IGTE/Institute

1985-2007 Internationale Etablierung, erweiterte Industriekontakte

Die intensiven Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der numerischen Feldberechnung führten dazu, dass seit der Mitte der 80-er Jahre das IGTE zunehmend international sichtbar und anerkannt wurde. Bereits seit 1983 nehmen die Mitarbeiter des Institutes an der jedes zweite Jahr stattfindenden größten internationalen Konferenz zur Berechnung elektromagnetischer Felder, der COMPUMAG (International Conference on the Computation of Electromagnetic Fields) teil. Im Jahr 1985 wurde Graz als Standort für die Konferenz 1987 bestimmt und die Organisation durch das IGTE übernommen. Über 200 Delegierte aus der ganzen Welt haben an dieser renommierten internationalen Veranstaltung in Graz teilgenommen. Die letzte COMPUMAG wurde 2015 in Montreal mit über 400 Teilnehmern veranstaltet, das IGTE wurde durch 5 Beiträge repräsentiert. Im Board, dem höchsten Gremium der COMPUMAG, vertritt Prof. Oszkár Bíró das Institut seit über 20 Jahren. Ebenfalls 1985 wurde in Graz das erste „IGTE Symposium on Numerical Field Calculation in Electrical Engineering“ veranstaltet. Um eine Kollision mit den zukünftigen COMPUMAG Konferenzen zu vermeiden, wurde das zweite Symposium bereits in 1986 organisiert und fand 2014 zum sechzehnten Mal statt. Die Organisation des 17. IGTE Symposiums 2016 ist bereits im vollen Gange. Die ständige Präsenz des IGTE in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft wird durch eine rege Teilnahme der Mitglieder des Institutes auch an weiteren internationalen wissenschaftlichen Konferenzen, wie CEFC (Biennial IEEE Conference on Electromagnetic Field Computation), CEM (International Conference on Computational Electromagnetics), EMF (International Symposium on Electric and Magnetic Fields), FEM (International Workshop on Finite Elements for Microwave Engineering) belegt. Durch dieses Engagement hat sich das „IGTE Team“ bereits in den 90-er Jahren als eine der international führenden Gruppen auf dem wissenschaftlichen Gebiet mit der gängigen Bezeichnung „Computational Electromagnetics“ etabliert. Parallel zur hervorragenden Grundlagenforschung wurden in diesen Jahren zahlreiche weitere Industriekooperationen geknüpft. Zusätzlich zu den früher begonnenen Kooperationen mit der heutigen Siemens Transformers Weiz und mit CERN, wurde die Zusammenarbeit mit den Firmen Spezielectra Linz (jetzt Trench Austria), Siemens-Matsushita Deutschlandsberg  und München (heute beide Epcos), VAI Linz, Böhlerwerk, Mikron Gratkorn (später Philips, heute NXP), EVU sowie Trafounion Nürnberg (heute Siemens Transformatorwerk), Infineon, usw. etabliert. Die dabei behandelten Probleme sind vielfältig und reichen von der Berechnung großer Luftspulen wie z.B. Kompensationsdrosseln, TFÜ-Drosseln und Drosseln für HGÜ-Umrichter unter Berücksichtigung der Wirbelstromverluste in den einzelnen Windungen der Spulen bis zu Frequenzen von einigen tausend Hertz über das transiente Verhalten von NTC und PTC Thermistoren unter Berücksichtigung der Erwärmung, des Varistoreffektes und der Abhängigkeit der Leitfähigkeit von der Temperatur bis zur Berechnung von Schalenkernen, Auslegung von Permanentmagnetsystemen, Simulation der induktiven Kopplung bei berührungslosen Mautsystemen, RFID-Anwendungen, Untersuchung der elektrischen Strömungsfelder in Schmelzöfen, Berechnung elektrischer und magnetischer Felder von Hochspannungsanlagen und -leitungen, Untersuchung der Abschirmung von elektromagnetischen Feldern und viele mehr. Der Personalstand des IGTE hat sich in den 90-er Jahren nach der Habilitierung von Prof. Bíró, Prof. Renhart und Prof. Magele auf einen (seit 2000 emeritierten) Universitätsprofessor, 4 außerordentlichen Universitätsprofessoren und zwei Universitätsassistenten, sowie eineinhalb Sekretärinnen, einen Mechaniker und einen halben Hard- bzw. Softwarebetreuer erhöht. Dazu kamen noch etwa 2 bis 3 durch Drittmittel finanzierte Forschungsassistenten, welche in der Regel nach Beendigung der Doktorarbeit oder einige Jahre danach das Institut wieder verlassen haben. Im letzten Jahr vor der Emeritierung von Prof. Richter wurde die Leitung des Institutes durch Prof. Preis übernommen. Seit 2004 leitete Prof. Bíró das IGTE bis zu seiner Pensionierung 2019.