei Chemielabors nach dem neuesten Stand der Technik ausgestattet, um verschiedene Brennstoffe zu analysieren und im Bereich der Biotechnologie Versuche mit Bioreaktoren durchzuführen.
  • Desweiteren wurden unsere Räumlichkeiten um ein Lehrlabor mit modernster Einrichtung für diverse Laborübungen und Vorlesungen ergänzt.
  • Zusätzlich verfügen wir über ein neues HLK-Labor mit zentraler Gasversorgung unterschiedlichster Gase, sowie einer integrierten Wärmequelle und -senke mit einer theoretischen Leistung im Bereich von ca. 100kW.

2020      erhielt Andres Anca-Couce seine venia legendi für thermochemische Bioenergiesysteme mit seiner Habilitation über detaillierte Reaktionsschemata für die Biomassepyrolyse.

2022      verlässt Priv.-Doz. Dr. Anca-Couce das Institut für Wärmetechnik der TU Graz. Er wird Professor an der Energiesystemtechnik Forschungsgruppe, die zum Wärme- und Fluidtechnik Institut der Universität Carlos III in Madrid gehört. Seine Forschungstätigkeit wird sich weiterhin auf die thermochemischen Prozesse von Biomasse konzentrieren.

2022      erhielt Vanja SUBOTIC mit ihrer Habilitation über „High-temperature solid oxide fuel cells and electrolysers“ die venia legendi für Wärmetechnik. Sie leitet weiter die Brennstoffzellen-Forschungsgruppe. Vanja SUBOTIC wurde 2023 Associate Professor am Institut.

2023      wurde die Laborinfrastruktur des Instituts im Forschungsbereich Wasserstoff deutlich erweitert. Es wurden neue Prüfstände zur Co-Elektrolyse und neue Brennkammern für beliebige Mischungen von Wasserstoff und Erdgas in Betrieb genommen. Zudem wurden drei neue Gasanalysatoren, ein Laserspektrometer und ein Chemilumineszenz Messgerät in Betrieb genommen, um die Messung von Flammen und Gaskonzentrationen auf höchstem Niveau durchführen zu können. Die Anschaffung eines neuen Impedanzspektroskops für hohe Leistungen ermöglicht auch die Charakterisierung von größeren Stacks und Modulen im Forschungsfeld SOFC-SOEC. Im Jahr 2023 startet auch die Errichtung eines Elektrolyseurs, der Wasserstoff für vier Institute an der TU Graz bereitstellen wird. Die Inbetriebnahme des Elektrolyseurs ist im Jahr 2025 geplant.