Urban MoVe

Green City © Markus Monsberger/stdb, TU Graz

Das Forschungsprojekt Urban MoVe geht der Frage nach, inwiefern sich privatrechtliche Verträge (z.B. Mobilitätsverträge, -fonds, städtebauliche Verträge) als kommunales Planungs- und Steuerungsinstrumente für Mobilität an Wohnstandorten eignen. Im Zuge dessen wurden erste Praxisbeispiele in Graz mit dem Wiener Mobilitätsfond, einem internationalen städtebaulichen Vertrag, verglichen und analysiert. Neben dem Schwerpunkt auf energieeffiziente Gebäude in Hinblick auf nachhaltigen städtischen Wohnbau und Klimaschutz, war das Thema der postfossilen Mobilität an Wohnstandorten ein wesentlicher Baustein des Projekts. Gebäude sind nicht isoliert oder autonom, sondern müssen in ein größeres Netzwerk eingebunden sein, um ihr entscheidendes CO2- und Energie-Einsparungspotential zu entfalten und die ambitionierten (verkehrspolitischen) Zielsetzungen zu erreichen, die u.a. auf die Verbesserung der Fortbewegung ohne den Privatbesitz eines Pkws setzen. So ist es unumgänglich, vielfältige Mobilitätsbelange und innovative Mobilitätslösungen schon in einer frühen Planungsphase zu berücksichtigen und zu planen. Wichtig ist ein genereller Zugang zu Mobilität: Anschluss und Erreichbarkeit mit dem Fahrrad sowie öffentlichem Verkehr oder den Sharing-Angeboten. Gleichzeitig sind aber auch qualitative Kriterien im Zuge der Planung für den Neubau von Wohnungen zu berücksichtigen – beginnend mit verkehrssparender Raumordnung – „Stadt der kurzen Wege“ lautet hier die Devise. In den letzten Jahren wurde bereits versucht, viele neue Ideen und Maßnahmen für die Steuerung dieser Mobilitätskonzepte durch privatrechtliche Vereinbarungen bei Neubauten umzusetzen. Beispielsweise erlauben Mobilitätsverträge, die im Zuge der Bebauungsplanung verhandelt werden, von der vorgeschriebenen Pkw-Stellplatzanzahl abzuweichen – regeln aber im Gegenzug die Investition des eingesparten Geldes in ein nachhaltiges Mobilitätsangebot für das Wohngebäude. Das Projekt zeigt, dass durch Maßnahmen wie Vertragsregelungen zwischen Städten bzw. Gemeinden und BauprojektwerberInnen sowie prozessuale Neu- und Weiterentwicklungen die Mobilitätswende an Wohnstandorten hin zu multimodalen Mobilitätsangeboten und einem aktivierendem, qualitativen Wohnumfeld vorangetrieben werden kann.

Projektlauftzeit:
2018 – 2021

Finanzierung:
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)

Projektteam:
Institut für Städtebau: Aglaée Degros (Leitung), Markus Monsberger, Michael Malderle

ProjektpartnerInnen:
yverkehrsplanung GmbH
Technischen Universität Wien/Forschungsbereich Bodenpolitik und Bodenmanagement
Grazer Energieagentur GesmbH
UIV Urban Innovation Vienna GmbH