Motivation, Veranlassung und Ziele für die Tagungsserie "Aqua Urbanica"

Die Siedlungsentwässerung stellt seit 160 Jahren eine maßgebliche Voraussetzung für die Entwicklung der städtischen Ballungsräume dar. Die wesentlichen Ziele dabei waren und sind die Sicherstellung der hygienischen Verhältnisse und eines entsprechenden Entwässerungskomforts in den Städten durch den Schutz vor Überflutungen sowie die Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität in den Gewässern. Diese von mehreren Generationen geschaffene Infrastruktur gilt es möglichst nachhaltig in ihrer Funktion und ihrem Wert zu bewahren, sowie für zukünftige Herausforderungen intelligent weiterzuentwickeln. Dabei sind die nach wie vor fortschreitende Versiegelung der Landschaft, der Klimawandel, Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur sowie der Eintrag von Mikroschadstoffen in die aquatische Umwelt und die Kosteneffizienz von ausgewählten Behandlungsmassnahmen zu beachten. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei dem Umgang mit dem auf die besiedelten Einzugsgebiete fallenden und abfließenden Niederschlagswasser zu. Auf internationalen Konferenzen wird der Themenbereich zunehmend intensiver diskutiert. Im deutschsprachigen Raum fehlt bislang eine entsprechende Plattform dafür. Zur wissenschaftlichen und praktischen Bearbeitung dieses Themenbereiches organisieren die sechs siedlungswasserwirtschaftlichen Schwesterinstitutionen der Eawag-ETH Zürich, der Hochschule für Technik Rapperswil, der TU Graz, der Rheinland-Pfälzischen TU Kaiserslautern-Landau, der TU München und der Universität Innsbruck gemeinschaftlich in Kooperation mit den nationalen Organisationen DWA, ÖWAV und VSA diese Tagungsserie. Diese deutschsprachige D-A-CH-Veranstaltungsserie mit dem Namen "Aqua Urbanica" stellt die Niederschlagswasser- und Mischwasserbewirtschaftung im urbanen Bereich in den Mittelpunkt. Sie wird  einmal jährlich von einem der sechs universitären Kooperationspartner gemeinsam mit dem jeweiligen nationalen Verband rotierend organisiert. Unter dem Überbegriff der „Niederschlags- und Mischwasserbewirtschaftung“ werden im Rahmen der Aqua Urbanica folgende Themenschwerpunkte behandelt:
  • Transportvorgänge an der Oberfläche durch Niederschlagswasser
  • Verunreinigung von Niederschlagswasser und deren Behandlung
  • Transport- und Abbauvorgänge im Kanal
  • Modellierung von Entwässerungssystemen
  • Bewirtschaftung von Entwässerungssystemen
  • Überflutungsschutz
  • Begegnung neuer Herausforderungen (demographischer Wandel, Klimawandel, Ressourcenschonung, ...)
  • Wirksamkeit von Anlagen der Niederschlags- und Mischwasserbewirtschaftung
  • Blau-grüne Infrastrukturen
  • Auswirkungen auf den lokalen Wasserhaushalt und auf die Gewässer
  • Mess- und Regeltechnik und softwarebasierte Werkzeuge/EDV
  • Regelwerke, Vorgaben und Planungshilfen
  • Fallstudien

Es werden sowohl Beiträge aus dem wissenschaftlichen, dem planerischen und dem betrieblichen Umfeld als auch von Aufsichtsbehörden, Ausrüster- und Herstellerfirmen angestrebt. Ziel ist ein breiter Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Die Kooperationspartner legten mit der ersten Tagung im Mai 2011 in Graz den Grundstein für einen nachhaltigen Umgang mit Niederschlagswasser im urbanen Bereich. Der regelmäßige Meinungs- und Erfahrungsaustausch von Praxis und Wissenschaft auf der alljährlichen Aqua Urbanica soll entscheidend dazu beitragen.

Das Scientific Board der Aqua Urbanica
 

Zum Namen "Aqua Urbanica"

Bereits im Jahr 2003 arbeitete die australische Künstlerin Bernadette CURTIN an einer malerischen Umsetzung des Themas "Aqua Urbanica". Zum Start der Aqua Urbanica stellte Frau Bernadette CURTIN dankenswerterweise einige ihrer Gemälde für die Titelseite des Folders und die Gestaltung der Homepage zur Verfügung und wünschte der neuen Veranstaltungsserie zum Start alles Gute:  "I am very happy for you to use "Aqua Urbanica" as the working title for your conference. And I think it is a great idea to use an image for the flier and/ or as background for the homepage. Water and it's properties and water conservation have been the central elements in my paintings for some years and my intention has been to simplify the forms of water to raindrops as symbols of survival. I am sending a few images or you may like to choose something from the websites. I feel that details from the paintings could work well for you as background image with text overlaid. I can email better quality JPEGs for printing. I am very interested in your project Guenter and wish you successful outcomes."