NANO FUTURE LAB

Alina Weschenbach

Die Entscheidung das Gebäude als Solitär auszubilden geht einher mit der Vorgabe einen Footprint von gerade mal 400 qm vorzuweisen. Eine Gliederung in mehrere 'Türme' hätte demnach dazu geführt, dass der Innenraum kleiner wird. Da im Mittelpunkt meiner Entwurfsidee eine größtmögliche, flexible Fläche für die Labore zu bieten stand, bildete sich ein rechteckiger Grundriss. Die zwei Stiegenhäuser wurden in den Ecken des Gebäudes angeordnet um auch hier die Mitte frei von jeglichen Wänden zu haben, um demnach die volle Qualität des Innenraumes nutzen zu können. So entstand eine Fläche von ca. 195 qm in der Labore und Auswertezonen frei nach belieben geplant werden können. Im Fokus stand zudem auch die Kommunikation. Um den gesamten Laborbereich herum entstand ein ‚Kommunikationsring‘. Bestehend aus Sitzecke und Sitzbank, sowie einem Moodboard an dem die Forscher ‚hängen‘ bleiben sollen, um Ideen austauschen zu können und um Diskussionen anzuregen. Die Kommunikation in der Vertikalen soll damit erreicht werden, dass eine Wendeltreppe die zusammengehörigen Labore mit den jeweiligen Forschungsteams miteinander verbindet. Ebenso besitzt das Labor in seiner Mitte eine Art ‚Speisezug‘ damit kleine Laborpräparate und andere Utensilien problemlos untereinander ausgetauscht werden können. Die Hauptidee des Gebäudes bestand dennoch darin, ein modulares Forschungsgebäude zu entwickeln, an dessen Fassade neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen getestet, erforscht und weiterentwickelt werden können. Die Testanlage befindet sich aus diesem Grund am Forschungsgebäude selbst. Ein Weg umschließt die Laborbereiche und ermöglicht durch öffenbare Fensterelemente und eine sichere Befestigung mittels Kletterausrüstungen das Erschließen der Außenfassade und somit einen problemlosen Austausch von bisher entwickelte Testmodulen. An den Testmodulen sind Sensoren angebracht. Daran angeschlossen ist ein Kabel welches in den Innenraum führt. Dadurch können die Messdaten der Sensoren sofort erfasst und ausgewertet werden. Demnach können Beispielsweise Auswirkungen auf das Raumklima und bestimmte Funktionen direkt verarbeitet und verbessert werden. Zusätzlich befinden sich in meinem zweiten Obergeschoss austauschbare Units. Dabei handelt es sich um fertig gebaute geschlossen Räume die die Möglichkeit bieten sollen die Auswirkungen eines erforschten Materials auf das Raumklima direkt testen zu können. Diese Testanlagen führen dazu, dass nicht nur IN meinem Gebäude gearbeitet wird, sondern auch MIT dem Gebäude selbst. Zusätzlich bleiben Weg und Transport zu Testanlagen erspart. Dieses System überbrückt die Lücke zwischen Forschungslabor und Markt und ermöglicht Einsparungen von C02 und einen viel schnelleren Weg die getesteten Materialien und Module auf den Markt zu bringen. Nach einem Forschungswechsel können Weg mitsamt der Testmodule vollständig abgebaut werden oder anderweitig für eine Doppelfassade genutzt werden.


Wintersemester 2020/2021
Masterstudio
Riewe, Levak